ZEITENWENDE. DIE VESTE OBERHAUS VON 1918-1952
Die diesjährige Sonderausstellung präsentiert die Wandlung der Veste Oberhaus von der bayerischen Militärstrafanstalt zum Museum und begibt sich dabei auch auf die Spur der Gründungsgeschichte des heutigen Oberhausmuseums in der Zeit des Nationalsozialismus. Bisher unbekannte, teilweise unveröffentlichte Fotos und Archivquellen zeigen die bewegte Geschichte der Veste Oberhaus zwischen Weimarer Republik, Nationalsozialismus und der unmittelbaren Nachkriegszeit. Dabei erzählen die zahlreichen historischen Zäsuren und Wendepunkte zwischen 1918 und 1952 auch von den großen Epochenbrüchen Bayerns im 20. Jahrhundert.
Abschied 1918-1920
Die Revolution im November 1918 fegt nicht nur Kaiser Wilhelm II. und König Ludwig III. von Bayern hinweg, auch die zentrale Militärstrafanstalt des Königreichs Bayern geht ihrem Ende entgegen. Die Ausstellung wirft einen Blick hinter die Gefängnismauern und schildert das Leben in der Militärstrafanstalt.
Kontinuität 1920-1931
Auch nach dem Ende der Militärstrafanstalt wird die Veste militärisch genutzt und dient als Kaserne. Auf einer architektonischen Rundtour kann man die Nutzungsgeschichte der Räume und den Alltag der Soldaten nachvollziehen. Die erste große Zäsur findet dann mit dem Ankauf der Veste Oberhaus durch die Stadt Passau statt.
Am Abgrund 1932-1944
1932 richtet die Stadt Passau das Ostmarkmuseum auf der Veste Oberhaus ein. Bereits die feierliche Eröffnung im Mai 1933 steht unter dem Zeichen der Nationalsozialisten, die in den folgenden Jahren den Plan verfolgen, die Veste und das Museum in eine führende nationalsozialistische Kulturinstitution zu verwandeln.
Narben 1944-1950
Die Ausstellung schildert erstmals die Ereignisse im letzten Kriegsjahr, die dramatischen letzten Kriegstage sowie die Plünderung der Museumsbestände. Nach Kriegsende dient die Veste zunächst als „Rest Center“ und „GI’s dream“ der US-Army, dann als Isolierkrankenhaus für Tuberkulose und Geschlechtskrankheiten.
Neustart 1950-1952
Die beginnenden Wirtschaftswunderjahre bedeuten auch für die Veste Oberhaus einen Neustart. Die Passauer schmieden große Zukunftspläne für ihre Veste und lassen sich dabei auch nicht vom Sanierungsbedarf der historischen Bausubstanz aufhalten. Im Jahr 1952 eröffnet das heutige Oberhausmuseum.