Im ehemaligen Niederemmel (heute Gemeinde Piesport) fallen drei herrschaftliche Gebäude mit vorgebautem Treppenturm auf. Eines davon ist das Haus Lobüscher (Am Kirchplatz 2) mit Innenhof und von einer hohen Mauer umgeben. Am Turm befindet sich eine Sonnenuhr
mit der Jahreszahl 1622. Vermutlich ist die Hofanlage aber schon älter. Zwei Wappenschilder, die auf einer früheren Brunnenanlage auf der Rückseite des Hauses sichtbar waren, führten Symbole (eine Rose und einen Halbmond), die auf eine Herrschaft der Hunolsteiner Vögte schließen lassen. Später fiel der Hof an das Erzbistum Trier. Das Gutshaus wurde ein kurtrierisches, und zwar bis in die napoleonische Zeit. Um das Jahr 1803 wurde es an einen unbekannten Besitzer versteigert. Im 19. Jahrhundert ging das Gebäude in den Besitz der Familie Arens über.
Da die Kinder des Ehepaares alle starben, vererbten sie 1902 ihr Haus den Schwestern der Ursulinen in Düsseldorf, die einen Verwalter einsetzten.
In der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts erwarb die Gemeinde das Anwesen. Heutige Besitzer sind das Ehepaar Lobüscher. Im Jahr 2001 zerstörte ein Brand das Haus. Aber es wurde orginalgetreu wieder aufgebaut. Der Maulbeerbaum hinter der Hofmauer überlebte den Brand. Die Preußen pflanzten im 19. Jahrhundert diesen ursprünglich im Mittelmeerraum beheimateten Baum in großer Stückzahl in verschiedenen Moselgemeinden an, um Rohstoff für die Seidenweberei zu gewinnen.