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einfach.magisch | Die Bildwelten Heinrich Campendonks 16.06.2018-16.09.2018

Museum Penzberg — Sammlung Campendonk 06. Jun 2018

Zur Charakterisierung der Bilder Campendonks sind immer wieder Begriffe wie Traum, Magie und Mysterium herangezogen worden, um ihre beinahe surreale Ausstrahlung zu beschreiben. Sie ist Ausdruck der Spannung zwischen der Reduktion auf ruhige, wiederkehrende Bildgegenstände einerseits und einer hohen darunterliegenden Emotionalität. Seinen einfachen Motiven unterlegt der Künstler mit einer durchdachten Farbsetzung und souveränen Komposition eine malerische Vielschichtigkeit, wodurch faszinierende, magisch aufgeladene Bildwelten entstehen. Dem Betrachter präsentiert sich diese Beziehung von Oberfläche und Tiefe als Rätsel: Je länger man schaut, desto geheimnisvoller und vielschichtiger werden diese Werke.

Die Sonderausstellung „einfach. magisch“ präsentiert einen weiten Überblick über das Schaffen des Künstlers. Gezeigt werden Werke in vielfältigen Techniken und aus den unterschiedlichen Entwicklungsphasen. Die eigene Sammlung des Museums wird durch Leihgaben aus deutschen, niederländischen und belgischen Museen sowie aus Privatsammlungen ergänzt.

Als jüngstes Mitglied des Künstlerkreises um den Almanach „Der Blauen Reiter“ hat Campendonk aus der Nähe zu Franz Marc, Wassily Kandinsky und August Macke wesentlich Anregungen empfangen. Gleichzeitig entstehen mit den aquarellierten Tuschpinselzeichnungen ab 1912 völlig eigenständige, dynamische und höchst persönliche Arbeiten, die einen ersten Höhepunkt seines Schaffens bilden. Mit dem Ende des Ersten Weltkriegs und der erzwungenen künstlerischen Emanzipation aus dem Kreis der frühen Expressionisten entstehen ausgereifte Aquarelle, Öl- und Hinterglasbilder. Neue Wege begeht Campendonk in der Exilzeit in Belgien und den Niederlanden, wo er in Amsterdam eine Professur für Wandmalerei und Glasfenstergestaltung innehat. Ab 1946 tritt im Spätwerk nochmals eine Weiterentwicklung und Intensivierung hervor.

Titelbild: Wirtshaus, 1917 - Guache, 47 x 40 cm, Dauerleihgabe - alle Bildrechte VG Bild Kunst Bonn 2018

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Tiefenlicht - Titelbild Max Ernst: La mer, 1925 (Copyright VG Bild-Kunst, Bonn 2017)

Museum Penzberg — Sammlung Campendonk 14. Nov 2017

Als „Tiefenlicht“ wird das Phänomen von ungewöhnlichem Glanz und Strahlkraft der Farbe speziell in der Hinterglasmalerei bezeichnet. Es verdankt sich dem unmittelbaren Kontakt der rückwärtig auf das Glas aufgebrachten Malerei, die das Licht in besonderer Weise reflektiert. Die Ambivalenz von Oberflächenglanz und Transparenz, Lichtbrechung und Reflexen verleiht den Werken durch die innige Verbindung von Glas und Farbe „ein seltsam funkelndes Leben“. (K. Lankheit)

Hinterglaswerke aus der Periode der Klassischen Moderne sind als künstlerische Technik weitgehend unbekannt und kaum erforscht. Dabei wurden sie als oftmals persönliche, immer aber als nicht-akademische Anregung von vielen und gerade den namhaften Künstlern aufgenommen, um ihre besonderen Möglichkeiten auszuloten - vom frei spielerischen Experiment bis zur höchsten technischen Vollendung. Auch zeitgenössische Maler zeigen an der Hinterglasmalerei ein besonderes Interesse.

Die Ausstellung ist Teil eines interdisziplinären Forschungsprojektes zur Hinterglasmalerei der Klassischen Moderne von 1905 bis 1955, das die VolkswagenStiftung dem Museum Penzberg ermöglicht.

Mit dieser Ausstellung zeigt das Museum Penzberg – Sammlung Campendonk die erste umfassende Schau von Hinterglasbildern des 20. sowie 21. Jahrhunderts.

Zu entdecken sind fragile Arbeiten von überraschender Leuchtkraft, die sich stilistisch weit von der traditionellen Hinterglasmalerei entfernt haben. Das Tiefenlicht, in dem sich das Licht auf magische Art in den Bildern fängt, macht  in den Werken hinter Glas ein Spiel von Farben und Formen erlebbar, das leuchtend und doch nuanciert ist.

Um die Bandbreite und den Variantenreichtum der modernen Hinterglasmalerei wenigstens anzudeuten, zeigt die Ausstellung Werke aus dem Zeitraum von 1912, vertreten durch August Macke bis zu den Zeitgenossen, deren bekanntester Gerhard Richter ist.

Gezeigt werden Arbeiten von:

Erich Buchholz, Heinrich Campendonk, Walter Dexel, Willi Dirx, Max Ernst, Josef Horn, Floris Jespers, Ida Kerkovius, Hanns Lamers, Edith van Leckwijck, August Macke, Josef Mader, Carlo Mense, Reinhold Nägele, Erwin Pohl, Valentine Prax, Albert Schamoni, Oskar Schlemmer, Werner Schriefers, Arnold Topp, Marianne Uhlenhuth, Nell Walden, Ernst Weiers, Max Wendl

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