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Themen-Rundwanderweg Station 10

Gasthaus Zur Alsenzbahn
Dominierendes Gebäude, 2024 die einzige Gastwirtschaft im Dorf.
Spielplatz am Gemeindesaal
Ohne Beschreibung
Gemeindesaal
Innenansicht
Regionalbahn Hochstätten
Die nach Hochstätten getaufte Regionalbahn im Bahnhof Hochstätten.

Beschreibung

Am Gemeindesaal: Bahnhof und Weinbrunnen, Verkehr und Dorfleben Um den heutigen Mittelpunkt des Dorfes „vorm Saal“ gruppieren sich Gemeindesaal, Spielplatz, Weinbrunnen, Gaststätte und Bahnhof, Parkplatz und Festplatz, Lager der Gemeinde und Vereinsheim der Sportfischer. Bau- und Erschließungsmaßnahmen, besonders der Straßenbau und die Eisenbahn, haben seit dem 19. Jahrhundert das Gesicht dieses Platzes stark verändert. Verkehrswege sind prägend für Entwicklungen. Wahrscheinlich verdankt Hochstätten ja seine Gründung einer Furt und später einer Brücke über die Alsenz. Hier kreuzt sich die Straße von Kaiserslautern nach Bad Kreuznach mit der aus Rheinhessen kommenden Straße aus Fürfeld nach Hallgarten, die der West-Ost-Linie einer Römerstraße folgt. Römische Funde im und um das Dort belegen eine frühe Besiedlung. Die Verbindungsstraße Alsenz-Ebernburg, heute die B 48, war für den pfälzischen Bezirk wichtig. 1818 wird eine neue Straße im Alsenztal geplant, und die Gemeinden müssen sich an den Kosten beteiligen, besonders für die Brücken. Die Straße nach Alsenz/Obermoschel wurde nach 1830 neu angelegt, ebenso die Straße nach Fürfeld, die seit 1834 an der Alsenzbrücke abzweigt und nicht mehr die steile Bergstraße an der Kirche nehmen muss. Der Steinweg nach Hallgarten und Feil(-Bingert) wurde 1866 fertig gestellt. Er folgt der alten Römerstraße und war, wie die anderen überörtlichen Straßen, geschottert und gewalzt. Heute ist er nur noch ein Wander- und Wirtschaftsweg. Die heutige Alsenzbrücke aus Sandsteinquadern steht unter Denkmalschutz, sie wurde 1880 erneuert. Beim Straßenausbau 1999 wurde die schmale Brücke erhalten und ein Fußgängersteg oberstrom angebracht. In den 1860er Jahren begannen die Pläne zum Bau einer Bahnlinie durch das Alsenztal, um den Weg aus dem Ruhrgebiet nach Süddeutschland zu verkürzen und die pfälzische Industrie zu beleben. 1868 begannen die Arbeiten an der zweigleisig geplanten Strecke, und 1871 wurde Hochstätten angebunden. Das zweite Gleis kam erst 1900/01 hinzu. Die Trassenführung war nicht einfach, die windungsreiche Alsenz musste vielfach überquert werden, Wege und Grundstücke wurden durchschnitten. Die Bahnlinie führt zu bis dahin ungeahnten Möglichkeiten für Reisen und Transport. Ein Jahrhundert lang fuhren Schnellzüge auf dieser Strecke: Holland-Schweiz-Italien, Frankfurt-Paris, letzterer als TEE-Express mit Dieseltriebwagen noch bis 1985. Die Sandsteinindustrie im Alsenztal erfährt mit der Bahn einen großen Aufschwung [Rundweg Station 1]. Am Bahnhof gab es eine Verladeeinrichtung für Sandsteine, heute der „Platz am Steinweg“, an dem der Rundweg beginnt. Auf der Seite des Bahnhofsgebäudes führten zwei Gleise zu Güterschuppen und Kohlenlager, ein drittes Rangiergleis war vorhanden. Bis Ende der 1970er Jahre wurde noch Dünger auf dem verbliebenen Gleis angeliefert. Nach dessen Abbau und der Aufgabe des Bahnhofs erfolgte 1994 die Neugestaltung des Geländes durch die Gemeinde im Rahmen der Dorfflurbereinigung. Hochstätten ist heute im „Rheinland-Pfalz-Takt“ stündlich gut angebunden, Mainz ist wie Kaiserslautern nur 45 Minuten entfernt.Das dominierende Gebäude am Platz, das Gasthaus „Zur Alsenzbahn“, ist heute eine Pizzeria, als einzige der fünf Gaststätten aus dem 19. Jahrhundert wird sie noch betrieben. Über der Wirtsstube gab es einen Tanzsaal, der 1913 nicht mehr benötigt wurde, weil nebenan ein großer Saal, der heutige Gemeindesaal, gebaut wurde. Vor dem Ersten Weltkrieg bis in die 1930er Jahre war die hier stehende Kegelbahn mit der Gartenwirtschaft der Mittelpunkt des Dorflebens. Der Gemeindesaal wurde immer wieder renoviert, aber kaum erweitert. Ein Vorbau erleichtert die Bewirtung bei Veranstaltungen auf dem Festplatz. Die ehemalige Grillhütte vom „Dunklen Weg“ wurde am Eingang zum Spielplatz wieder aufgebaut, ein Biergarten gepflastert. 2014/15 wurde ein barrierefreier Zugang an der Seite angebaut und eine umfassende Innenrenovierung vorgenommen, weitgehend in Eigenleistung von engagierten Bürgern. Nachdem das Hochwasser 2016 auch die Heizungsanlage und die Toiletten im Keller zerstört hatte, wurde der Saal wieder erweitert und erneuert. Theater und Musik, Tanz und Sport haben hier ihren Platz. Im Saal und vor dem Saal finden die Veranstaltungen der örtlichen Vereine statt. Fest terminiert sind der Martini-Markt am ersten Sonntag im November und die Hochstätter Kerwe am vierten Wochenende im September.