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Zehn Jahre Museum am Dom

Museum am Dom, Würzburg 12. Jan 2017

<p><strong>Zehn&nbsp;Jahre Museum am Dom - ein pers&ouml;nlicher R&uuml;ckblick</strong></p> <p>Wenn in diesem Jahr auf die zehn Jahre seit Er&ouml;ffnung des Museums am Dom am 6. M&auml;rz 2003 geblickt werden darf, so will sich mein R&uuml;ckblick nicht allein auf diesen Zeitraum beschr&auml;nken. Er nimmt seinen Beginn am 31. August 1990, knapp ein Jahr nach meiner Berufung als Bau- und Kunstreferent der Di&ouml;zese W&uuml;rzburg. An diesem Tag wurde die di&ouml;zesane Galerie Marmelsteiner Kabinett in den R&auml;umen er&ouml;ffnet, die derzeit im Marmelsteiner Hof, dem Geb&auml;ude des Bisch&ouml;flichen Ordinariates, den Domschatz beherbergen, bis er im Jahr 2014 in den Dombereich umsiedeln wird. In der zur Er&ouml;ffnung erschienenen Schrift wird einschr&auml;nkend gesagt: <em>&bdquo;Sicherlich ist das Marmelsteiner Kabinett kein Ersatz f&uuml;r das noch ausstehende Di&ouml;zesanmuseum.&ldquo;</em> Mit dieser Aussage wurde erstmals seit der Di&ouml;zesansynode 1931 mit ihrem Beschluss:<em> &bdquo;Die Errichtung eines Di&ouml;zesanmuseums ist in die Wege zu leiten&ldquo; </em>die Absicht der Gr&uuml;ndung eines solchen Museums in Aussicht gestellt. Das war neu und etwas verwegen, war bis dahin doch diese Aufgabenstellung zumindest nicht als anstehend gesehen worden.</p> <p>Aber einmal galt es, daf&uuml;r die Weichen zu stellen. Das geschah zum einen durch eine reiche Sammlert&auml;tigkeit, da die vorhandenen Best&auml;nde nicht sehr umfangreich waren, und zum anderen durch die Gr&uuml;ndung der Stiftung Kunstsammlung der Di&ouml;zese W&uuml;rzburg 1992. Ohne die gro&szlig;e Unterst&uuml;tzung durch Bischof Dr. Paul-Werner Scheele sowie Finanzdirektor Dr. Dr. h.c. Adolf Bauer w&auml;ren diese ersten Schritte nicht m&ouml;glich gewesen, wof&uuml;r ihnen auch heute noch von Herzen gedankt sei, er&ouml;ffneten sie doch dadurch den Freiraum, in dem die Gedanken hinsichtlich der Konzeption des di&ouml;zesanen Museums reifen konnten. Was 1990 als Zielsetzung noch nicht fest umrissen war, nahm in den Folgejahren immer klarere Konturen an. Entscheidend waren zun&auml;chst die angedachte Dezentralisierung des Di&ouml;zesanmuseums sowie die Absicht, die Pr&auml;sentation der Kunstwerke inhaltlich zu konzipieren, wobei der Inhalt m&ouml;glichst eine Einheit mit dem Ausstellungsort und seinen R&auml;umen erkennbar aufweist. Dadurch soll ein Weg beschritten werden, der das Di&ouml;zesanmuseum von den konzeptionell tradierten kunst- oder kulturhistorischen Museen unterscheidet.</p> <p>Nachdem die Bezeichnung &bdquo;Di&ouml;zesanmuseum&#39;&ldquo; schon das Bistum in den Blick nimmt, das sich nicht allein auf die Bischofsstadt beschr&auml;nkt, sollte sich die Museumst&auml;tigkeit der Di&ouml;zese auch auf das gesamte Di&ouml;zesangebiet erstrecken. Zum anderen sollten die einzelnen Museen im Blick auf den &uuml;berwiegenden Tages- bzw. Wochenendtourismus in Franken von ihrer Gr&ouml;&szlig;e so beschaffen sein, dass ihr Besuch im jeweiligen Ausflugsprogramm noch eingeschlossen werden kann. Mit der r&auml;umlichen Beschr&auml;nkung geht die inhaltliche konform, was bedeutet, dass die Besucher allein mit einer Thematik bzw. Kulturepoche vertraut gemacht werden sollen, die zugleich auch einen Schl&uuml;ssel f&uuml;r das Erscheinungsbild der Di&ouml;zese sowie der Region bietet.</p> <p>Die Umsetzung dieses gesetzten Ziels begann mit dem Kart&auml;usermuseum T&uuml;ckelhausen. Es folgten dann die Museen in Astheim 1999 und in Oberschwappach 2001 sowie 2000 der Domschatz in W&uuml;rzburg, um dann 2003 in der Bischofsstadt zum Museum am Dom zu f&uuml;hren. Wie bei den anderen Museen, die innerhalb der Di&ouml;zesan- und Regionengrenzen geradezu eine Museumslandschaft bilden, wird auch beim Museum zwischen Dom und Neum&uuml;nster, den beiden bedeutenden Polen fr&auml;nkischer Sakralarchitektur und Fr&ouml;mmigkeit, auf die Bezeichnung &bdquo;Di&ouml;zesanmuseum&ldquo; verzichtet, um nicht die potentiellen Besucher fernzuhalten, die kirchlich nicht sozialisiert sind bzw. von einem kirchlichen Museum allein Kreuze, Madonnen, Heiligenfiguren, liturgische Ger&auml;te und Gew&auml;nder in deren Schaustellung erwarten. Der Museumstitel beschr&auml;nkt sich auf eine Ortsangabe und kann vielleicht gerade durch diese Neutralit&auml;t Neugier wecken.</p> <p>Bis 2003 Kunstwerke im Museum pr&auml;sentiert werden konnten, war ein 13 Jahre w&auml;hrender Weg an Sammlungst&auml;tigkeit zur&uuml;ckgelegt, der seitens der Di&ouml;zese von zwei Komponenten gepr&auml;gt war: zum einen vom Vertrauen des Bischofs Dr. Paul-Werner Scheele und auch des Finanzdirektors Dr. Dr. h.c. Adolf Bauer, zum anderen von der h&ouml;chst engagierten Mithilfe meiner Mitarbeiter im Kunstreferat. Das aber allein sollte f&uuml;r das Anwachsen der Kunstsammlung nicht gen&uuml;gen. In sie flossen zunehmend Nachl&auml;sse und Stiftungen von K&uuml;nstlern und Zustiftungen von Kunstsammlern ein. Auch hier war zuvorderst das gewachsene Vertrauen ausschlaggebend, dann aber auch das miteinander besprochene Konzept des Museums. Letzteres wurde gerade am Morgen des Er&ouml;ffnungstages best&auml;tigt, als Wolfgang Mattheuer mit Werner T&uuml;bke durch das Museum ging und Mattheuer zu T&uuml;bke sagte:<em> &bdquo;Werner, endlich ein Museum, das uns ernst nimmt.&ldquo; </em>Mit dieser Aussage spielte er auf die inhaltlich bestimmte Pr&auml;sentation der Kunstwerke an. Sicherlich ein gro&szlig;es Lob! Denn die Erfahrung vermitteln zu k&ouml;nnen, dass das Werk eines Menschen und damit dessen Botschaft ernst genommen wird, ist ein Dienst und Respekt den K&uuml;nstlern gegen&uuml;ber.</p> <p>Ebenso ernst muss die Aufgabe den Betrachterinnen und Betrachtern gegen&uuml;ber gesehen werden. Und dies wurde verstanden. Eine ZDF-Redakteurin verlie&szlig; einmal das Museum mit den Worten: <em>&bdquo;Noch nie bin ich so existentiell in einem Museum ber&uuml;hrt worden.&ldquo; </em>Sie hat versp&uuml;ren k&ouml;nnen, dass die Pr&auml;sentation darauf abzielt, dass der Mensch sich mit den Grundfragen auseinander setzt: Wer bin ich? Woraus lebe ich? Worauf zu lebe ich? Der innere Dialog mit den unterschiedlichen Kunstwerken vom 10. bis zum 21. Jahrhundert lie&szlig; f&uuml;r sie erkennen, dass die Konzeption darauf abzielt, dem Menschen in seiner Standortsuche und Lebensdeutung hilfreich zur Seite zu stehen.</p> <p>Ma&szlig;stab f&uuml;r die Auswahl der Werke und deren Pr&auml;sentation war die Suche des Menschen nach den drei oben angef&uuml;hrten Fragestellungen, so dass nicht ein Gegen&uuml;ber, sondern ein Zueinander angestrebt wurde. Darauf bezieht sich stellvertretend f&uuml;r viele andere &Auml;u&szlig;erungen die Aussage von Prof. DDr. Karlheinz M&uuml;ller: <em>&bdquo;Die biblische Absage an nervige &#39;Abbilder&#39; wird in diesem &#39;Museum am Dom&#39; mit einer solchen programmatischen Folgerichtigkeit durchgehalten, dass das Museum in W&uuml;rzburg und weit &uuml;ber unsere Stadt hinaus zu einem notorischen Ort der Freiheit geworden ist. Dass dies alles nicht ohne erhebliche Widerst&auml;nde und auch nicht ohne st&auml;ndigen &Auml;rger zu haben war, ist selbstverst&auml;ndlich. Es war eine von Anfang an &uuml;berlegene und unersch&uuml;tterliche Zielvorstellung vonn&ouml;ten, um das &#39;Museum am Dom&#39; dorthin zu bringen und dort zu halten, wo es heute in der &ouml;ffentlichen Wahrnehmung steht.&ldquo;</em></p> <p>Nicht nur diese Aussage best&auml;tigt, dass das Museum am Dom im Kontext der anderen Museen, die Kunstwerke aus der Kunstsammlung der Di&ouml;zese pr&auml;sentieren, zu einem ihm ureigenen Erscheinungsbild fand und darin derart wahr- und angenommen wurde, dass die Schwierigkeiten hinsichtlich seiner Positionierung und seiner Architektur im Vorfeld seiner Er&ouml;ffnung l&auml;ngst vergessen sind. Dass im Zeitraum der Errichtung der Architekt J&uuml;rgen Sch&auml;del, der damalige Di&ouml;zesanbaumeister, und meine Wenigkeit in manchen heftigen Phasen versucht waren, aufzugeben, ist nachvollziehbar. Dass es nicht dazu kam, ist der Standhaftigkeit und dem Beistand von Bischof Dr. Paul-Werner Scheele zu verdanken. Und so geb&uuml;hrt jede Dankbarkeit f&uuml;r dieses auch ihm und seinem in uns gesetzten Vertrauen.</p> <p>Zehn Jahre des Bestehens sind kein Anlass f&uuml;r eine Jubil&auml;umsfeier, aber ein Zeitpunkt zum Innehalten sowie f&uuml;r eine R&uuml;ckschau auf den seit 1990 beschrittenen Weg, besonders aber f&uuml;r ein dankbares Gedenken aller Weggef&auml;hrten auf diesem Weg.</p> <p>Dr. J&uuml;rgen Lenssen</p>

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Abendmahl und seine zwölf Begleiter von Henning von Gierke im Museum am Dom

Museum am Dom, Würzburg 05. Sep 2017

<p>In einem katholischen Gottesdienst ist die Eucharistiefeier die zentrale Handlung. Das Sterben und die Auferstehung Jesu Christi wird dabei verk&uuml;ndigt und er selbst gegenw&auml;rtig. Meist erleben Gottesdienstbesucher die Eucharistiefeier aus einer r&auml;umlichen Distanz. Diese zu &uuml;berwinden ist dem K&uuml;nstler Henning von Gierke mit seinem Werk &quot;Abendmahl&quot; gelungen, das im W&uuml;rzburger Museum am Dom nicht nur zu bestaunen, sondern zu erleben ist.</p>

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Zehn Jahre Museum am Dom

Museum am Dom, Würzburg 05. Sep 2017

<p>Ob Expressionismus, Pop Art oder Gotik: Jedes Museum hat seine eigene Ausrichtung -- auch das Museum am Dom in W&uuml;rzburg. Doch statt wie viele andere Museen einzelne Kunststile zu zeigen, pr&auml;sentiert das Di&ouml;zesanmuseum alte und moderne Kunst nebeneinander. Und das erfolgreich seit 10 Jahren.</p>

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