Neu: Gesangbuch von Lauban aus dem Jahr 1795
Neues Laubanisches Gesang-Buch zum Gebrauche bey dem öffentlichen Gottesdienste und bey der Hausandacht. Nebst einem Vorrathe geistreicher Gebethe, auch beygefügten Sonntäglichen Texten. Mit einer Vorrede, Von einigen Hindernissen des Segens aus dem Gebrauche geistlicher Lieder, begleitet von M. Gottlob Friedrich Guden, weyl. Pastore Primario in Lauban. Achte und verbesserte Auflage. Lauban, gedruckt und zu finden bey G. A. Scharf und Sohn. 1795.
Inhalt: Titelblatt-Rückseite vakat; 9 unpag. Bl. (= 18 S.): Kopfvignette, Initiale, „M. G.“, Kolumnentitel „Vorrede.“, auf der vorletzten Seite unterzeichnet: „Lauban, den 14. Novembr. 1748.“, auf derselben Seite: „Neue Vorrede.“, unterzeichnet: „Lauban, den 26. August 1752.“; 9 unpag. Bl. (= 18 S.): „Das erste Register, über Titul, unter welche die Lieder nach denen abgehandelten Materien gesetzet worden sind.“, „Anweisung, nach welcher dieser Lieder zur Erklärung des Katechismi gebraucht werden können.“ und „Das andere Register, über die Sprüche der heiligen Schrift, deren Inhalt hier in Liedern vorgetragen ist.“; 16 unpag. S.: „Das dritte Register derer Lieder, nach dem Alphabeth, und denen Nummern.“; 16 unpag. S.: „Das vierte Register, auf dei Evangelia und Episteln an denen Sonn- und Festtagen.“; S. 3-1009: 1230 numerierte Lieder ohne Noten; S. 1010-1012: „Praefationes, wie solche an denen bey hohen Festen vor angehender Communion allhier deutsch gesungen werden.“, von I bis III numerierte, zweispaltig gesetzte (links lateinisch, rechts deutsch) Gesänge ohne Noten; neues Titelblatt: „Nützliche Sammlung geistreicher Gebethe zur Hausandacht, bestehend in Morgen- Abend- Buß- Beicht- und Communion-Andachten. Nebst Herrn Caspar Neumanns Kern aller Gebethe. [Kupferstich-Vignette.] Lauban, druckts und verlegts G. A. Scharf, und Sohn.“, Rückseite: „Register der hier enthaltenen Gebethe.“; S. 1-70: Kopfvignette, Gebete; S. 71-78: „Herrn Caspar Neumanns Kern aller Gebethe, bestehend in Bitte-, Gebeth, Fürbitte und Danksagung.“; neues Titelblatt: „Die Episteln und Evangelia auf alle Sonn- und Festtage durchs ganze Jahr. Nebst der Geschichte von dem Leiden und Sterben, Auferstehung und Himmelfahrt unsers Heilandes JEsu Christi, aus den vier Evangelisten; und von der Zerstöhrung der Stadt Jerusalem. Zweyte Auflage. Sorau, zu finden bey E. S. Pittius, Buchbinder. 1802.“, Rückseite vakat; S. 3-104: Kolumnentitel „Episteln und Evangelia.“; S. 104-128: „Die Geschichte vom Leiden und Sterben JEsu Christi, nach den vier Evangelisten.“, Kolumnentitel „Paßions-Geschichte.“; S. 129-140: „Die Geschichte von der Auferstehung und Himmelfahrt Christi.“, Kolumnentitel „Auferstehungs-Geschichte.“; S. 141-152: „Die Geschichte von der Zerstöhrung der Stadt Jerusalem, wie sie von Josepho, Egesippo, und andern ist beschrieben worden.“, kleine Schlußvignette
Beschreibung: schwarzer Leinenrücken über 4 Scheinbünden, schwarze Leinenecken, dicke schwarze Pappdeckel, auf dem vorderen Deckel in großen blindgeprägten Typen „G. Linke. /1877.“, Rücken und hinterer Deckel sind vakat, Gelbschnitt, dicker rauher rotvioletter Vorsatz, inliegend ein gedrucktes Kärtchen (evtl. ein Konfirmationsspruch): „Du willst dein zukünftiges Schicksal wissen! Wenn du es gut treibst, so kannst du versichert sein, daß es gut ausfällt. Fleiß ist die Hauptsache.“, Buchformat 11,8 x 17,8 cm, Umfang (68)/1012/(2)/78/152 S.
Geschichte: das Buch ist 1877 neu eingebunden worden, vermutlich als Konfirmationsgeschenk für diesen Gotthilf Link. – Die siebte Auflage 1779 ist komplett digitalisiert, gratis anzuschauen unter visualcollections.ub.uni-mainz.de/drucke18/content/titleinfo/252849. – Lauban (heute poln. Laubań) liegt etwa 25 km östlich von Görlitz. – Im zweiten Band (C-J) von Johann Christoph Adelungs „Fortsetzung und Ergänzungen zu Christian Gottlieb Jöchers allgemeinen Gelehrten-Lexico[!]“ (Leipzig 1787) sind in Spalte 1649f. Vater und Sohn Gude verzeichnet; der Vater: Friedrich Gude (1669-1753): Studium in Leipzig, 1696 Subrector in Lauban, 1701 Diakon in Nieder-Wiese, 1708 Rektor in Lauban, 1709 Pastor an der Kreuz-Kirche in Lauban, 1727 Pastor primarius; der Sohn: Gottlob Friedrich Gude (1701-1756): Studium in Leipzig (Magister 1723), 1726 Katechet und Diaconus adjunctus in Lauban, dort zweiter, dann erster Diakon an der Hauptkirche, schließlich Archidiakon, dann Prediger an der Kreuz-Kirche, wo er 1755 Pastor primarius wurde; nach der Angabe des genauen Todestages, heißt es bei beiden nach einem Komma: „.. und hinterließ:“ – wer nun eine Aufzählung leiblicher Nachkommen, also Söhne und Töchter oder gar schon Enkel erwartet, wird enttäuscht, denn hier handelt es sich um geistige Kinder: was folgt, ist bei beiden eine Bibliographie, in der bei Gottlob Friedrich Gude das Vorwort zum Laubanischen Gesangbuch übrigens fehlt
Provenienz: im August 2017 bei einem Antiquitätenhändler in Görlitz gekauft
Inv.: D.II.Ge.752