Otto Modersohn - Münsterland!
Der junge, kaum über 20 Jahre alte, Otto Modersohn malte im Umkreis seiner Heimatstadt Münster Landschaftsbilder. Etwa 30 von ihnen präsentiert das Otto Modersohn Museum Tecklenburg in seiner Ausstellung Otto Modersohn-Münsterland!. Hinzu kommen zahlreiche Zeichnungen, Aquarelle und Skizzen, die alle in den Jahren 1886-1889 entstanden sind.
Mit virtuosem Pinsel erfasste Modersohn auch noch die kleinsten Details des parkartigen Münsterlandes, wie es vor 130 Jahren aussah. Die entscheidende Weiterentwicklung seiner Kunstauffassung und Malerei vollzog sich ebenfalls in diesen Jahren, indem er Werke der französischen Maler der Schulde von Barbizon zunächst nur als Reproduktionen dann im Oktober 1888 Im Original auf der III. Internationalen Kunstausstallung im Münchener Glaspalset sah und sich eingehend mit ihnen auseinandersetzte.
Günter Busch, von 1950 bis 1984 Direktor der Kunsthalle Bremen und besonderer Kenner der französischen und deutschen Malerei des 19. Jahrhunderts, schrieb über Otto Modersohn: „Seine Anfänge als Maler sind höchst bemerkenswert. Mit einem in Deutschland seltenen Gefühl für schwingende Farbe und farbige Nuance, für die Kostbarkeit der farbigen Materie, die ihm von Beginn an immer mehr ist als bloßes Ausdrucks- und Darstellungsmittel, malt der Jüngling seit der Mitte der achtziger Jahre seine kleinen Landschaftsstudien und Landschaftsbilder im Bereich des heimatlichen Münsterlandes: die weiten Wiesen unter silberhellen, hohen Himmeln, Mauer-, Holz- und Ziegelwerk der Häuser, die staubigen Landstraßen, Laubwerk und Baumschatten, die stillen silbrigen Spiegel von Wasserzügen und Teichen. […] Mit diesen Jugendwerken steht Modersohn auf der Höhe der malerischen Kultur, wie sie der Realismus und der Impressionismus in Europa des 19. Jahrhunderts erarbeitet hatten.“