Die ehemalige Ratskirche wurde wahrscheinlich in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut. Von dem frühesten steinernen Kirchenbau um 1260 ist heute nur noch ein Strebepfeiler an der nordöstlichen Turmecke erhalten. Das Untergeschoss des Turmes und die seitlichen Kapellen sind auf 1280/90 datiert. Der Chor und das Langhaus wurden 1310-1375 neu errichtet. Die älteren Bauteile, wie der Turm, zeigen noch den Kleeblattbogenfries, ein Ornament, das nach 1350 nicht mehr modern war. Der Turm wurde zu Beginn des 15. Jahrhunderts um drei Geschosse erhöht. Die neue Backsteinbasilika war doppelt so groß und doppelt so hoch wie die ursprüngliche Hallenkirche. Direktes Vorbild von St. Marien war die Lübecker Marienkirche. Wie für die Ewigkeit gebaut erschien St. Marien bis zum 2. Weltkrieg.
Das Kirchenschiff wurde im 2. Weltkrieg, in der Nacht vom 14. auf den 15. April 1945, durch einen Luftangriff stark beschädigt und 1960 schließlich gesprengt. Weithin sichtbar als Wahr- und Seezeichen der Hansestadt ist daher heute nur noch der über 80 Meter hohe Turm. Bis dahin galt sie als eine der schönsten Backsteinkirchen im norddeutschen Raum.
Alle 15 Minuten verkünden die zwölf Glocken der Kirche der Stadt „was die Uhr geschlagen hat“. Dreimal täglich, zu um 12.00, 17.00 und 19.00 Uhr, lässt das Uhrwerk ein Glockenspiel über einen der vierzehn Choräle erklingen. Beeindruckend sind auch die Ziffernblätter der Turmuhr, die mit einem Durchmesser von 5 Metern einen guten Blick auf die Uhrzeit vom Boden aus zulassen.
Ausstellungsbereiche
In der Nordkapelle des heute noch stehenden Kirchturms finden wechselnde Ausstellungen statt. In der Südkapelle des Turms ist der Dialog des Geistes zu hören. Die Terrakotta-Figuren von Petrus bis zum Pilger werden mit einer Lichtinstallation umspielt. Die sechs Backsteinfiguren, die hier in einem Dialog vereint sind, sollen ein Symbol für die Bereitschaft zum Gespräch sein. Als Vertreter unterschiedlicher Kulturen und Religionen treten sie mit Originalzitaten, gesprochen von dem Schauspieler Bruno Ganz, aus ihren Schriften in einen Dialog über Gott und seine Schöpfung. Am Fuße des Turms von St. Marien können Gäste in einer Schauziegelei über die Herstellung von Backsteinen informieren.
DER EINTRITT IN DIE AUSSTELLUNGEN IST KOSTENFREI.
3D-Film "Bruno Backstein"
Wie schweißtreibend war der Bau einer Backsteinkirche! Im 3D-Film erfahren Sie, wie sich ein Lehmklumpen in einen Backstein verwandelte, indem er in eine Holzform gepresst, getrocknet und bei 1000°C im Ofen gebrannt wurde. Mauer, Pfeiler, Tore und schwindelerregende Gewölbe – alles entstand aus Millionen Backsteinen.
Erwachsene 3,00 €
ermäßigt 2,00 €
Gruppen 2,50 € (ab 15 Personen), Schülergruppen 1,50 €
TURMFÜHRUNGEN MIT GUIDE
Von St. Marien, der ehemaligen Ratspfarrkirche, blieb der mächtige 80 Meter hohe Turm. Eine Landmarke Wismars, die seit Jahrhunderten zu Land und See weithin sichtbar ist. Erfahren Sie Wissenswertes zur Geschichte des Turms und der Stadt bei einer Führung auf 63 Meter Höhe mit einem erfahrenen Guide.
Erwachsene 3,00 €
ermäßigt 2,00 €
ÖFFNUNGSZEITEN
April bis September täglich 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr*
Die Turmbesteigung St. Marien findet stündlich von 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr oder nach Anmeldung statt.
Oktober bis März: täglich 10.00 Uhr bis 16.00 Uhr*
Die Turmbesteigung St. Marien findet nur nach Anmeldung statt. Gruppenpreis 1-15 Personen 50 €.
* Änderungen vorbehalten. Durch Veranstaltungen können sich die Öffnungszeiten ändern, siehe Aushang vor der Kirche oder im Tagesprogramm.