Aktuelle Museums-News

Königliches Kupfergeschirr kehrt in die Celler Schlossküche zurück

Residenzmuseum im Celler Schloss 15. Jan 2018

Dank Unterstützung einer Stiftung konnte auf einer Auktion ein größeres Konvolut historischen Celler Kupfergeschirrs für die Schlossküche erworben werden. Die Stücke sollen im Laufe des kommenden Jahres für die Öffentlichkeit präsentiert werden.

Ein wahrhaft königliches „Weihnachtsgeschenk“ wurde dem Celler Schloss zuteil: Dank der bedeutenden Unterstützung der Hamburger Friederike und Werner Jahn Stiftung konnten am vergangenen Wochenende insgesamt 42 Teile historischen Kupfergeschirrs ersteigert werden. Es gehörte einst in die historische Schlossküche, wie sie zur Zeit der beiden letzten hannoverschen Könige Ernst Augst und Georg V. genutzt wurde. Zu den Stücken gehören diverse Kasserollen, Durchschläge,  Pasteten- und Puddingformen, Pfannen, Kuchenbleche, spezielle Fischkessel, Bräter und Bratreinen.  Durch ihre Markung „S.C.“ für Schloss Celle sind sie eindeutig zuzuordnen, daneben führen sie die Marke des Kupferschmieds.
Die Stücke waren 2005 vom Welfenhaus auf der großen Auktion auf Schloss Marienburg versteigert worden und kamen nun erneut in den Handel. Museumsleiterin Juliane Schmieglitz-Otten, die an der Auktion teilnahm, erlebte aufregende Bietergefechte um  besonders attraktive Stücke: „Ich freue mich sehr, dass wir das komplette Konvolut ersteigern konnten. Damit kehrt nach 150 Jahren authentisches Inventar in die Celler Schlossküche zurück. Die Küche ist bei den Besuchern besonders beliebt und nun  können wir ihre Präsentation qualitativ erheblich verbessern und auf eine historische Grundlage stellen.“

Das Residenzmuseum plant eine Ausstellung der neu erworbene Objekte im Laufe dieses Jahres.

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Das Residenzmuseum im Celler Schloss wurde zum Drehort für das Projekt MUSEUMmovies

Residenzmuseum im Celler Schloss 09. May 2017

Am 26. April 2017 fand die Erkundungstour der 14 Schülerinnen und Schüler der 5. Jahrgangsstufe des Christian-Gymnasiums Hermannsburg in den Räumen des Residenzmuseums statt. Ziel dieses Rundganges war es, dass die Gruppen ihre eigene Geschichte samt Drehbuch rund um Gegenstände und Räumlichkeiten aus dem Celler Schloss in einen eigens gedrehten Film für das Projekt MUSEUMmovies schreiben sollten. Beim Schreiben dieser Geschichten wurden die Mädchen und Jungen durch den Kinder- und Drehbuchautor Thomas J. Hauck http://www.thomasjohanneshauck.de/ unterstützt.

Begonnen hat der Tag mit einer kreativen Schreibübung, die Worte wie „Nöpf ö Dück“, „Armalidödö“ und „die normatische Kussmaschine“ salonfähig gemacht haben. Anschließend ging es in die Räumlichkeiten des Residenzmuseums. Dort bekamen die Kinder zunächst eine Einführung in Sachen Residenzgeschichte und wurden auf so manchen Skandal am Celler Hof aufmerksam gemacht. Nachdem die Einteilung in drei Gruppen stattgefunden hatte, war der Kreativität keine Grenzen mehr gesetzt. Auch wenn es anfangs mit den ausgestellten Exponaten nicht sehr einfach zu gestalten war, haben die Schülerinnen und Schüler einen schönen Weg gefunden, die Räumlichkeiten in ihr Drehbuch einzubeziehen. Passende Kostüme und Requisiten wurden in der Schule angefertigt oder von zu Hause mitgebracht.

Der 04. Mai 2017 wurde dann zum Drehtag. Durch die Unterstützung von Guido Bauhammer vom Multimediamobil Niedersachsen haben die Schülerinnen und Schüler einen ersten Einblick in die Welt des Films bekommen. Nach der Unterweisung in Kameraführung, Lichttechnik und Perspektivwechsel, war es an der Zeit, die jeweiligen Drehorte mit den mitgebrachten Requisiten auszustatten. Der Dreh konnte beginnen, der bis zum Nachmittag andauerte. Neben der klassischen Raubszene gab es auch ein Familiendrama und den Widerstand dreier Prinzessinnen gegen die bestehenden familiären Traditionen.

Die drei entstandenen Filme sind Teil des Projektes MUSEUMmovies http://www.museummovies.de/, welches durch den Verbund der Museen im Landkreis Celle 2017 in Kooperation mit dem Medienzentrum Celle initiiert wurde. Neben dem Christian-Gymnasium Hermannsburg und dem Residenzmuseum im Celler Schloss, haben fünf weitere Schulen und Museen an diesem Projekt teilgenommen. Ziel ist es unter anderem neue Zugänge zu den jeweiligen Museumsinhalten durch zeitgemäße Aufbereitung zu schaffen und Museum als außerschulische Lernorte stärker zu etablieren. Frei nach dem Motto „Museum bewegt!“

Ein großes Dankeschön geht an dieser Stelle an Dr. Stephan A. Lütgert, Thomas J. Hauck und Guido Bauhammer, die den Schülerinnen und Schülern an beiden Tagen mit Rat und Tat zur Seite gestanden haben.

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Bedeutende Silberobjekte kehren zurück ins Celler Schloss

Residenzmuseum im Celler Schloss 31. Jan 2017

Celle, 31.01.2017 – Dank der Unterstützung durch mehrere große Stiftungen konnten zwei bedeutende Objekte aus der einstigen Silberkammer des Welfenhauses für das Celler Schloss erworben werden. Sie werden künftig in den barocken Paradegemächern des Celler Schlosses öffentlich zu sehen sein.

In einer gemeinsamen Förderung durch die Kulturstiftung der Länder, die Ernst von Siemens Kunststiftung, die Rudolf-August Oetker-Stiftung, die Niedersächsische Sparkassenstiftung, die Regionalstiftung der Sparkasse Celle und die Stadt Celle wurde der Ankauf ermöglicht. Die von dem Hamburger Goldschmiedemeister Friedrich Kettwyck um 1670 gefertigten Prachtleuchter sind mit 73 cm Höhe und einer außerordentlich filigranen Gestaltung herausragend. Sie gehören zu den bedeutendsten erhaltenen Silbermöbeln des 17. Jahrhunderts aus der Goldschmiedeproduktion der Hansestadt.

Wie historische Inventare belegen, gehörten sie einst zur Ausstattung einer der ältesten und wichtigsten Welfenresidenzen, dem Celler Schloss. Die beiden Leuchter bilden eines von insgesamt drei zusammengehörigen Paaren. Nach dem Ende der Celler Linie 1705 gelangten sie nach Hannover, wo sie vermutlich vorübergehend der Ausstattung des Leineschlosses dienten, und gingen dann in der Erbmasse des Hauses Hannover auf.  Während alle sechs Blaker in den 1920er Jahren noch gemeinsam in den Handel gelangten, trennten sich ihre Wege später: Die anderen Stücke befinden sich heute im jeweiligen Museum of Fine Arts in Boston und in Houston.

300 Jahre nachdem diese Meisterwerke deutscher Goldschmiedekunst Celle verließen, kehren sie nun zurück. Für die Rekonstruktion des einstigen Silberbestandes der Celler Residenz bilden sie einen weiteren wichtigen Meilenstein, nach dem Erwerb der drei Huldigungspokale auf der Auktion Yves Saint Laurent im Jahr 2009. Sie stehen im Zusammenhang  mit der unter Herzog Georg Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg veranlassten Umgestaltung der Celler Residenz. In der Zeit der Beauftragung der Leuchter ließ er das Schloss zur Vierflügelanlage umbauen. Dazu gehörte auch die Anlage der Paradegemächer, die zwischen 1670 und 1677 von dem italienischen Stuckateur Giovanni Battista Tornielli prunkvoll ausgestattet wurden. Hier finden sich motivische Parallelen zur Gestaltung der Leuchter, so dass die beiden Neuerwerbungen dort ihren künftigen Platz finden.

Der Ausbau der Celler Residenz fügt sich ein in die Bestrebungen deutscher Landesherren, ihrer nach dem Westfälischen Frieden erlangten Souveränität Ausdruck zu verleihen. So entstanden in den Paraderäumen der Residenzschlösser prachtvolle Präsentationen kunstvoller Silber- und Goldobjekte - gegenüber anderen Herrscherhäusern wurde damit die Ebenbürtigkeit demonstriert. Die Einrichtung mit Silbermöbeln war allein einem Fürsten vorbehalten. 

Der Erwerb Ende 2016 bildet den erfolgreichen Abschluss eines jahrelangen Bemühens der zum Bomann-Museum  gehörigen Abteilung Residenzmuseum im Celler Schloss  um diese herausragenden Objekte und wurde nur möglich durch den großen Einsatz der Stiftungen wie auch des Verkäufers, der Bremer Galerie Neuse. Sie hatte die beiden Leuchter bereits 2009 auf einer Londoner Auktion erworben. Die Museumserwerbung wurde nicht zuletzt möglich durch eine großzügige Vorfinanzierung der Ernst von Siemens Kunststiftung.

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