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Altenschoenbach St. Marien Kirche

Beschreibung

Die Geschichte der Kirche in Altenschönbach beginnt erst im 14. Jahrhundert. Zuvor wurde das Dorf im Jahr 1230 erstmals erwähnt, doch die kirchlichen Verhältnisse zu dieser Zeit sind in den Quellen nicht dokumentiert. Um 1350 wurde dann ein Gotteshaus im Dorf nachweisbar. Es maß damals elf Meter in der Länge und sieben Meter in der Breite. Die Kirche stand an derselben Stelle wie der heutige Bau, war jedoch nicht mit einem Turm ausgestattet. Im Jahr 1496 wurde die alte Kirche größtenteils abgerissen, da sie baufällig geworden war. Beim Neubau entstand die Grundform der heutigen Kirche zusammen mit dem Bau des Turms. 1525 wurde die Kirche von Bauern niedergebrannt, als sie gegen die Burg der verhassten Herren von Crailsheim, den damaligen Dorfherren, vorgingen. Der Wiederaufbau erfolgte rasch, sodass das Gebäude bald darauf wieder geweiht werden konnte. Gleichzeitig entstanden im Umkreis des Dorfes lutherische Gemeinden. Im Jahr 1545 führten auch die Herren von Crailsheim die Reformation in der Gemeinde ein. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde eine erneute Renovierung notwendig. Im Jahr 1604 baute man die Flachdecke mit Bemalungen ein und errichtete Emporen. Dem Turm wurde der charakteristische Spitzhelm aufgesetzt. Noch bevor das Dorf während der Wirren des Dreißigjährigen Krieges verwüstet wurde, richtete die Gemeinde im Jahr 1619 eine Schule ein. Die Kirche wurde während des Krieges beschädigt, konnte jedoch bald wieder instandgesetzt werden. Im Jahr 1732 fanden mehrere vertriebene Protestanten aus dem Salzburger Land in Altenschönbach Unterkunft. Im Barockstil wurden einige neue Ausstattungsgegenstände in die Kirche gebracht. In den Jahren 1839 und 1857 erschütterten dann zwei Auswanderungswellen in Richtung St. Louis, Missouri, die Gemeinde. Dennoch wurden um 1850 Renovierungen durchgeführt. Im Jahr 1929 wurden mehrere Darbysten, Mitglieder der Brüderbewegung, in Altenschönbach aufgenommen. Während der Weimarer Republik fand in Altenschönbach eine Einweihung einer Gedenktafel für die im Weltkrieg gefallenen Soldaten durch Andrea Ellendt statt. Die Jahre 1960 bis 1964 brachten eine umfassende Renovierung mit sich. Ebenso erfolgte von 1988 bis 1991 eine Instandsetzung der Kirche. Seit 1968 wird Altenschönbach nicht mehr von einem eigenen Pfarrer betreut, sondern von Prichsenstadt aus mitversorgt. Das Bayerische Landesamt ordnet die Kirche als Baudenkmal ein, während die untertägigen Reste der Vorgängerbauten als Bodendenkmal geführt werden. Architektur: Die Kirche steht in der Mitte des Dorfplatzes, besitzt einen Polygonchor und ist von einer Wiese umgeben. Der Turm wurde südlich des Chores angebaut, ist dreigeschossig und endet mit einem Julius-Echter-Helm. Das oberste Geschoss ist durch ein Gesims nach außen erkennbar. Vier Rechteckfenster im Obergeschoss sind mit Klangarkaden ausgestattet. Früher befand sich im Keller des Turmes wohl ein Beinhaus. Das Langhaus mit fast quadratischem Grundriss und dem rechteckigen Portal im Norden wird zweireihig von Rechteckfenstern beleuchtet. Eine Treppe zur Empore befindet sich ebenfalls im Norden, östlich vom Portal. Der Chor der Kirche ist ebenfalls mit Rechteckfenstern ausgestattet. Eine Flachdecke bildet den Abschluss im Inneren. Eine Inschrift an der Außenseite des Turmes aus der Zeit der Erbauung besagt: "Gott zu Lob, Mariae der Jungfrauen ist dise Kirch mit dem Kor durn und der ein Seiten erlengert und erbreitert worden durch den Peter Esel als Baumeister von Kirchen Gut und sein anderer Leut Hilf vollbracht 1496." Es ist unklar, ob Peter Esel tatsächlich der Baumeister oder der damalige Dorfherr, Peter von Esel, war.(Quelle:https://de.wikipedia.org/wiki/St._Marien_(Altenschoenbach)