Das Gebäude in der Schulstraße 10 wurde zwischen 1661–63 erbaut und ist somit das älteste noch stehende Wohnhaus der heutigen Stadt Stadtbergen. Das Gebäude wird erstmals 1662 als neu erbaute Wirtschaft zu Bergen genannt und von Jacob Kolmann von Bergen an Michael Wörz vom Zapf, damaliger Brauer von Bobingen, verkauft. Erst acht Jahre später, am 23. März 1670, wurde eine Braustätte bewilligt. Als obere Zapfenwirtschaft wurde das Anwesen bis ins späte 18. Jahrhundert als Wirtschaft und Brauerei betrieben. Noch heute besitzt das Gebäude einen für damals üblichen Gewölbekeller. Die in weiten Teilen intakte Dach- und Deckenkonstruktion lässt zudem darauf schließen, dass der erste Stock keine innenliegenden tragenden Wände besaß und somit als Festsaal diente.
Michael Wörz heiratete kurz nach dem Erwerb des Anwesens Ursula Huber von Ried Wehringer Grafschaft und bewirtschaftete das Anwesen bis 1714. Bis 1806 wurde die Wirtschaft und Brauerei von Georg Seitz geführt. Nachdem dieser jedoch die untere Zapfenwirtschaft erwarb (siehe Gasthaus Lamm; heutiges Restaurant Helena) und die Braulizenz auf das neue Gebäude übertrug, wurde das Anwesen von nun an als Bäckerei geführt. 1806 übernahm den Besitz wieder die Familie Wörz (Alois Wörz). Noch heute befindet sich die Grabtafel von Alois und Ursula Wörz auf der Nordseite der St. Nikolaus Kirche in der Kirchenwand eingelassen.
1893 erwarb den Besitz Leonhard Mair. Nach seinem Tod 1889 verehelichte sich seine Frau Barbara Schebele mit Johann Schebele, wodurch das Anwesen bis 1919 im Besitz der Familie Schebele war. 1919 erwarb jedoch Michael Mair, ältester Sohn aus erster Ehe, das Anwesen, wodurch es seitdem als Mairhof bekannt ist.
Auf der Südseite des Grundstücks befindet sich die Statue Hl. Sebastian, welche 1854 von der Kirche zur südlichen Ortsbegrenzung übergeben wurde.
Der landwirtschaftliche Betrieb wurde in den 70er-Jahren aufgegeben. Nach einem 10-jährigen Leerstand wurde das Gebäude 2023 kernsaniert und wird seitdem von drei Familien bewohnt.