Dieser Brunnen mit Reliefdarstellungen aus der Jahresarbeit des Winzers und der kleinen Figur, die ihn bekrönt, erinnertan den Erbauer der heutigen St. Michaelskirche Pfarrer Johannes Hau, der hier von 1765 bis 1803 als Seelsorger wirkte. Die Piesporter haben ihm sehr viel zu verdanken: Nicht nur, dass er dieses barocke Kleinod für den Ort ermöglicht hat, sondern er gilt auch als Pionier für den Anbau der Rieslingrebe an der Mosel überhaupt.
Gut 2 Jahrzehnte bevor (!) der letzte trierische Kurfürst Clemens Wenzelslaus für die ganze Mosel den Rieslinganbau verfügte, gelang es Pfarrer Hau seine Piesporter davon zu überzeugen, nur noch die für ihren schieferreichen Boden ideal geeigneten Rieslingreben zu pflanzen. Nicht zuletzt deshalb war die Herkunftsbezeichnung "Piesporter" lange Zeit gleichbedeutend mit hochwertigem Rieslingwein. Hau selbst verkaufte aus seinem Pfarrwingert ausgesuchte Stecklinge an viele Orte der Mosel und leistete so einen großen Beitrag zur Verbreitung des Rieslings.