Anlässlich des Zusammenschlusses der drei Gemeinden Deuringen, Leitershofen und Stadtbergen am 1. Mai 1978 zur Großgemeinde Stadtbergen wurde ein Denkmal, eingebettet in ein Platzarrangement mit zwei Bänken, an der Trettachstraße in Deuringen der Öffentlichkeit übergeben. An der Ecke Ochsenstraße/Leitershofer Straße wurde ebenfalls ein Gedenkstein gesetzt.
Eingemeindungspläne, auch seitens Augsburg, waren keineswegs neu. So war es 1939 bereits beschlossene Sache, unter anderem Stadtbergen, Leitershofen und Deuringen nach Augsburg einzugemeinden, nur der Zweite Weltkrieg verhinderte diese Maßnahme. Durch die Gebietsreform in den 1970er-Jahren wurde die Eingliederungsproblematik wieder aktuell und sollte die Gemüter vor Ort jahrelang bewegen.
Die Gebietsreform vollzog sich in Bayern in zwei Schritten, zum einen die Landkreisneuordnung, abgeschlossen am 1. Juli 1972, und zum anderen die Gemeindereform, die zum 1. Mai 1978 beendet wurde. Im Zuge der Neuorientierung der Landkreise kamen die damaligen Städte Göggingen und Haunstetten und die Gemeinde Bergheim und Inningen zu Augsburg. Insgesamt sollten nach Wünschen Augsburgs 35 Kommunen eingemeindet werden, darunter auch Deuringen, Leitershofen und Stadtbergen. Im Frühjahr 1972 klärte sich allerdings vorübergehend die Lage. Das bayerische Innenministerium wollte die Zustimmung zu weiteren Eingemeindungen erst nach Vorliegen der Ergebnisse einer Stadt-Umland-Kommission erteilen. Damit war die Eingemeindung, im Rahmen der Landkreisreform, vom Tisch, nicht aber jene der Gemeindereform. 1974 lagen die Ergebnisse der Stadt-Umland-Kommission vor, die unter anderem forderten, Stadtbergen, Leitershofen und Deuringen nach Augsburg einzugliedern, was zumindest Stadtbergen und Leitershofen einhellig ablehnten. Diese hatten sich schon 1973, man spricht vom „Rütli-Schwur“ im Ziegelstadel, darauf geeinigt, eher sich zusammenzuschließen als nach Augsburg eingemeindet zu werden. Interessanterweise hielt sich das Bayerische Innenministerium nicht an die Kommissionsempfehlungen. Im ersten Anhörungsverfahren ab Juni 1975 ging man davon aus, dass zum einen keine weiteren Eingliederungen nach Augsburg stattfinden und zum anderen Stadtbergen, Leitershofen und Deuringen eine Einheitsgemeinde bilden sollten. Das zweite Anhörungsverfahren im Oktober 1975 brachte für die drei Gemeinden keine Änderung mehr. Die jeweiligen Gemeinderäte stimmten im Dezember nochmals der Einheitsgemeinde zu. Im Juni 1977 einigten sich die zukünftigen drei Gemeindeteile, ihre Großgemeinde unter dem Namen Stadtbergen weiterzuführen. Vorschläge wie „Bergen“ oder „Deuberghofen“ wurden wieder fallengelassen. Der Zusammenschluss am 1. Mai 1978 wurde mit Volksfesten in Leitershofen und Deuringen feierlich begangen.
Aus: Willi, Gerhard (1992): „Zwischen Kriegsende und Markterhebung – Stadtbergens Entwicklung zum modernen Gemeinwesen“. In: Gunther Gottlieb, Walter Pötzl (Hg.): Ortsgeschichte der Marktgemeinde Stadtbergen. Stadtbergen, Leitershofen, Deuringen, 1. Aufl. Augsburg: Pröll Druck und Verlag GmbH Augsburg, S. 559–615, hier S. 601–604.
Verortung: Kreuzung Spitalweg/Trettachstraße (Ortsteil: Deuringen).