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Schloss Pretzsch

Schloss Pretzsch
© A. Montenbruck
Die Elbe, im Hintergrund Schloss Pretzsch
© A. Montenbruck

Beschreibung

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes geht zurück auf das Jahr 981. An der Stelle des damaligen Burgwardes erhebt sich heute das prächtige Renaissance-Schloss, das 1574 vom damaligen Schlossherren Hans Löser, sächsischer Erbmarschall und Patenkind Martin Luthers erbaut wurde. Der bekannte Reformator Luther verweilte oft auf dem Schloss Pretzsch, welches sich in der Nähe von Lutherstadt Wittenberg befindet. Hier erholte  er sich vom Trubel der Stadt und pflegte freundschaftliche Beziehungen zur Adelsfamilie Löser.

Auch Christiane Eberhardine von Brandenburg-Bayreuth (1671-1727), die Gemahlin August des Starken, Kurfürstin von Sachsen, Königin von Polen, lebte hier und ließ durch den Dresdner Baumeister Pöppelmann den schönen Schlosspark anlegen und die Schlosseinfahrten gestalten.

Schloss und angrenzender Schlosspark wurden in den letzten Jahren sehr aufwendig renoviert und umgestaltet. Seit 2017 gehört der Park zu dem touristisch-denkmalpflegerischen Netzwerk „Gartenträume".

Von 1829 bis 1923 wurde das Gebäude als Waisenhaus genutzt und war Teil des Großen Militärwaisenhauses Potsdam. Danach wurde das Schloss als Orgel- und Harmoniumfabrik und als Gaststätte und Unterkunft für Kurgäste des Moorbades genutzt. Während des Zweiten Weltkrieges diente es bis 1941 als Grenzpolizeischule, dann als Lazarett und Aufnahmelager für Umsiedler. Seit 1947 befindet sich hier wieder ein Kinderheim.

Nach der Wende ab 1990 entstand hier schrittweise eine moderne Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung, die ehemalige Heimschule wurde zur Sonderschule für Kinder und Jugendliche mit Förderbedarf und befindet sich in Trägerschaft des Landkreises Wittenberg. Im Jahr 2000 übernahm die landeseigene Betreibergesellschaft Salus gGmbH die Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung. Außerdem befinden sich im Schlossbezirk das Schlosscafé „Eberhardine“ sowie ein medizinisches Versorgungszentrum.