Gruftführung am 27.06. ab 11.00 stündlich
Führung in die Fürstengruft
jeden letzten Samstag im Monat
38 zum Teil prunkvoll verzierte Sarkophage stehen in der Gruft der Weißenfelser Herzogsfamilie. Fünf Herzöge, deren Ehefrauen und Kinder haben hier ihre letzte Ruhe gefunden. Verstorben sind sie zwischen 1675 und 1775. Neben dem Eingang hängt eine in verschiedenen Farben gehaltene Tafel, die darüber aufklärt, wo welcher Herrscher und dessen Verwandten zu finden sind. Viele der Särge sind ein Kunstwerk für sich. Sie geben zum Teil Auskunft über denjenigen, der darin ruht.", Zum beispiel das besonders prunkvolle Exemplar, in dem die sterblichen Überreste des vierten Weißenfelser Herzogs Christian (1682-1736) ruhen. Der mit Zinn ummantelte Sarkophag steht auf Füßen in Hundegestalt - ein Zeichen für die ausgeprägte Jagdleidenschaft Christians. Drei in sich verschlungene "C" waren das Zeichen des Herzogs, das auch auf dessen Sarg nicht fehlt. Während Christians Gebeine in einem Sarg mit üppiger Verzierung ruhen, liegt dessen Ehefrau in einer deutlich schlichteren Variante.
Mehrfach sind auf den prunkvollen Kisten Palmenzweige zu erkennen - ein Hinweis darauf, dass der Verstorbene Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft, jener größten literarischen Gruppe der Barockzeit, war. Auffällig auch der Sarg des dritten Weißenfelser Herzogs Johann Georg (1677-1712), an dem dessen Orden in Zinn abgebildet sind. Und den Sarg von Herzog August (1614-1680), des ersten Herrschers der Sekundogenitur Sachsen-Weißenfels, ziert das bekannte "A" als Erkennungszeichen.
Die Gestaltung der Sarkophage spiegelte immer auch den jeweiligen Zeitgeschmack wider . So sei es in der Renaissance zunächst eher schlichter zugegangen, während in der Zeit des Barock und Rokoko viel Prunk dazu gehörte.
Anfang der 90er Jahre waren die Särge in der Weißenfelser Herzogsgruft zum großen Teil in einem äußerst schlechten Zustand. Fotoaufnahmen am Eingang zur Gruft dokumentieren die teilweise starken Zerstörungen. Da die Sanierung solcher Sarkophage Neuland war, wurde einer der Kindersärge damals zu einem Restaurator nach Erfurt transportiert, um Möglichkeiten zu erproben. Später wurden die anderen Särge komplett vor Ort in der Weißenfelser Gruft restauriert, ohne dass die sterblichen Überreste exhumiert wurden.
Während die Fürstengruft zu DDR-Zeiten überhaupt nicht zugänglich war, haben Interessierte heute wenigstens einmal im Monat Gelegenheit, unter fachkundiger Führung hinabzusteigen. Öfter geht nicht. Würden doch dann die wertvollen Sarkophage unter den Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen leiden.
27.06.2015 11.00-16.00 zu jeder vollen Stunde
Museum Schloss Neu-Augustusburg
Zeitzer Strasse 4 06667 Weissenfels
Tel. 01629867430