In Rangsdorf kann man per Schlittschuh oder Boot den Nachbarn besuchen oder auf den See gelangen. „Schuld“ daran ist Pächter Adolf Henning, dem die Gemeinde 1929 erlaubte, zwischen Seeufer und Südkorso (heute Walther-Rathenau-Straße) eine Siedlung anzulegen. 1930 genehmigte der Landrat des Kreises Teltow die Parzellierung und Anlage von Kanälen südlich des Dorfes. Dabei forderte er, einen 7,50 m breiten Uferstreifen am See freizuhalten.
1931 waren die Wasserstraßen fertig ausgebaggert. Es entstand eine neue Teilsiedlung, die „Wassersportsiedlung.“ Allmählich erst bürgerte sich der Name „Klein Venedig“ ein.
Die Siedlung sollte bis zum Zülowkanal erweitert werden. Im Frühjahr 1935 entdeckte man aber die noch unbebaute Fläche zwischen Bahn und See für den Bau eines Sport-Flugplatzes, an dem auch Carl Clemens Bücker ab 1935 sein Flugzeugwerk errichtete. Für die Arbeiter entstand die Werkssiedlung in der heutigen Rathenau-Straße. In der sogenannten Bücker-Villa hat Bücker selbst nie gewohnt.
Im Westen wird das Wohngebiet Klein Venedig durch die Seepromenade begrenzt. Einen direkten Zugang zum See gibt es für die Öffentlichkeit kaum noch.
Übrigens liegt Klein Venedig direkt an der Ostsee – die Straßennamen jedenfalls lassen darauf schließen.