Die Fronte Lamotte, benannt nach dem Generalleutnant Freiherr de La Motte, hat eine Länge von 480 Metern und war ein der sechs Verteidigungsabschnitte der Hauptumwallung der Festungsanlage in Germersheim, die sich auf 3.200 Meter um die Stadt herumlegte.
Aufgrund der geographischen Lage und dem Rhein als natürlichem Annäherungshindernis war dieser Frontenabschnitt weniger stark ausgebaut. So ist die Grabenwehr als zentrales Verteidigungsbauwerk im Hauptgarben einschenklig, die beiden Waffenplatzreduits einfache, rechteckige Blockhäuser und besondere Flankierungsbatterien für den Vorgraben des ehemaligen Deckwalls fehlten.
Die in der Mitte der Fronte quer in den Hauptgraben gebaute Grabenwehr, auch Kaponiere genannt, ist das besondere Merkmal dieses Festungsbaustils, dem sogenannten neupreussischen Kaponierensystem. Von diesem Bauwerk aus, konnte ein bis in den Graben vorgedrungener Feind nicht nur frontal vom Hauptwall aus, sondern auch seitlich mit Gewehr- und Geschützfeuer unter Beschuss genommen werden.