FÖRDERVEREIN REUTER-MUSEEN AUS STAVENHAGEN ZU BESUCH IN DER WARTBURGSTADT
In der vergangenen Woche besuchten Mitglieder des Fördervereins Reuter-Museen e. V. aus dem mecklenburgischen Stavenhagen die Wartburgstadt. Die Städte Stavenhagen und Eisenach sind durch den Schriftsteller Fritz Reuter verbunden. Seit gut drei Jahren pflegen sie eine Kooperation, die die beiden Städte weiter ausbauen möchten.
Im Mai dieses Jahres war bereits eine Delegation aus Eisenach nach Stavenhagen im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte gereist. Ein weiterer Schritt zur Vertiefung der partnerschaftlichen Zusammenarbeit der Städte Eisenach und Stavenhagen war der Besuch der Mitglieder des „Fördervereins Reuter-Museen“ aus Stavenhagen. Das Besuchsprogramm führte die Vereinsmitglieder im Beisein von Eisenachs hauptamtlichem Beigeordneten Ingo Wachtmeister und der ehrenamtlichen Beigeordneten für Städtepartnerschaften, Heike Apel-Spengler, unter anderem auf den Hauptfriedhof zu Fritz Reuters Grab sowie in das Reuter-Wagner-Museum.
„Wir sind den Mitgliedern des Fördervereins Reuter-Museen aus Stavenhagen und den Eisenacher Freunden zu großem Dank für ihr unermüdliches Engagement um das Erbe Fritz Reuters verpflichtet. Wir werden in naher Zukunft interessante gemeinsame Projekte auch hier in Eisenach initiieren. Ich freue mich auf die weiteren Begegnungen mit den Bürger aus der Reuterstadt Stavenhagen“, so Ingo Wachtmeister.
Der Eisenacher und ehrenamtliche Reuter-Forscher Hartfried Räder stellte aus Anlass des Besuchs neue Erkenntnisse seiner Forschungen vor. Während seiner Archivrecherche fand er heraus, dass Reuter mehrere Gartengrundstücke aus Privatbesitz gekauft hatte. Zudem müsse Reuters Grundstück, auf dem heute das Museum steht, ursprünglich größer gewesen sein. Das Gartengrundstück der Villa hatte seinerzeit vermutlich einen weiteren Zugang zum heutigen Reuterweg (vormals Schleifweg).
Der Zustand des Reuter-Gartens, der schon länger berechtigter Kritikpunkt ist, soll im Zuge eines Gartenkonzeptes in Angriff genommen werden. Auf Grundlage des Konzeptes werden anschließend konkrete Maßnahmen geplant. Für die Erstellung des Konzeptes erhält die Stadt Eisenach vom Freistaat Thüringen 5000 Euro Fördermittel.
Der Förderverein Reuter-Museen e.V. wurde 1991 gegründet und unterstützt die Reuter-Museen auf vielfältige Weise. Seit seiner Gründung engagiert er sich auch in hohem Maß für das Eisenacher Reuter-Wagner-Museum, so bei Restaurierungen, Publikationen, thematischen Veranstaltungen und museumspädagogischen Projekten. Geleitet wird der Verein von Renate Drefahl. Dem Vorstand gehören weiterhin Ute Mohns (Schatzmeisterin) und Hartfried Räder (Geschäftsführer) an. Der Wiederaufbau der Balkonanlage des Museums wurde vom Verein ebenfalls großzügig unterstützt. Mitglieder des Fördervereins aus Stavenhagen um die Vorsitzende Renate Drefahl hatten nach einem Besuch der Eisenacher Reuter-Villa 2019 spontan ein Spendenkonto eingerichtet und konnten schließlich 3600 Euro für die Balkon-Sanierung beisteuern.
Hintergrund Fritz Reuter gehörte im 19. Jahrhundert zu den am häufigsten gelesenen deutschen Autoren. 1863 zog er mit seiner Frau Luise nach Eisenach. Hier ließ sich das Paar eine Villa am Fuß der Wartburg bauen. In dem heutigen Museum empfing der Schriftsteller auch zahlreiche bekannte Persönlichkeiten wie August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, Gustav Freytag und Hans Christian Andersen. In der Villa lebte Reuter bis zu seinem Tod am 12. Juli 1874.
(Pressemitteilung der Wartburgstadt Eisenach vom 20. Juli 2022)