Blieskastel liegt im Südosten des Saarlandes sowie im Herzen des Biosphärenreservates Bliesgau. Das heutige Stadtgebiet mit seinen 15 Stadtteilen grenzt im südöstlichen Bereich an Frankreich und Rheinland-Pfalz. Von einer frühen Besiedlung dieser Gegend zeugt der Gollenstein im heutigen Blieskastel-Alschbach, der auf die jüngere Steinzeit datiert wird. Der erste urkundliche Beleg des Ortes Blieskastel stammt aus dem Jahr 1098. Namensgebend für die Stadt ist einerseits ihre Nähe zum Fluss Blies, zum anderen eine Burg, die oberhalb der heutigen Stadt lag und ihrem lateinischen Ursprung nach als castrum bezeichnet wurde.
Eng mit der Stadtgeschichte sind die Reichsgrafen von der Leyen verbunden, zu deren Besitzungen Blieskastel im 17. und 18. Jahrhundert gehörte. Im Stadtkern zeugen noch heute zahlreiche Gebäude vom Ausbau zur Residenzstadt im ausgehenden 18. Jahrhundert. Die hohe Dichte an Einzeldenkmälern führte dazu, dass das gesamte Areal der Altstadt seit 1986 unter Denkmalschutz steht. Blieskastel gilt zudem als das am besten erhaltene Barockensemble im südwestdeutschen Raum. Als ehemalige Residenzstätte des 18. Jahrhunderts gehört die Stadt zur länderübergreifenden Themenroute „Barockstraße Saarpfalz“.
Im Zentrum Blieskastels liegt der Paradeplatz mit dem angrenzenden Rathaus, das in seiner ursprünglichen Funktion als Oberamts- und Waisenhaus 1774/75 errichtet wurde. Unweit davon erreicht man über den Alten Markt, zwischen der Alten Pfarrgasse und dem „Hinnereck“, den ältesten, spätmittelalterlichen Teil der Stadt. Entlang der Schlossbergstraße säumen die einstigen Hofratshäuser den Weg zur Kirche St. Anna und St. Philipp auf dem Schlossberg. In unmittelbarer Nähe grenzt der „Lange Bau“, der nach seiner einstigen Verwendung auch Orangerie genannt wird, an. Das Gebäude ist das einzig erhaltene Bauwerk aus der Zeit der Grafen von der Leyen im Bereich des ehemaligen Schlossareals. Der umliegende Garten ist nach Maßstäben barocker Gartenarchitektur gestaltet. Vom Schlossberg aus erreicht man fußläufig das Kloster Blieskastel, welches 1924 als Wallfahrtsstätte errichtet wurde. Die dort ausgestellte Pièta „Unsere Liebe Frau mit den Pfeilen“ aus dem 13. Jahrhundert zählt zu den bedeutendsten Wallfahrtsbilder im Bistum Speyer.
Neben dem Stadtzentrum bieten auch die Stadtteile unterschiedlichste Sehenwürdigkeiten. Eines der kulturhistorischen Kleinode stellt die romanische Stephanuskirche in Böckweiler dar. Entlang des Würzbacher Weihers im Stadtteil Niederwürzbach sind mit dem Annhof und dem roten Bau kleinere Landschlösser der Reichsgrafen von der Leyen erhalten – um nur einige Beispiele zu nennen. Blieskastel bietet seinen Besuchern und den Menschen, die hier leben ein von der Epoche des Barock geprägtes Stadtbild in Mitten der reizvollen Landschaft der Biosphäre Bliesgau.
Foto: © Stadt Blieskastel, Fotograf: Roman Schmidt
Text: Stadt Blieskastel, Stadtarchiv