Das Optik Industrie Museum Rathenow und der Verein zur Förderung, Pflege und Erhaltung der optischen Traditionen in Rathenow e.V. sind stets bestrebt, die Sammlung zur Geschichte und Entwicklung der optischen Industrie in Rathenow zu vervollständigen. Ende 2023 kam ein entscheidender Hinweis von Dr. Bettina Götze, Mitglied des Vereins: Ein privater Sammler bot ein Pantoskop Nr. 2 an. Schnell war klar: Das Pantoskop muss für das Museum in die Optikstadt geholt werden. Zwischenzeitlich konnte das Pantoskop Nr. 2 in die Sammlung des Museums aufgenommen werden und schließt damit eine Lücke in der Sammlung.
Emil Busch, Enkel von Johann Heinrich August Duncker, trat 1840 in das 1801 gegründete optische Familienunternehmen in Rathenow ein. Die Erfindung der Fotografie eröffnete Emil Busch ein neues Betätigungsfeld, unmittelbar nach seinem Eintritt in das Unternehmen nahm er diesen Fabrikationszweig mit in die Produktion auf und befasste sich von da an intensiv mit der Herstellung fotografischer Objektive.Im Oktober 1865 brachte Emil Busch ein von ihm entwickeltes Weitwinkelobjektiv auf den Markt, welches über den damals größten realisierten Bildwinkel (105 Grad) und eine Brennweite von 250 mm verfügte: Das Pantoscop, später Pantoskop. Das Pantoskop war der erste Photoanastigmat weltweit. „[…] Das Objektiv findet vorzugsweise Verwendung für Innen-Aufnahmen, weite Landschaften (Panoramen), Architektur-Aufnahmen zum photogrammetrischen (Meßbild-) Verfahren usw. […] “ heißt es bei Emil Busch. Im Februar 1966 lag die komplette Pantoskop-Reihe, bestehend aus 6 Objektiven, vor. Hatte das Pantoskop Nr. 1 noch einen Linsendurchmesser von 8 mm, kam Pantoskop Nr. 6 auf einen Linsendurchmesser von 59 mm. Das Pantoskop Nr. 2, mit einem Linsendurchmesser von 13 mm, ist erstmals in der Sonderausstellung anlässlich des 20jährigen Bestehens des Optik Industrie Museums Rathenow öffentlich zu sehen.
In der Sonderausstellung werden Objekte des Sammlungsbestandes gezeigt. Die Sonderausstellung gliedert sich in verschiedene Abteilungen. Ziel ist es, den Besuchern der Ausstellung die Bedeutung der Sammlung für das Museum, aber auch für die Stadt Rathenow näherzubringen. Gleichzeitig werden auch wichtige Kenntnisse zur Sammlungsarbeit des Museums und über die Arbeit hinter den Kulissen vermittelt. Die ausgewählten Objekte spiegeln die Vielfalt der Sammlung wider, sie stammen aus unterschiedlichen Sammlungsbereichen. Viele der ausgewählten Objekte wurden bislang noch nie oder nur zeitlich begrenzt der Öffentlichkeit gezeigt. Jedes einzelne der Objekte der Sonderausstellung steht im Fokus der Betrachtung. Mal „erzählt“ es, wie es in die Sammlung des Museums gelangt ist oder was es bereits erlebt hat, mal wird exemplarisch an einem Objekt die Inventarisierung erläutert, ein anderes Mal leistet ein Objekt Erinnerungsarbeit.
Das Begleitprogramm wird noch bekanntgegebem.
Weitere Informationen folgen.
Ausstellungseröffnung: Dienstag, 25. Juni
Ausstellungszeitraum: bis 18. August
„Rathenower“ Ziegelstempel.
Eine Spurensuche zur Ziegeleigeschichte des 19./20. Jahrhunderts im Elbe-Havel-Dreieck
Basierend auf der gleichlautenden Schrift des Autos Wolfgang Bünnig, aus dem Jahre 2015, erscheint nun die erweiterte und überarbeitete 2. Auflage.
Die beiden Mitherausgeber der aktuellen Ausgabe der Publikation, Dr. Bettina Götze und Wolfram Bleis, sahen es als ihre Verpflichtung an, der Bitte Wolfgang Bünnigs zu entsprechen und in seinem Sinne die Herausgabe des erweiterten und überarbeiteten Bandes zu ermöglichen.
Viele neue Aspekte fanden Eingang, wobei sich sowohl der Autor als auch die Herausgeber bewusst waren und sind, dass das Thema noch längst nicht abschließend bearbeitet ist.
Der nun vorliegende Band soll dazu beitragen, das Interesse an der regionalen Ziegeleigeschichte zu wecken bzw. weiter zu stärken und soll anregen, nach weiteren Quellen und Informationen über die Ziegeleigeschichte unserer Region zwischen Havel und Elbe zu suchen.
15 €
Das herkömmliche Besuchen von Veranstaltungen, Kunstausstellungen und Museen ist aufgrund der Ausgangsbeschränkungen in der Corona-Krise nicht möglich.
Auf der Startseite des Optik Industrie Museums gibt es jetzt einen kleinen virtuellen Rundgang durch die Ausstellung, ebenso ist dieser auf der Facebook-Fanpage des Kulturzentrums zu sehen.
Tobias Hänsch und Ludwig Götze haben für unser Museum (im Dachgeschoss des Kulturzentrums) eine virtuelle 360°- Tour erstellt, die für alle Endgeräten optimiert dargestellt wird.
So ist es möglich, sich durch die Ausstellung zu bewegen, sich die einzelnen Themenbereichen genauer anzusehen und an verschiedenen Orten einige ausgewählte Exponate näher zu entdecken sowie interessante Hintergrundinformationen zu erfahren.
Ein Autorenteam, bestehend aus 13 Autorinnen und Autoren, hat in Wort und Bild ein umfassendes populärwissenschaftliches Werk geschaffen, das wohl einmalig zu nennen ist. Das Buch widmet sich der gut zweihundertjährigen Entwicklung sowohl der Rathenower optischen Industrie und des optischen Handwerks als auch der damit zusammenhängenden Institutionen von ihren Anfängen im Ausgang des achtzehnten und beginnenden neunzehnten Jahrhunderts bis zur Gegenwart.
Reich bebildert ist das Buch ein wahrer Augenschmaus und es steckt voller interessanter und spannender Informationen zu den verschiedenen Themengebieten. Ein Muss im Bücherschrank eines jeden Geschichts- und Fachinteressierten ...
Erstmals haben Praktiker aus der optischen Industrie und Historiker, Wissenschaftler, Unternehmer sowie am Thema Interessierte Texte für einen umfassenden Band brandenburgischer Industriegeschichte erarbeitet. Reich bebildert, geben die populär gehaltenen Beiträge Einblick in die verschiedenen Facetten optischer Industrieproduktion: vom Brillenglas bis zum Fernrohr, vom Mikroskop zur Brillenfassung, vom Ladenbau zum Werkzeug- und Maschinenbau.
Auch die Themenbereiche Bildung, Ausbildung, Studium kommen umfassend zum Tragen. Ein Brückenschlag zwischen Retrospektive, dem Jetzt und dem Blick in die Zukunft des bedeutenden Industrie- und Wirtschaftsstandortes.
Herausgeber: Bettina Götze und Joachim Mertens
Das Buch ist erschienen im Verlag Berlin Brandenburg
248 Seiten, ca. 270 Abbildungen (größtenteils farbig)
Hardcover, Format: 21,0 x 22,5 cm
ISBN 978-3-947215-67-6
€ 25,00 (D) / € 25,70 (A) Das Buch ist ab sofort in unserem Museumsshop erhältlich!