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Pumpwerk Stürzenhardt

Beschreibung

Bei dem von vielen Klüften und Spalten durchgezogenen Buntsandstein, der wenig Wasser speichern kann, überraschte es nicht, dass die Versorgung mit Wasser schon immer schwierig war in Stürzenhardt. Natürlich gab es einen Schöpfbrunnen im Dorf, der aber regelmäßig in den Sommermonaten versiegte. Auch die aus einem Kilometer Entfernung in Rohren ins Dorf bei der Kapelle herbeigelegte Lorenzquelle brachte kaum Entlastung, denn das Wasser reichte gerade so für den menschlichen Bedarf. Viele Wochen im Jahr waren die Bauern gezwungen, abends nach getaner Feldarbeit ihr Wasser für das Vieh in Fässern aus dem Tal heraufzuholen. Sichere Quellen mit ausreichend Wasser gab es selbstverständlich unten im Tal des Steinbächle genug. Also baute man ab der Ableitung des Wässer- und Mühlengrabens am Steinbächlein ein Wehr und führte eine 20 cm weite Leitung aus Gussröhren zu den knapp 400 m entfernten und 13 m tiefen gelegten neuen Pumpenhaus. Dort trafen etwa 15 Liter Wasser pro Sekunde unter dem Druck von etwa mehr als 1 bar auf eine von der Firma Grether & Cie gelieferte kleine Pelton-Turbine und trieben diese samt dem Pumpwerk an. Das genutzte Triebwasser führte man dem Wässer- und Mühlgraben zu, so dass den Wiesen und der Mühle kein Wasser verloren ging. Seit 1898 führte die Steigleitung mit dem Quellwasser zum Reservoir und versorgte die Stürzenhardter mit Trinkwasser. Viele Jahrzehnte später musste man feststellen, dass das Wasser des Steinbächleins in den Pfaffenbrunnen einsickert und dessen Wasser hygienisch beeinträchtigt. Deshalb wird seit 1975 der Hochbehälter von Stürzenhardt mit Bodenseewasser beschickt.