Heimatverein saniert Schwellenbalken am über 400 Jahre alten Museumshaus in Hattingen/Ruhr
Das erste Objekt der Ausstellung FACHWERK.1611 – BAUEN. LEBEN. SCHÜTZEN, die vom 23. April bis 4. Dezember 2016 im Museum im Bügeleisenhaus in Hattingen/Ruhr zu sehen sein wird, ist bereits am Haldenplatz 1 zu sehen: Neben der barocken Eingangstür wurde die Grundschwelle erneuert und zwei Gefache neu aufgemauert. Durchgeführt wurden die Arbeiten von der Zimmerei Thomas Tüttemann aus dem Wittener Hammertal.
Holzschädlinge und Feuchtigkeit haben den Schwellbalken porös werden lassen. Foto: LRF
„Eindringende Feuchtigkeit und Holzschädlinge haben der Schwelle, dem untersten Balken im Wandbereich neben der Tür, in den vergangenen Jahren stark zugesetzt. Zudem drohte ein bei der Erstsanierung nach dem Weltkrieg mit gebrannten Ziegeln ausgemauertes Feld zwischen den Balken komplett herauszufallen“, beschreibt Lars Friedrich, Vorsitzender des Hattinger Heimatvereins, die Situation am Museumsgebäude.
“Großbaustelle” Haldenplatz. Foto: LRF
Dieser Tage nun wurden von der Zimmerei Tüttemann, einem heimischen Familienbetrieb mit vier Mitarbeitern im Drei-Städte-Eck bei Hattingen, Sprockhövel und Bochum, die Schwelle gegen ein über Jahre getrocknetes, uraltes Eichenkantholz ausgetauscht. Im Anschluss wurde die Gefache mit Westfalenbackstein ausgemauert. Friedrich: „Da die beiden Flächen durch Spritzwasser gefährdet sind, wurden sie mit Vollziegeln statt Leichtlehmsteinen gefüllt. Die knapp 2 Quadratmeter große Fläche bleibt nun bis mindestens Mitte 2016 unverputzt und weist so auf das Thema der kommenden Sonderausstellung hin. Hier kann man direkt am Objekt sehen, was denkmalgerechte Fachwerksanierung bedeutet.“ Erst später werden die beiden Felder mit Kalkputz verschlossen und mit Kalk-Kaseinfarbe gestrichen.
Ungewohnte Aus- und Durchblicke am Haldenplatz. Foto: LRF
Nach Genehmigung der Sanierung durch die Untere Denkmalbehörde ließ der Heimatverein Hattingen/Ruhr die Arbeiten durch Thomas Tüttemann ausführen, der getreu dem Motto ‚Mit Tradition in die Zukunft‘ alte Zimmermannskunst und die Verwendung des ältesten Baustoffs Holz mit dem heutigen Kenntnisstand moderner Bauweisen und Baustoffe optimal verbindet.