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Pfarrkirche St. Nikolaus

Pfarrkirche St. Nikolaus (März 2011)
Verortung: Schulstr. 2 (Ortsteil: Stadtbergen). Bild: Sammlung Werthefrongel.
Pfarrkirche St. Nikolaus (März 2011)
Bild: Sammlung Werthefrongel.
St. Nikolaus von Nordwesten (2016)
Bild: Sammlung Werthefrongel.
Der Garten des Pfarrhauses St. Nikolaus (2019)
Das Gelände ist heute bebaut. Bild: Sammlung Werthefrongel.
Das alte Pfarrhaus von St. Nikolaus (1950er Jahre)
Verortung: Bauernstraße 10 (Ortsteil: Stadtbergen). Bild: Stadt Stadtbergen.
Blick auf das 2019 abgebrochene Pfarrhaus
Im Vordergrund das Denkmal für die Vermissten und Gefallenen beider Weltkriege im Sommer 2005. Bild: Thomas Werthefrongel.
Blick über den Dorfkern von Stadtbergen mit St. Nikolaus und dem Bräuhaus (Nov. 2010)
Im Hintergrund der bewaldete Höhenzug bei Deuringen. Bild: Sammlung Werthefrongel.
St. Nikolaus im Winter (2018)
Aufnahme vom städtische Rathaus aus. Im Vordergrund: die Kapelle zur Schmerzhaften Muttergottes. Bild: Stadt Stadtbergen.
St. Nikolaus, umgeben von den Grabsteinen des alten Friedhofs (um 1960)
Bild: BLfD München.
Blick in den prachtvollen Innenraum von St. Nikolaus in Stadtbergen (2024)
Der Hochaltar mit Seitenaltären (1741), r.: Wandkruzifix mit Schmerzhafter Muttergottes (vrmtl: 1900/10), l.: Kanzel (um 1730). Bild: Stadt Stadtbergen.
Deckengemälde im westlichen Langhaus (2024)
Auf geglückte Art wurden hier Ausmalung und Dekoration des spätbarocken Baus fortgesetzt (entstanden um 1900/1910). Bild: Stadt Stadtbergen.
Kirchenschiff nach Osten (2024)
Doppelte Empore mit neubarocker Orgel mit fünfteiligem Prospekt und graugrüner Marmorierung mit vergoldetem Schnitzdekor. Bild: Stadt Stadtbergen.
St. Nikolaus: ganz oben (2009)
Blattvergoldung des Turmknaufs. Bild: Sammlung Werthefrongel.
St. Nikolaus: ganz unten (2011)
Im Turmfundament sind Tuffsteinquader verbaut. Diese stammen vermutlich schon aus römischer Zeit. Bild: Sammlung Werthefrongel.
Turmumbau (etwa 1940)
Aus statischen Gründen wurde der Turm um 1860 um ein Stockwerk abgetragen und erst 1940 wieder erhöht und mit dem ursprünglichen Satteldach versehen. Bild: Sammlung Werthefrongel.
Im Hintergrund: St. Nikolaus (um 1935)
Bild: Sammlung Werthefrongel.
Wappen der Stadt Stadtbergen
Die Farben Rot und Silber weisen auf den einzigen bedeutenden Grundherrn, das Hochstift Augsburg, hin. Der einstige Grundbesitz im Gemeindegebiet war sehr zersplittert, so dass es außer dem Hochstift keine Grundherren von größerer Bedeutung gegeben hat. Die Kirche im Wappen stellt die Pfarrkirche St. Nikolaus dar mit ihrem Turm, der aus dem 14. Jahrhundert stammt, und der sie umgebenden Steinmauer. Die Hügel im Schildfuß weisen auf die bronzezeitlichen Hügelgräber hin, im Volksmund "Keltengräber" genannt, die im Gemeindegebiet zu finden sind. 1985 wurde Stadtbergen zum Markt erhoben, 2007 zur Stadt.
Stadtbergen (1826)
Aquarell von J. Heinrich Klonke. Bild: Augsburg; Graph.Slg. G 24/ 1949.

Beschreibung

Die Pfarrkirche St. Nikolaus wurde 1730/31 an der Stelle einer spätgotischen Vorgängerkirche errichtet. Schon im 12. Jahrhundert besaß die Kirche in Pfersee ein Benefizium in „Perga“ (entspricht: „Bergen“ = „Stadtbergen“). Die unteren Geschosse des Turmes weisen allerdings erst in das späte 14. Jahrhundert, an diese schmiegte sich eine spätgotische Vorgängerin der heutigen Kirche an. Aufschluss darüber geben die spätmittelalterlichen Strebepfeiler des heutigen Chores sowie der an Mauerresten erkennbare Grundriss einer früheren kleineren Kirche.

Erstmals wird Jodok Seidler 1497 als Pfarrer für Bergen erwähnt, der von Pfersee aus die sich bildende Gemeinde betreute. Von Bedeutung für das pfarrliche Leben war die Gründung der Sebastiansbruderschaft im Jahr 1640, die sich 1679 an den Kosten für zwei neue Altarblätter beteiligte. Pfarrer Ignaz Eschenlohr, der von 1695 bis 1746 die Pfarrei Pfersee innehatte, ließ einen Neubau der Kirche in Bergen errichten, da die alte Dorfkirche zu klein geworden war. Die Kirche sollte auf den alten Mauern neu aufgebaut und das Langhaus erweitert werden. 1730 erfolgte die Grundsteinlegung und 1731 wurde das Gotteshaus von Weihbischof Jakob Mayr von Augsburg geweiht. Namhafte Künstler wie Johann Georg Bergmüller, Friedrich Butziger, Johann Georg Wolcker und Joseph Albrecht gestalteten das Innere der Kirche zu einem kleinen barocken Juwel.

1746 wurde der erste eigenständige Pfarrer Anton Lutz von Friedberg (1746–1757) in Bergen installiert, 1747 der neue Pfarrhof errichtet. Mit dem Amtsantritt des Pfarrers Johann Benedikt Bergmann von Ottobeuren (1757–1794) erfolgte die vollkommene Trennung der Pfarrei Bergen von Pfersee. Während zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Pfarrei St. Nikolaus 633 Seelen zählte, waren es 1906 bereits 1010 Katholiken, so dass Pfarrer Maximilian Wagner (1904-1914) 1905/06 das Gotteshaus um 7,5 m nach Westen verlängern ließ. Pfarrer Winfried Bucher (1961–1995) veranlasste 1962/63 einen Pfarrhof-Neubau.

Der Innenraum der Pfarrkirche St. Nikolaus stellt sich als einschiffiges Langhaus mit einem eingezogenen Chor dar. Der kräftige Farbklang des Gesamtraumes ist vor allem geprägt durch die Deckengemälde der Künstler Bergmüller und Albrecht. Das Hochaltarbild wurde von Butziger als Kopie der „Heiligen Nacht“ von Antonio da Corregio 1848 geschaffen, ebenso das rechte Seitenaltarbild, das das Martyrium des hl. Sebastian zeigt. Das linke Seitenaltarbild, die Verehrung Mariens, schuf Johann Georg Wolcker, ein Schüler Bergmüllers.

Die Kirche, die auf einer Anhöhe steht, ist Mittelpunkt und Wahrzeichen der Gemeinde, sie findet sich auch im Wappen der Stadt Stadtbergen. In ihr fühlen sich die Menschen geborgen und im Gebet mit Gott vereint.

Aus: Pfarreiengemeinschaft Stadtbergen (o. J.): St. Nikolaus. Online abrufbar unter: https://pg-stadtbergen.de/einrichtungen/st-nikolaus/st-nikolaus (zuletzt geprüft am 08.04.2024), o. S. 

Verortung: Schulstr. 2 (Ortsteil: Stadtbergen).