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Isteiner Klotz - der Felsenpfad

Blick über den Felsenpfad über den Rhein
Aquarellierte Zeichnung von Peter Birmann, frühes 19. Jh. Kunstmuseum Basel, Kupferstichkabinett, Inv.-Nr. Bi366_20.
Der Felsenpfad
Aus: Schülin/Schäfer/Schwanz: Istein und der Isteiner Klotz (Istein 1962, Nachdruck 1994 ), S. 82, ohne Quellenangabe.
Felsenweg auf den Isteiner Klotz
Aus: Schülin/Schäfer/Schwanz: Istein und der Isteiner Klotz (Istein 1962, Nachdruck 1994 ), S. 85, Foto E. Engel.
Der Felsenpfad vor 1947
Historische Fotographie, undatiert. Museum in der "Alten Schule", Inv.-Nr. 1992/0186.

Beschreibung

Adrenalin pur: der Felsenpfad. Durch die Veits-Kapelle hindurch, um die Felsnase herum - auf schwankender Hängebrücke über den Abgrund und den tosenden Rhein hinweg - und dann weiter in Richtung Kleinkems. Links der Abgrund, rechts der Fels. Ein Abzweig nach Huttingen - eine schmale steile Treppe bergauf.

Der Felsenpfad um den Isteiner Klotz war berüchtigt. Und berühmt: kaum ein Reisehandbuch des frühen 19. Jhs. kennt und nennt ihn nicht! Ein must-have für Adrenalin-Junkies, absolutes no-go für Pferde (und andere vernunftbegabte Wesen).

1810 jedenfalls beauftragt man Architekt Reebstock: Reparaturen stehen an, auch soll er verbreitert werden, und ein Geländer wäre nötig. Selbstredend gibt es hinterher Gezänk, warum das Unternehmen so teuer geworden sei. Ausdrücklich betont man 1811, dass die ´Merkwürdigkeit der Gegend´ zahlreiche Besucher anziehe, und dass schon allein deswegen - zum Vergnügen der Fremden und der Landeseinwohner - die Landeskasse die Kosten tragen sollte. Eines der frühesten Tourismus-Förderungs-Projekte Badens! ´Merkwürdig´ bedeutet ´bemerkenswert´.

Der Pfad wird nach 1845 drastisch verbreitert: auf vier Fuß (1,20 m). Für die Eisenbahn-Bau-Arbeiten müssen nicht nur die Arbeiter, sondern auch Wagen hier entlang. Einen Weg rund um die Klotzenspitze gibt es noch nicht.

 

(Text: Museum in der ‘Alten Schule’ / Dr. Maren Siegmann / 2024)