Rangsdorf sei erst 1928 aus seinem Dornröschenschlaf erwacht, schreibt eine unbekannte Person in ihren handschriftlichen Aufzeichnungen aus den Jahren 1930/31. Und weiter: „Für die Beliebtheit des Bades spricht am besten die Zahl seiner Besucher. An sonnigen Sommer-Sonntagen werden durchschnittlich etwa 12000 Gäste gezählt, die aber alle genügend Platz finden, da das Seebad bei derzeitiger Größe mindestens 20000 Menschen ohne Schwierigkeit aufnehmen kann. Für die Unterhaltung sorgen u. a. zwei Wasserrutschbahnen, von denen die eine über 10 m hoch ist. Außerdem stehen eine größere Anzahl von Tischtennisspielen, sowie ein Boxring mit Übungsgeräten unter der Leitung des Boxmeisters Griese, und für die Kleinsten ein Vergnügungspark mit allen möglichen Schaukeln, Rutschbahnen u. a. m. zur Verfügung. Für die Badenden ist ein 70 m langer Steg in den See hineingebaut und am Brückenkopf, parallel zum Ufer, eine 50-m-Schwimmbahn für die Sportschwimmer hergerichtet worden.“
Am „Seebad“ wurde 1930 eine große Glashalle, die ursprünglich 1896 für die Gewerbeausstellung in Berlin-Treptow gefertigt worden war, wieder aufgebaut. Als „Strand-Casino“ bot sie 1.500 Sitzplätze und im Freien davor weitere 5.000. In der Saison 1930 wurden im Strandbad über 100.000 Gäste gezählt.
An die Blütezeit des Seebades erinnert heute nur noch wenig.