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Wallfahrtskirche Mariabuchen

Beschreibung

Die Wallfahrtskirche Mariabuchen ist eines der bekanntesten Wallfahrtsziele des Spessarts. Sie wurde am 29. Mai 1701 vom Würzburger Weihbischof Stephan Weinberger (1667–1703) eingeweiht. Die an einem Waldweg, einstmals der kürzesten Verbindung zwischen Lohr am Main und Karlstadt, gelegene Kirche blickt, wenn man der Legende Glauben schenkt, jedoch auf eine weitaus längere Geschichte zurück.
Der älteste bauliche Hinweis auf die Auffindung der Marienstatue ist ein Stein mit der Inschrift „1406 I.S.M. (Inventio Sanctae Mariae)“. Dieser Stein ist in der Nordwand der Wallfahrtskirche eingemauert. Die Wallfahrtstradition in der ursprünglichen Kapelle (1434 errichtet) ist in mehreren historischen Quellen erwähnt; Ende des 18. Jahrhunderts war die Kapelle zu klein und sanierungsbedürftig. Ein Neubau wurde 1692 in Auftrag gegeben, 1701 geweiht und um 1725 fertiggestellt.
Zur barocken Inneneinrichtung gehören eine Kanzel, ein Hochaltar (gestiftet 1701, mit "Grablegung Christi" von Oswald Onghers dem Jüngeren – Sohn des bekannteren Malers aus Mecheln) und zwei Seitenaltäre, deren Altarbilder "Tempelgang Mariens" und "Verkündigung" darstellen. Das gotische Gnadenbild, eine Pietà, ist am linken Seitenaltar zu finden.
Votivtafeln von wundersamen Gebetserhörungen und Heilungen aus dem 18. bis 19. Jahrhundert sind links vom Altar angebracht. Die älteste stammt aus dem Weihejahr 1701.
1882 wurde das Gnadenbild restauriert. Der Kircheninnenraum wurde 1994 renoviert und mit einer neuen Orgel versehen.