Im Mittelalter hatte die „Hohe Domkirche“ zu Trier viele Besitztümer. Eine besondere Stellung nahm die Benediktiner-Abtei Mettlach mit ihrem Hof bei der „Allerheiligen-Kapelle“ im ehemaligen Müstert ein. Sie übertrug im Jahre 1219 dem Trierer Domkapitel das Patronatsrecht in Piesport St. Michael mit einem Drittel der „Zehntabgaben“. Durch Schenkungen und den Kauf von Weinbergen und Ländereien vergrößerte sich das Vermögen. Es entstand ein stattlicher „Domhof“. Im Jahr 1721 erreichte das Anwesen eine imposante Größe und wurde in einem Lageplan als „Domhofs- Gehäus“ bezeichnet. Es ist ein Beispiel für großzügige barocke Architektur.
Die Piesporter Weinlagen „Domherr“ und Dompichter“ sowie die Straßenbezeichnung „Am Domhof“ erinnern noch heute an das Gut des Trierer Domkapitels. Im Zuge der Säkularisation unter Napoleon, der Verstaatlichung aller kirchlichen Besitztümer, wurde der „Domhof“ im Jahre 1805 samt Hofhaus, Kelter und Weinbergen für 222 Taler versteigert. In späteren Jahren war das Gebäude im Besitz der Reichsgrafen von Kesselstatt. Ihr Wappen schmückt die Frontseite des Gebäudes.