Stadt.Land.Kultur. > Wannweil >

Station 15 - Volksbank

Beschreibung

Vom Darlehenskassenverein zur Volksbank

Gegenüber der Volksbank befand sich seit 1937 das ehemalige Gebäude der 1895 als „Darlehenskassenverein“ gegründeten ersten Wannweiler „Bank“ und der Milchverwertungsgenossenschaft Wannweil. 1935 kam der Name „Sparkasse“ ins Spiel. Die Bank nannte sich nun „Spar- und Darlehenskasse Wannweil eingetragene Genossenschaft mit unbeschränkter Haftung“ und konnte 1937 erstmals ein eigenes Gebäude errichten, welches in der äußeren Form heute noch steht. Anstelle des Bauernhauses von Chr. Steinmayer wurden eine Milchsammelstelle, eine Mosterei und ein Kassenzimmer, welches sich im Obergeschoss befand, gebaut. Die Eigentumsverhältnisse waren jedoch zwischen der Milchverwertungsgenossenschaft und der Darlehenskasse abgegrenzt. Bis dahin wurden die Geschäfte in den Wohnungen der Rechner getätigt. Die Mosterei wurde 1959 in die Jahnstraße verlegt und die Räume zum neuen Kassenraum ausgebaut, welcher das alte, im Kanzleistil anmutende, Kassenzimmer ersetzte. Der Neubau des Bankgebäudes gegenüber den alten Räumen erfolgte 1967. Nach dem Umzug in das gegenüberliegende Haus wurde im ehemaligen Schalterraum der Warenverkauf abgewickelt. Von 1952 bis 1981 firmierte die Bank als „Genossenschaftsbank Wannweil eGmbH“, danach bis zur Fusion mit der Volksbank Reutlingen im Jahr 1999 als „Raiffeisenbank Wannweil-Betzingen eG“. Die sperrigen Namen wurden wie geschrieben nicht ausgesprochen, man ging zur „Dahrlehnskass“, zur „GENOBA“ und später zur „RAIBA“. Die alte Milchsammelstelle wurde zuletzt an die Schuhmacherstochter Hilde Stehle vermietet. Sie betrieb im ehemaligen Verkaufsraum einen Schuhladen und wohnte im Obergeschoß im umgebauten alten Kassenraum. Die hinteren Räume wie auch der Kühlraum wurden als Schuhlager genützt. 1999 gab sie ihr Geschäft altershalber auf. 

Die Geschichte der Darlehenskasse ist nachzulesen in der Festschrift „75 Jahre Genossenschaftsbank Wannweil“ (1970), 100 Jahre Raiffeisenbank Wannweil-Betzingen eG“ (1995) und „150 Jahre Volksbank Reutlingen“ (2011), ISBN 978-3-89735-652-8.