Neue Sonderausstellung "Break on Through (to the other Side)" Rock-Musik als Faustische Grenzüberschreitung
Was hat der Faust-Mythos mit Rockmusik zu tun? Inwiefern spielt Friedrich Nietzsche hier eine Rolle? Und warum wird hier mit dem Gott des Rausches und der Ekstase, Dionysos, argumentiert?
ROCK:Was im Geist der 1960er Jahre seine erste Blüte erlebt, entsteht schon Anfang des 20. Jahrhunderts aus der Blues-Musik. Den „blue devils“, den melancholischen Geistern und ihren Inspirationen, ergeben sich Musiker, die ihr Außenseitertum durch ein Leben „on the road“, teils exzessiven Alkoholkonsum und musikalische Virtuosität zelebrieren.
Doch Rock-Musik überschreitet Grenzen im faustischen Sinne nicht nur im Rahmen der Musik und der Kreativität, sondern bietet eine psychisch befreiende Komponente an – auch für den Rezipienten, den Hörer, den Fan.
Genau dieses „Ventil“ des Gefühls beschrieben die Griechen in der mythologischen Götterwelt als das Reich des Gottes DIONYSOS: Sein Reich verheißt Rausch, Genuss, Ekstase – und Erlösung? Auch hier sehen wir Goethes „Faust“-Figur, die nicht nur eine Grenze überschreiten möchte, sondern keine Grenzen anerkennt: ENTGRENZUNG ALS LEBENSPRINZIP.
Ekstase und Erlösung über Musik zu finden, frei zu werden, hat kein Musiker deutlicher künstlerisch und theoretisch artikuliert als Jim Morrison von The Doors. Seine Vision eines erfüllten, harmonischen Lebens, die ganz entscheidend von Friedrich Nietzsche geprägt wurde, steht im Zentrum der neuen Sonderausstellung im Faust-Museum, mit Exponaten, Musik- und Video-Stationen, Grafiken und Texten sowie einen Atmosphäre-Raum: dem „Artificial Paradise“.