Neu: Ioh. Godofr. Petschelii Cantor Christianus i. e. Cantica Sacra (Sulzbach 1754)
Ioh. Godofr. Petschelii Schemnitio-Hvngari S. M. C. Cantor Christianvs i. e. Cantica Sacra ad quaevis tempora, et ad quemvis animarvm statvm accommodata. Cum Praefatione D. Ioh. Baltas. Bernholdi, Doctoris et Professoris Theologi et Graeci Primarii, ecclesiae altorphinae antistitis. Solisbaci, Typis Lichtenthalerianis, Anno MDCCLIV.
Titelblatt-Rückseite vakat; 1 unpag. S.: „Censvra elect. palat. Solisbacensis.“, unterzeichnet: „Chur-Fürstl. Pfalz-Sulzbachische Regierung.“ / I. C. Juni[Rest unleserlich: Ecke angesetzt]“, Rückseite vakat; 2 unpag. S. gedruckte ausführliche lateinische Widmung, unterzeichnet: „Cultor humillimus / deuotissimusq. / I. G. Petschely, / Autor.“; 5 unpag. S.: Kopfvignette, „Lectori Christiano et Hymnophilo.“, große Initiale, unterzeichnet: „Scr. in Altorphina [Altdorf] A. 1754. / Iohannes Baltasar Bernhold, D. et. P. P.“, große Schlußvignette“; 17 unpag. S.: kleine Kopfvignette, kleine Initiale, „Lectori benevolo / S. P. D. / Autor.“, Kolumnentitel „Praefatio Auctoris“, unterzeichnet: „obseruantissmus / Ioh. Godofr. Petschely.“; S. 1-916: 481 numerierte Lieder ohne Noten: nach der Nummer der deutsche Titel, dann die lateinische Übersetzung, auf S. 916 unten in großen Majuskeln „Finis“; 16 unpag. S.: kleine Kopfvignette, „Teutsches Register.“; 16 unpag. S.: etwas kleinere Kopfvignette, „Index latinvs.“; 2 unpag. S. vakat.
Johann Gottfried Petschel oder Petschely (1705-1797), geboren in Ungarn, Gymnasium in Preßburg, dann in Nürnberg, 6 Jahre Student an der Universität in Altdorf bei Nürnberg (Universität seit 1622, aufgelöst 1809), dann Hofmeister in Nürnberg und Sulzbach, danach Pfarrer in Sulzbach, wo er 1779 starb (diese und weitere Informationen im „Allgemeinen Gelehrten-Lexicon“, Band 5, Bremen 1816). – Eine Rezension des Buches findet man in „Unpartheyische Kirchen-Historie Alten und Neuen Testamentes, Darinnen von der Lehrer und anderer Scribenten Leben und Schriften, von der Lehre aller Religionen, und denen darüber geführten Streitigkeiten, vom Gottesdienst, Kirchenregiment, Ketzereyen und Trennungen, vom äusserlichen und innerlichen Zustande der Kirchen und von den dahin gehörigen Nebensachen aufrichtig gehandelt wird. Vierter Theil, in welchem die Geschichte vom Jahr nach Christi Gebvurt 1751. bis 1760. enthalten sind, Nebst einer Vorrede des Herrn Verfassers Johann Matthias Schroeckh, ausserordentl. Prof. der Philosophie, des kleinen Fürsten-Collegii Collegiats, und Aufsehers bey er Universität-Bibliothek. Jena, 1766. Verlegts Johann Wilhelm Hartung.“. darin auf S. 326: „Zu Sulzbach trat An. 1754. auf 2 Alph. 15 Bogen in 8. ans Licht: Johann Godofr. Petschelii, Schemnitio-Hvngari S. Min. Cand. Cantor Christianus i. e. Cantica Sacra ad quaevis tempora, et ad quemvis animarvm statvm accommodata, cum praef. D. Ioh. Balth. Bernholdi, D. & Prof. Theol. et Graec. primar. Eccles. Altdorf, Antistitis. Die mehrsten Lieder hat Herr Petschel darinne von neuem, auf eine rein fliessende und deutsche Art so übersetzt, daß er den Sinn der Wörter so viel möglich richtig ausgedrückt, alle schwülstige und dunkle poetische, sonderlich aber solche poetische Redensarten vermieden hat, die nur in heydnischen Liedern Platz finden. Er hat dabei vornehmlich das Altorfische Gesangbuch zum Grunde gelegt. Einige Lieder sind aus den alten Kirchenlehrern genommen, oder in neuern Zeiten von gelehrten Männern schon übersetzt worden, welche er daher mit einem Sternchen bezeichnet hat, welche Herr Joh. Tomka Szatzky, Rector des evangelischen Gymnasii zu Presburg, eingeschickt hat. Herr Petschel war auch Willens, Schmolkens Morgen- und Abendgebete, nebst Communionsgebeten ebenfalls in Lateinische zu übersetzen, und diesem lateinischen Gesangbuche ein Gebetbuch in gleicher Sprache beyzufügen, dergleichen zwar schon der seel. [Mátyás] Bel in seiner Precibus Christianis, Leipz. 1728.8 herausgegeben hat.“ Ein Gebetbuch findet sich in diesem Buch nicht, und auch die Sache mit den Sternchen ist nirgends zu entdecken. In der Rezension ist aber zweifellos diese Ausgabe gemeint, und nachdem alle im Karlsruher Virtuellen Katalog verzeichneten Ausgaben den gleichen Umfang wie die vorliegende Ausgabe haben, kann ein extra angebundenes Gebetbuch oder dergleichen nicht existieren.
Inv.: D.II.Ge.805