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Neu: Nordflügel und Klosterkirche

Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen Magdeburg (KMd) 07. Nov 2022

Am 17. September öffnete das Kunstmuseum einen neu errichteten Anbau über dem Nordflügel und die komplett sanierte mittelalterliche Klosterkirche nach zweijähriger Bauzeit erstmals wieder für die Öffentlichkeit.

Das Kunstmuseum Magdeburg erhielt im Nordflügel ein neues Ausstellungsgeschoss für die Sammlung. Ein großes Mansarddach aus Messing überspannt von der Stadtseite aus den Neubau, während die Innenseite zum Klosterinnenhof den mittelalterlichen Kubaturen folgt und sich in das Erscheinungsbild des Kreuzgangs einfügt. Große Fenster öffnen den Blick aus dem neuen Ausstellungsraum in die Stadt und ermöglichen, die Kunst in den lichtdurchfluteten Räumen in Szene zu setzten.

Die Ausstellungsfläche bietet Platz, das Ergebnis der Sammeltätigkeit der letzten 20 Jahre zu präsentierten - vornehmlich Werke internationaler Gegenwartskunst der Malerei und Fotografie. Damit vervollständigt sich der chronologische Rundgang durch die Sammlung, der sich nun über vier Etagen, von der Antike bis in die Gegenwart erstreckt.

Im Zuge der Bauarbeiten im Nordflügel des Kunstmuseums wurde auch das Obere Tonnengewölbe, bzw. ehemalige Refektorium saniert, hier wird wie zuvor die internationale Kunst nach 1945 ihren Platz finden.

Der zweite Teil der Baumaßnahme betrifft die komplette Sanierung des Innenraumes der romanischen Klosterkirche. Neben der Instandsetzung und Restaurierung der romanischen und gotischen Steinflächen und schmückenden Details aus der Zeit um 1068 und 1240 wurde das 1945 durch einen Bombentreffer zerstörte Kreuzrippengewölbe im Chor der Klosterkirche wiedererrichtet. Dieser gerade abgeschlossene Wiederaufbau eines gotischen Gewölbes in mittelalterlicher Technik über Lehrgerüst ist ein heute nur noch selten von wenigen Spezialfirmen ausgeführtes Verfahren.

Der Rückbau der Holzbalkendecke im Chor, die Errichtung des gotischen Gewölbes, die moderne Neuinterpretation der Fenster und die Erneuerung des Fußbodens in der Optik des mittelalterlichen Kalkestrichs sowie die vorsichtige Korrektur und Interpretation der Farbigkeit der Raumoberflächen erfolgten in enger Abstimmung mit Fachbeiräten und unter Berücksichtigung wissenschaftlicher Forschungsergebnisse sowie unter direkter Begleitung der Denkmalschutzbehörden. Die Modernisierung technischer Einbauten wie Heizung, Brandmeldeanlage und Elektrotechnik, wie sie für öffentlich genutzte Kulturbauten vorgegeben sind, wurde in großer, dem historischen Gebäude angemessener Sensibilität realisiert.

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