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Cent-Turm und Weißer Turm

Beschreibung

Bis Ende des 17. Jahrhunderts befand sich der westliche Turm, der sogenannte Storchenturm, im Besitz der Künßberg. 1686 ging er an die Familie Giech über und erhielt seine Funktion als Cent-Turm (Cent = Gerichtsbezirk). Im Jahr 1704 wurde der Turm unter Garf Carl Gottfried von Giech restauriert, dem benachbarten Weißen Turm in der Höhe angeglichen und mit einer Zwiebelkuppel („Welschen Haube“) versehen.Die Giech, die Rechtsprechung in ihrem Herrschaftsbereich ausübten, nutzten den Cent-Turm als Gefängnis. Am Eingang befand sich die Wohnung des Amtsknechts, das sogenannte Henkershäuschen.Auch nachdem die Herrschaft Thurnau 1810 an das Königreich Bayern gefallen war, diente der Turm als Gefängnis. Während der Frühjahrskirchweih 1817 ließen sich nach überlieferten Berichten zwei Gefangene mithilfe eines Seiles vom 4. Stockwerk herab und konnten, dank des Kirchweihtrubels, rasch fliehen. Sie wurden jedoch einige Tage später im gräflichen Umland wieder aufgegriffen.An der östlichen Seite des Schlosses erhebt sich der fünfstöckige Weiße Turm, der diesen Namen aufgrund seines ursprünglich hellen Putzes erhielt. In ihm befanden sich weitere Gefängnisräume im Erdgeschoss und Keller. Letzterer war dem Volk auch unter dem Namen „Schwarzer Kaspar“ bekannt.