Station: [1] RömerMuseum Kastell Boiotro
Das Römermuseum Kastell Boiotro befindet sich in einem spätmittelalterlichen Handwerkerhaus im Passauer Stadtteil Innstadt. Es ruht auf den Fundamenten des spätrömischen Kastells Boiotro, das die Römer um 280 nach Christus erbauten. 375 wurde das Kastell vom Militär geräumt und verfiel. Der römische Diplomat Severin ließ in der Kastellruine im ausgehenden 5. Jahrhundert ein kleines Kloster errichten. Den Namen des Kastells überliefert die 511 verfasste Lebensbeschreibung Severins, die auch die Grundlage für seine Heiligsprechung war. Reste des Klosters, der Kastellmauer und der Wachttürme sind im Freigelände und im Museum sichtbar konserviert. In der 2014 durchgeführten Neukonzeption steht das Kastell Boiotro als wichtigstes Exponat im Mittelpunkt. 600 weitere Objekte mit antiken Quellen, erläuternden Texten, Figurinen mit Hörstationen und zahlreichen Modellen vermitteln außerdem ein anschauliches Bild der 400 Jahre währenden Römerherrschaft im heutigen Passau. Die Donau trennte als Nordgrenze das Römische Reich vom Barbaricum, während der Inn eine Provinz- und Zollgrenze bildete. Digitale Medien, wie Touchscreens, eine Lichtinstallation und eine virtuelle Rekonstruktion veranschaulichen die komplexe römische Geschichte Passaus mit seinen 5 Kastellen und den umgebenden Zivilsiedlungen. Wie sonst selten kann der Besucher im Römermuseum Kastell Boiotro direkt den Zusammenhang zwischen der archäologischen Ausgrabung, den Funden und der historischen Überlieferung nachvollziehen und so eine Brücke zur Vergangenheit schlagen.