Stadt.Land.Kultur. > Herrstein >

Pfarrgasse 9 (Pfarrhaus)

Beschreibung

Errichtet 1716 auf den Mauern des abgerissenen älteren Pfarrhauses, ist das freistehende Gebäude ein solides Objekt seiner Zeit. Die Dimensionen sind beachtlich, die Gliederung aller Bauteile und Ansichten gut proportioniert. Das aus massivem Gestein erbaute, an drei Seiten freistehende und nordseitig in den Hang ganz eingetiefte Kellergeschoss trägt ein weiteres Stein-Stockwerk. Im Schieferkleid zeigt sich das darauf ruhende Fachwerk-Obergeschoss; desgleichen die Giebeldreiecke. Die Proportionen sind harmonisch bemessen. Allerdings verhindert der Schieferbeschlag den Blick auf das darunterliegende Fachwerk, das in zwar sparsamer, doch gleichfalls harmonischer Ornamentierung die wesentlichen Stilelemente barocker Fachwerkgestaltung enthalten soll. Nach Auskunft älterer Einwohner, die anlässlich einer Neu- Beschieferung des Pfarrhauses vor etlichen Jahrzehnten das Fachwerk sehen konnten, soll der Gesamteindruck wuchtig, die Fachwerkdetails jedoch ausgesprochen fein wirken.

Das Kirchenbuch sagt über diesen Bau: „Anno 1716 ist das alte baufällige Pfarrhaus abgebrochen und wieder neu aufgebaut worden. Das Holz dazu haben die Bittsteller vom Herren Rheingrafen von Grehweiler 25 bis 26 Stäm von einem gnädigsten Fürst und Herren zu Birkenfeld, Pfalzgrafen Christian, 3 Stäm und von Herrn Amtmann Bucholtz von Wartenstein bekommen. Den eisernen Ofen in der untersten Stube haben Herrn Rat und Amtmann Kroebers vier Kinder von der Asbacher Eisenhütte gratis gegeben und verehrt. (gez.) Ad. Voelker, p. t. pastor, Herrstein.“

Das Gebäude diente bis 2023 als Pfarrhaus.