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Künßberg-Flügel

Beschreibung

1564 gelangten das Schloss und die Herrschaft Thurnau in den gemeinsamen Besitz der Familien Giech und Künßberg. 1576 kam es zur Aufteilung des Schlosses und der Ländereien. In der Folgezeit bewohnten die Künßberg die den Unteren Schlosshof umstehenden Gebäude. Mitte des 17. Jahrhunderts begannen sie den bisher als Wohntrakt genutzten Nordflügel (heute: Institut für Fränkische Landesgeschichte) um den sogenannten Künßbergflügel zu erweitern. Er wurde 1675 unter Hans Christoph von Künßberg vollendet.Die Auseinandersetzungen der beiden Familien gipfelten im Jahre 1688 in einem Schusswechsel zwischen Giech’schem und Künßberg’schem Personal, bei dem auch auf den späteren Grafen Christian Carl I. von Giech geschossen wurde. Amtmann Keyler berichtet: „Drey Schüß sind durch das fordere Fenster (…), wovon 2 Kugeln das Gemach durch und zum andern Fenster gegenüber in den Hof wieder durchgangen, die dritte Kugel aber nicht funden worden. Diese drey Schuß sind von dem künsbergischen Dach herüber geschossen.“Im Jahre 1731 kauften die Giech die untere Schlosshälfte von den Künßberg und bewohnten sie seitdem. Nach dem Tod des letzten Grafen Giech 1938 stand der Bau über viele Jahre leer.Ab 2010 wurde der Künßberg-Flügel zur Erweiterung des seit 1997 bestehenden Hotels grundlegend saniert. Aufwändige Pfahlgründungen waren zur Ertüchtigung erforderlich. Bei den begleitenden archäologischen Grabungen wurden die westlichen Außenmauern der Vorgängerburg entdeckt, die aus dem späten 14./frühen 15. Jahrhundert stammt.