Der "Stadtberger Keller" (auch "Sommerkeller" genannt), wurde 1870 als Bierlager vom Wirt des Bräuhauses errichtet. Für den Standort entschied man sich, weil sich das Gebäude horizontal in die Kante einer eiszeitlichen Geschiebeterrasse fügen ließ.
Die Erbauer des 1908 errichteten Wasserturms nutzten die Höhenlage aus, um den nötigen Wasserdruck für die Versorgung der Haushalte zu erzielen. Mit seinem Oktagon, dem Zinnenkranz und den vielen liebevollen Details ist der Turm ein lebendiges Zeugnis des spätgründerzeitlichen Historismus. In Betrieb war der Turm bis 1935. 1948 wurde das Innere des Turms, der damaligen Wohnungsnot in der Nachkriegszeit geschuldet, zu Wohnungen umgebaut. Seit 1982 befindet sich der Turm in privatem Besitz. Unter Einhaltung der Denkmalschutzauflagen wurde der inzwischen baufällige Turm in mühevoller Arbeit saniert und restauriert. Bis 1998 war dort ein Architekturbüro untergebracht. Heutzutage sind die Räume an einen Finanzdienstleister und Vermögensverwalter vermietet.
Verwendete Literatur:
Knoller, Gerlinde (o. J.): Firmensitz im Turm. Online abrufbar unter: https://www.jrs-online.de/files/Schlossallee%20Ausgabe%2004-2012.pdf (zuletzt geprüft am 15.04.2024), S. 28–29.
Werthefrongel, Thomas (Verf.) und Stadt Stadtbergen (Hg.) (2018): Rückblende. Stadtbergen, Leitershofen, Deuringen auf alten Fotografien. Erweiterte Dokumentation zur Ausstellung im Rathaus Stadtbergen vom 19. Mai bis 16. Juni 2017. Nachdruck Juli 2018. Augsburg: Popp Medien, S. 18.
Willi, Gerhard (1992): „Zwischen Kriegsende und Markterhebung – Stadtbergens Entwicklung zum modernen Gemeinwesen“. In: Gunther Gottlieb, Walter Pötzl (Hg.): Ortsgeschichte der Marktgemeinde Stadtbergen. Stadtbergen, Leitershofen, Deuringen, 1. Aufl. Augsburg: Pröll Druck und Verlag GmbH Augsburg, S. 559–615, hier. 578.
Weiterführende Literatur:
https://www.stadtbergen.de/fileadmin/Dateien/Dateien/Stadtbergen/Wasser_Stadtbergen.pdf.
Verortung: Am Kellerberg 20 und Leitershofer Str. 42 (Ortsteil: Stadtbergen).