Station: [22] Waldwirtschaft


Kaspar: So, ab mit euch! Jetzt könnt ich euch mal schön vollfressen. Der Waldboden liegt ja übersät mit Bucheckern und Eicheln. Scheint wohl ein Mastjahr zu sein. Da tragen die Bäume immer besonders viele Früchte. Joa … das schmeckt euch, nicht wahr! Fresst euch nur schön satt – und am besten auch noch kugelrund. Dann gibt es bei der nächsten Schlachtung prächtig Wurst und Fleisch. Ja, fresst nur Schweinchen, fresst nur!

Na, bei der Gelegenheit kann ich auch gleich einen Blick auf den Spitalwald werfen. Immerhin ist der Wald der wichtigste Besitz des Spitals.

Wisst ihr, wie man diese Art von Waldbewirtschaftung nennt? Na, woher sollt ihr das auch wissen. Das ist Mittelwald. Das bedeutet, wir haben wir einen zweischichtigen Waldbestand. Da guckt ihr, was! Wir haben also einmal eine dichte Unterschicht – da wachsen zum Beispiel Hainbuchen oder Linden. Im Abstand von ca 30 Jahren  wird das Unterholz komplett eingeschlagen. Man sagt auch, auf den Stock gesetzt. Das passiert jedes Jahr auf einem anderen Waldstück. Keine Bange, die Stöcke treiben später wieder aus.

Eh, Schweinchen, nicht zu weit weggehen, schön hiergeblieben. Ich bin ja auch noch nicht fertig. Ihr wollt doch sicher wissen, welche Bäume in der Oberschicht des Mittelwalds wachsen!? Da haben wir nämlich starke Eichen so wie diese hier, oder auch Eschen und Erlen. Bäume mit ausladender Krone. Und was ist jetzt der Vorteil eines Mittelwalds? Na!? Man kann auf einer einzigen Fläche sowohl Brennholz als auch Bauholz anbauen.

Na kommt, Schweinchen, ihr habt genug gefressen. Zurück zum Spital – und ab in den Stall.

 

Foto: © Fränkisches Spitalmuseum