Die Doppelgemeinde Finkenbach-Gerweiler liegt im mittleren Moscheltal. Sie gehört zur Verbandsgemeinde Nordpfälzer Land, im westlichen Donnersbergkreis, in Rheinland-Pfalz. Die 280-Seelengemeinde liegt eingebettet in die Mittelgebirgslandschaft des Nordpfälzer Berglandes mit ihren Hügeln, Mischwäldern, Wiesen, Streuobstflächen und Ackerland.
Das 1190 erstmals erwähnte Gersweiler und das am 25.12.1236 erstmals erwähnte Finkenbach sind fränkische Gründungen der Aufbauzeit des 6. bis 7. Jahrhunderts. Im Frühmittelalter gehörten die Orte zum Nahegau, später zum Stammesherzogtum Franken. Ihre Geschichte ist zum größten Teil gemeinschaftlich. Sehr prägend war die Zugehörigkeit zur freien Reichsherrschaft Hohenfels-Reipoltskirchen (1304-1602). Für diese waren die Dörfer von hoher Bedeutung. Neben mehreren Gerichtssitzen besaß die, ringsum von kurpfälzischem und veldenzischem Hoheitsgebiet umgebene reipoltskirchische Enklave bereits um 1300 Marktrechte. Das Finkenbach auch kirchlich schon im frühen Mittelalter eine nicht unbedeutende Rolle spielte, zeigt noch heute der wuchtige Trutzbau der 1304 erstmals erwähnten ehemaligen Wehrkirche. 1409 wurde diese sogar zur Wallfahrtskirche für Quatembermessen. Nach dem Aussterben der Dynastie Reipoltskirchen (1602) erbte die Tochter des Grafen Johann III. von Dhaun-Falkenstein die Orte. Doch bereits 1603 fallen Finkenbach und Gersweiler wieder durch Testament an die Grafen Johann Casimir Loewenhaupt und Steno Loewenhaupt, Graf zu Rasburg (Schweden und Manderscheid). Nun begann eine unglückliche Entwicklung einmal wurde die Hälfte, ein anderes mal ein Viertel der Gemeinde verkauft oder vererbt. Im Jahre 1611 gehen beide Dörfer in den Besitz der Fürstin Karoline von Isenburg und der Gräfin Charlotte von Hillesheim über. In deren Eigentum bleiben sie bis zur französischen Revolution. Wegen dieser Frauenherrschaften werden die Bewohner noch heute als „Isenburger“ geuzt. Nach dem Zusammenbruch der feudalen Herrschaften mit der Eroberung durch französische Revolutionstruppen 1792 erfolgte 1797 der faktische Anschluß der Pfalz an Frankreich. 1798 wurden Finkenbach und Gersweiler ohne Rücksicht auf die Meinung der Bevölkerung zu einer Gemeinde vereinigt. Sie war Bestandteil des Kantons Rockenhausen im „Departement Du Mont Tonnerre“ (Departement Donnersberg) und ab 1800 auch des „Arrondissement Kaiserslautern.“ Am 20. April 1798 wurde Adam Goedel gemeinschaftlicher Adjunkt (Ortsbürgermeister) der Gemeinde „Finkenbach et Gersweiler.“ Der Rückzug der Franzosen hatte zunächst die gemeinsame Verwaltung der Pfalz durch Österreich und Bayern (1814-1816) und danach gemäß dem Wiener Kongreß ihre Angliederung an das Königreich Bayern zur Folge. 1818 dem Landkommissariat (seit 1862 Bezirksamt) Kirchheimbolanden zugeordnet, wurde Finkenbach-Gersweiler 1900 Gemeinde des neuentstandenen Bezirksamtes Rockenhausen, welches im 1946 errichteten Bundesland Rheinland-Pfalz als Landkreis aufging. Im Rahmen der Verwaltungsreform vereinigten sich 1969 die beiden Landkreise Rockenhausen und Kirchheimbolanden zum Donnersbergkreis. Nach Auflösung der Bürgermeisterei Bisterschied (gegründet um 1802) kam Finkenbach-Gersweiler 1972 zur Verbandsgemeinde Alsenz-Obermoschel, nach erneuter Verwaltungsreform 2020 zur neuen Verbandsgemeinde Nordpfälzer Land. So hat die kleine Nordpfalzgemeinde bis heute insgesamt 13 mal die Herrschaft gewechselt