"Ad basilicii in madebach" ist ab 874 ein Zins von 2 Denaren zu zahlen. Warum die Mappacher Kirche "basilica" genannt wird, und nicht wie sonst "ecclesia"? Wir wissen es nicht, leider.
Wir wissen auch nicht, wie diese frühe Kirche aussah - das heutige Kirchenschiff ist ein Neubau von 1831 im "Weinbrennerstil". Alt dagegen (14. Jh.) ist der Kirchturm. In einer kleinen Nische auf der Ostseite des Turm stand die Steinfigur der Hl. Katharina, die heute im Dreiländermuseum Lörrach zu sehen ist.
Der Chor im Turm ist geschmückt mit Fresken. Eine Kostbarkeit - möglicherweise gestiftet von Arnold von Rotberg kurz vor 1500 in der Hoffnung auf bzw. aus Dankbarkeit über die Geburt eines Sohnes. Die Fresken zeigen Szenen aus der Annenlegende und die 12 Apostel (im Chor), Szenen aus dem Leben Jesu (im Langhaus) und - im Chorbogen - die Törichten und die Klugen Jungfrauen. In die Malerei eingebettet sind ein Sakramentsschrein und eine Heilig-Grab-Nische. Die Fresken wurden 1934 freigelegt und seitdem mehrfach restauriert.
1969 schlug man Kanäle für eine Heizungsanlage in den Fußboden, und engagierte Laien haben eine Ausgrabung durchgeführt. Man legte Mauerreste von mindestens drei Vorgängergebäuden frei (auch die der um 1830 abgerissenen Kirche). Vor dem Bau dieser Gebäude hatte man anscheinend den Hügel planiert; Spuren der Basilika fanden die Ausgräber nicht. Eine Besonderheit war die Gussgrube für eine kleine Glocke, dazu Bronzeschmelz sowie die zerschlagene Gußform. Das zum Mauerrest Ib gehörende kleinste (älteste ergrabene) Kirchlein kann erst nach dem Glockenguß gebaut worden sein.
(Text: Museum in der ‘Alten Schule’ / Dr. Maren Siegmann / 2024)