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Israelitischer Pavillon

Beschreibung

Im „Israelitischen Pavillon“ befand sich von 1924 bis 1938 im Erdgeschoss die rituelle (koschere) Küche für die stets um die 20 jüdischen Patientinnen und Patienten der damaligen Heil- und Pflegeanstalt, dem heutigen BKH. Im Lohrer Volksmund hieß sie „Juddeküch“. Die Frau von Simon Strauß, Sara, führte bis zu ihrem Tod 1938 die Küche ehrenamtlich. In der Reichspogromnacht wurde die Kücheneinrichtung zerstört und die koscheren Nahrungsmittelvorräte unbrauchbar gemacht. Träger der Einrichtung war der „Fürsorgeverein für israelitische Geisteskranke e.V.“ mit Sitz in Aschaffenburg. Es war der einzige Verein dieser Art im Deutschen Reich. 1939 musste sich auch der Fürsorgeverein dem Druck der zwangsweisen „Arisierung“ beugen und das Haus, das er unter großen finanziellen Opfern seiner Mitglieder errichtet hatte, für einen Bruchteil seines Wertes verkaufen. Die gemeinsame Enthüllung der Tafel durch den Bezirkstagspräsidenten Erwin Dotzel und Bürgermeister Dr. Mario Paul erfolgte am 12. September 2019 im Gedenken an diese segensreiche Einrichtung.