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ehemalige Synagoge Nieder-Olm

Beschreibung

Im Jahr 1855 war die Zahl der jüdischen Einwohner in Nieder-Olm auf 35 Personen angewachsen, was genügte um eine Religionsgemeinde zu bilden. Zuvor zählten die einheimischen jüdischen Familien aus Nieder-Olm zu der israelitischen Gemeinde von Hahnheim. 1858 konnte eine kleine Synagoge errichtet werden, die zunächst auch der Namensgeber der "Synagogengasse" wurde. Als Folge auf die vielen Anschläge und das Verhalten der Bevölkerung, zogen viele jüdische Familien in die Stadt Mainz oder weiter fort, sodass sich ihre Anzahl von 64 (1880) auf 32 (1900) halbierte. 1930 lebten in Nieder-Olm nur noch 19 Mitglieder der jüdischen Gemeinde. Zur Zeit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 begannen vereinzelt physische Attacken der SA. Die Synagoge musste unter deren Druck an Nachbarn verkauft werden und wurde fortan als Lagerraum benutzt. Durch Luftangriffe auf Nieder-Olm, wurde die ehemalige Synagoge 1945 zerstört. Anlässlich der 50. Wiederkehr des Holocaust erinnerte die Stadt Nieder-Olm erstmals an ihre frühere israelitische Glaubensgemeinschaft. Die Gedenktafel wurde am 11. November 1988 eingeweiht. 2016 folgte dann die Verlegung von 30 Stolpersteinen zum Gedenken an die jüdischen Mitbürger Nieder-Olms.