Der 470 jüdischen und nichtjüdischen „Euthanasie“-Opfer aus der ehemaligen Lohrer Heil- und Pflegeanstalt und aller anderen von den Nazis Ermordeten erinnert man sich seit 1993, seit 2019 durch das neue Mahnmal „Turm der Erinnerung“ der Bildhauerin Heike Metz. Es ist ein Mahnmal des Bezirks Unterfranken, der auch Träger des Bezirkskrankenhauses (BKH) ist, der früheren Heil- und Pflegeanstalt“ Lohr a.Main.
Menschen mit seelischer Erkrankung und körperlicher oder geistiger Behinderung galten in der menschenverachtenden Ideologie des Nationalsozialismus als „nutzlos und minderwertig“. Ab 1933 wurden sie vielfach zwangssterilisiert. Ab Kriegsbeginn 1939 wurden auf Befehl Hitlers die „Ballastexistenzen“ selektiert und ermordet. Die Mordaktion erfolgte zentral von Berlin aus in eigens dafür eingerichteten Tötungsanstalten des Deutschen Reichs. Dieser sogenannten T4-Aktion fielen unter dem Deckmantel der „Euthanasie“ von 1940 bis 1941 über 70.000 Menschen zum Opfer. Insgesamt wurden bis 1945 nach einem Stelen-Text zum Mahnmal mehr als 200.000 Patienten NS-Opfer.