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Gasthaus Lamm

Das Lamm (um 1980)
Verortung: Bauernstr. 37 (Ortsteil: Stadtbergen). Bild: Sammlung Werthefrongel.
Das Lamm (um 1985)
Kurz vor dem Abriss. Anschließend wurde ein Folgebau errichtet. Bild: Sammlung Werthefrongel.
Nach Abriss (1985)
Die Baulücke, bedingt durch den Abbruch der Gastwirtschaft, gibt den Blick auf das alte Gerichtsgebäude frei. Bild: Sammlung Werthefrongel.
Die Metzgerei des Gasthauses Zum Lamm, irgendwann um 1960
Lebhafter Kundenandrang und ein üppiges Angebot an Fleisch- und Wurstwaren. Bild: Sammlung Werthefrongel.
Kegelschieben im Lamm (Anzeige 1845)
Zwei Wochen lang dauerte das Kegelturnier, das der "Untere Wirth" Georg Maischberger für den 31. August im Augsburger Tagblatt ankündigt. Quelle: Google Books.
Ansichtskarte (Poststempel 1900)
Die Ansichtskarte von 1900 zeigt, neben der Ortsansicht, das "Lamm" als Wirtschaft von M. Maischberger (1863–1906). Bild: Sammlung Werthefrongel.

Beschreibung

Das „Weiße Lamm“ (auch genannt der „Untere Wirt“) war ursprünglich eine Tafernwirtschaft (von lateinisch taberna: Gasthaus), eine alte Bezeichnung für Gaststätte. Der Wirt hatte nicht nur die Erlaubnis, Getränke auszuschenken, sondern durfte auch brauen, Mahlzeiten anbieten, Feste ausrichten und beherbergen. Damit war das Haus eine „vollkommene Wirtschaft“ im Gegensatz zum Zapfernwirt, in dessen „Unterer Wirtschaft“ (heutiges Anwesen: Schulstraße 10) nur Bier ausgeschenkt werden durfte.

Einer der ersten Besitzer des „Weißen Lamm“ war der Schneider und Handelsmann Georg Seitz. Er verheiratete sich 1714 mit Maria Susanna Schmauß aus Pfersee, deren Vater der Erbauer des Gasthauses war. Schon 1720 wurde die Wirtschaft wieder verkauft. Auch später sind häufige Besitzerwechsel dokumentiert. 1830 wird ein Johann Schaller, 1840 Xaver Birzle als Wirt genannt. Um 1845 gerät das Anwesen in den Besitz von Johann Georg Maischberger, dessen Familie rund 100 Jahre, über vier Generationen, das Haus bewirtschaftet. Überliefert ist eine 1900 gelaufene Ansichtskarte, die die Hausfassade mit dem Namenszug des damaligen Wirtes Michael Maischberger (1863-1906) zeigt.

Irgendwann um 1950 übernahm die Augsburger Hasenbrauerei das Haus. Einer der letzten Pächter war Josef Klaus, der dort auch eine Metzgerei betrieb.

1985 wurde das Gebäude abgerissen. Es folgte ein Neubau, leicht nach Westen versetzt, in ähnlicher Kubatur. Darin befindet sich heute das griechische Restaurant „Helena“.

Text: Thomas Werthefrongel.

Verortung: Bauernstr. 37 (Ortsteil: Stadtbergen).