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Fryar-Circle

Der Fryar-Circle (undatiert)
Verortung: Elmer-Fryar-Ring (Ortsteil: Leitershofen). Bild: Robert Breuer.
Der Soldat Private Elmer Fryar (1914–1944)
Bild: Amerika in Augsburg e. V.
Manila American Cemetery und Memorial in Fort Bonifacio, Taguig (Philippinen)
CC BY-SA 3.0 DEED.
Leben im Fryar-Circle (um 1960)
Bild: Sammlung Werthefrongel.
Leben im Fryar-Circle (1959)
Der 14-jährige Steven Ruple vor dem Haus "Elmer-Fryar-Ring 86". Sein Vater Major Charles O. Ruple war hier von 1959 bis 1962 stationiert, den Mercedes hatte er von seinem Vorgänger übernommen. Bild: Sammlung Werthefrongel.
Leben im Fryar-Circle (1962)
Steven Ruple vor dem Haus "Elmer-Fryar-Ring 86" zusammen mit seinem Vater Charles O. Ruple und seiner Schwester Sue. Bild: Sammlung Werthefrongel.
Fryar-Circle im Winter (1960)
Blick aus dem Haus "Elmer-Fryar-Ring 86". Das Foto machte Steven Ruple. 45 Jahre später erklärt Steve die scheinbare Belanglosigkeit des Motivs: "We had moved to Augsburg from Southern Alabama and were fascinated with the snow". Bild: Sammlung Werthefrongel.

Beschreibung

Der Fryar-Circle (Elmer-Fryar-Ring) war eine US-amerikanische Offizierssiedlung in Stadtbergen. Von 1953 bis 1956 wurden dort 2 Wohnanlagen mit je 18 Wohnungen (jetzt je 24 Wohnungen), 76 Doppelhaushälften und 9 Einfamilienhäusern (ehem. Generalshäuser) in einer parkähnlichen Umgebung ellipsenförmig in typisch amerikanischen Baustil angeordnet. Dieses Gebiet erhielt den Namen Fryar-Circle. Es war für Deutsche nicht zugänglich. Seit dem Weggang der Amerikaner wurden bis 2002 fast alle Häuser und Wohnungen an deutsche und ausländische Familien verkauft.

Private Elmer Fryar – Namensgeber der Siedlung und Träger der Medal of Honor

Elmer E. Fryar (10. Februar 1914 bis 8. Dezember 1944) war ein Soldat der US-Armee und Träger der höchsten Auszeichnung des US-Militärs – der Medal of Honor – für seinen Einsatz im Zweiten Weltkrieg.
Im Alter von neunzehn Jahren trat Fryar aus seiner Geburtsstadt Denver, Colorado, in die Armee ein und diente drei Jahre lang. Nach seinem Ausscheiden aus der Armee ging er für vier Jahre zu den Marines, kehrte dann ins zivile Leben in Lakewood, Colorado, zurück, bis die USA in den Zweiten Weltkrieg eintraten. Er meldete sich erneut bei der Armee und diente am 8. Dezember 1944 als Gefreiter in der Kompanie E des 511th Parachute Infantry Regiment, 11th Airborne Division. An diesem Tag hielt er in Leyte auf den Philippinen im Alleingang einen feindlichen Zug auf, der versuchte, seine Kompanie zu flankieren. Als er später einem verwundeten Soldaten nach hinten half, sah er einen feindlichen Scharfschützen, der auf seinen Zugführer zielte. Fryar warf sich schützend vor den Zugführer und hielt das Gewehrfeuer des Scharfschützen mit seinem Körper ab. Obwohl er schwer verwundet wurde, gelang es ihm, den Scharfschützen mit einer Handgranate zu töten, bevor er seinen Verletzungen erlag. Für diese Tat wurde ihm fünf Monate später, am 9. Mai 1945, posthum die Ehrenmedaille verliehen.

Fryars Leiche wurde nie geborgen. Er ist auf den Tafeln der Vermissten auf dem amerikanischen Friedhof in Manila auf den Philippinen aufgeführt.

Aus: Robert Breuer (o. J.): Historisches. In: Willkommen im Fryarcircle Stadtbergen-Leitershofen. Online abrufbar unter www.elmer-fryar-ring.de (zuletzt geprüft am 03.04.2024), o. S. 

Weiterführende Literatur:

Kohlen, Bettina (2020): Fryar Circle – eine amerikanische Offizierssiedlung in Augsburg (Augsburg: Universität; Phil.-Hist. Fakultät; unveröffentlicht).

Verortung: Elmer-Fryar-Ring (Ortsteil: Leitershofen).