Am 11. November 2019 enthüllte der Lohrer Bürgermeister Dr. Mario Paul diese Gedenktafel. Sie nennt die Namen von 17 Töchtern und Söhnen jüdischer Familien aus Lohr. Aus anderen Städten, in die sie aus privaten oder beruflichen Gründen gezogen waren, wurden sie - oft mit ihren Familien - deportiert und Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Auch die Tötungsorte werden genannt. Direktdeportationen aus Lohr gab es nicht, da fast alle in Lohr ansässigen jüdischen Familien rechtzeitig auswandern konnten.
Die Tafel befindet sich auf einem Gedenkstein in der Grafen-von-Rieneck-Straße an der alten Stadtmauer. Sie ergänzt eine Tafel von 1991, auf der bereits in allgemeiner Form "der ehemaligen jüdischen Mitbürger und aller NS-Opfer" gedacht wird. Inzwischen ist der Gedenkstein ein Ort geworden, an dem Menschen innehalten und eine Kerze, Blumen oder nach jüdischem Brauchtum einen Stein als Zeichen ihrer Betroffenheit zurücklassen.