Auch in dieser Saison bietet Hessens schönstes Barockschloss wieder ausgewählte Konzerte unter den Glasprismen der Kronleuchter. Ein besonderes Glanzlicht – auch unter dem Weihnachtsbaum – ist das Konzert-Abo für die Freunde der klassischen Musik, bei dem für günstige 60 Euro fünf aus insgesamt acht Konzerten ausgewählt werden. Informationen finden Sie auf unserer Website.
Nirgends erzählen sich Märchen schöner als in einem echten Schloss. In der authentischen Kulisse und mit historisch gekleideter Begleitung können Kinder die beliebtesten Märchen in Hessens schönstem Barockschloss entdecken. Ein ausgefallenes Erlebnis, an das sich die jungen Besucher noch lange erinnern. Die ehrenvolle Aufgabe, die Märchen und Schloss Fasanerie den jungen Besuchern vorzustellen, übernehmen Prinzessin Karoline oder ihr Bruder, Prinz Friedrich Wilhelm - „ganz echt“ in historischen Kostümen. Beide Rollen sind angelehnt an die Kinder von Prinzessin Auguste von Hessen, in deren Haus seinerzeit die Gebrüder Grimm zu Gast waren. Viele Jahre lang haben die hessischen Brüder die Geschichten gesammelt, bearbeitet und schließlich als Buch veröffentlicht. Ende 1812 erschien der erste und 1815 der zweite Teil der berühmten Sammlung der Grimm’schen Kinder- und Hausmärchen.
Die jungen Schlossgäste entdecken während der Kinderführung die Welt der Märchen und das Leben im 18. Jahrhundert. Schon die herrschaftliche Erscheinung der Führerin oder des Führers sorgt für große Augen und staunende Gesichter. Prinz und Prinzessin erzählen den Kindern einiges aus ihrem fürstlichen Leben im 18. Jahrhundert, zeigen den Mädchen das korrekte Knicksen und den Jungen den formellen Diener. Auch sie selbst haben großes Interesse an den Besuchern und erforschen mit Fragen den Alltag von Kindern im 21. Jahrhundert, während sie nach und nach die herrschaftlichen Räume zeigen. So entdeckt die Gruppe die fürstliche Zeit und ... auf der Treppe einen goldenen Schuh, an einer Ecke ein Spinnrad neben dem Rosentor oder im Gang den Tisch mit Spiegel, Kamm und Mieder – alles Indizien, anhand derer die bekannten Grimm’schen Schlossmärchen erzählt werden.
Die für Kinder ab 4 Jahren geeigneten Märchenführungen werden jeweils dienstags um 14.45 Uhr sowie samstags, sonntags und an Feiertagen um 13.45 Uhr angeboten. Der Eintritt beträgt 4,00 Euro pro Kind. Die Führung dauert ca. 45 Minuten, Gruppen können mit Anmeldung auch zu anderen Zeiten geführt werden. Weitere Infos unter www.schloss-fasanerie.de.
Am 2. August-Wochenende dreht sich auf Schloss Fasanerie jedes Jahr die Uhr um 300 Jahre zurück. Die "Zeitreise ins 18. Jahrhundert" ist die größte Reenactment-Veranstaltung für die Epoche des Rokoko in ganz Europa. Bei diesem lebendigen Geschichtsunterricht erleben die Besucher Szenen der damaligen Zeit,historisch inszeniert im Hof- und Obstgarten, im Schlosspark und in den Innenhöfen des schönsten Barockschlosses in Hessen. Farbenfrohe Gewänder, Roben, Uniformen geben den Laiendarstellern eine historische Gestalt. Als Händler, Handwerker, Soldaten oder lumpige Bettler aus der Zeit zwischen 1740 und 1786 lassen sie sich während ihren Aktivitäten betrachten und bei Vorführungen bewundern.
Warum trugen reiche Leute vor 250 Jahren Perücken? Wie hat man damals ein Gewehr geladen? Und wie schläft es sich auf einem Strohsack? Antworten auf diese und andere Fragen bekommen die Gäste der "Zeitreise ins 18. Jahrhundert" am 8. und 9. August auf dem Gelände von Schloss Fasanerie in Eichenzell bei Fulda. Rund 400 Darsteller aus Deutschland, Europa und Übersee folgen auch dieses Jahr wieder der Einladung der Kulturstiftung des Hauses Hessen und der Gesellschaft für hessische Militär- und Zivilgeschichte. Durch sie verwandeln sich Hofgarten und Obstgarten der ehemaligen Sommerresidenz in ein buntes, lebendiges Action-Museum.
Die "Zeitreise ins 18. Jahrhundert" ist nicht nur die größte, sondern auch die authentischste Veranstaltung dieser Art und für diese Epoche. An die Laiendarsteller werden von den Veranstaltern hohe Ansprüche gestellt: Wer mitmachen will, muss sich in Schnitt, Materialwahl und kostümiertem Auftreten streng an historische Vorbilder halten. Weder Druckknopf noch Klett- oder Reißverschluss werden akzeptiert und stattdessen von Hand verarbeitete Nähte gefordert. Trotzdem kommt jeder Darsteller freiwillig und auf eigene Kosten jedes Jahr wieder. Viele nehmen Urlaub, um bei diesem besonderen Treffen dabei sein zu können.
„Hier geht es um Geschichte, nicht um Geschäfte!“ betont auch Martin Heller, im Vorstand der Gesellschaft für hessische Militär- und Zivilgeschichte und Ansprechpartner für alle Darsteller. Daher ist auch der übliche Markt-Tand nicht zu finden, sondern Händler bieten feil, was man vor rund 300 Jahren so brauchte. Dies bietet für die Darsteller selbst auch eine gute Gelegenheit, sich mit den notwendigen Dingen einzudecken: handgewebte Stoffe, geklöppelte Spitze, Perücken sowie Perückenpuder, verschiedene Kopfbedeckungen, Hornknöpfe oder Schuhe aus Leder und aus Holz. Das umfangreiche Programm bietet für alle Besucher viel Interessantes, und zwei Tage lang können Groß und Klein ihren geschichtlichen Wissensdurst auf vielfältige Weise stillen. An beiden Tagen gibt es Vorträge zu unterschiedlichen Themen, praktische Vorführungen über die Mode im 18. Jahrhundert, die Geschichte des Fechtens und des Duells sowie die „Kunst“ der damaligen Chirurgen im Feldlazarett. Soldaten in rekonstruierten hessischen Uniformen stellen Wachablösungen und eine Soldatenwerbung nach. Waffen, Drill und Taktik der hessischen, preußischen und fremdländischen Soldaten werden in Vorführungen und einem Theater-Manöver vorgestellt. Und die Darsteller aus Überzeugung informieren gerne auch über ihre Gewandung und geben ihr geschichtliches Wissen ebenso weiter wie ihre Geschichten und gesammelten Erfahrungen.