Reuterstadt Stavenhagen sucht 2025 „Ein Wunder für jeden Tag!“
Den offiziellen Song „Wunder“ der Tessiner Künstlerin Nora Gauger zum Kulturjahr 2025 in Stavenhagen finden Sie unter https://www.noragauger.de/.
Die Reuterstadt Stavenhagen entwickelt sich weiterhin zum kulturellen Hotspot der Mecklenburgischen Schweiz. Im kulturellen Zentrum steht stets Fritz Reuter und das ihm verpflichtete Fritz-Reuter-Literaturmuseum. Nach dem fulminanten Kulturjahr 2024 und der mit ihm einhergehenden neuen Reuterrezeption wird dieser Weg auch 2025 von den Akteuren weiter gegangen. Neue Formate, neue Publikumsansprachen und ein neues Verständnis der Reutervermittlung zielen auf aktive Präsentation von Fritz Reuter, seinen Werken und der niederdeutschen Literatursprache. Im Zentrum steht dabei die unmittelbare Interaktion mit den Rezipienten und denen die es werden wollen.
Das Fritz-Reuter-Literaturmuseum sieht seinen kulturellen Ansatz im weiten Sinne. Auch angrenzende Künste und Künstler kommen zu Wort. Immer unter dem Blickwinkel einer möglichst breiten Publikums- und Rezipientenansprache. So beginnt das kulturelle Jahr wie es endete. Bereits am 17. Januar 2025 präsentieren ganz junge Künstler und Künstlerinnen ihre „Kunterbunte Reise in die Welt der Monster“. Das Fritz-Reuter-Literaturmuseum übernimmt im Januar zudem das private Archive seines Gründungsdirektors Dr. Arnold Hückstädt und wird dies in würdigem Rahmen mit seinen Partnern und Freunden feiern. Am 25. Januar liest der bekannte Schauspieler Kai Wiesinger im Schloss Stavenhagen aus seinen Werken. Ab dem 15. Februar präsentieren wir, zusammen mit Susanne Bliemel, die Ausstellung „Nieges ut Hoppenhagen – Susanne Bliemels Geschichten zum Nachsehen“, wie gewohnt mit zahlreichen Begleitveranstaltungen für Groß und Klein. Nach einem erfolgreichen Reuterjahr werden wir am 01. März in einem Symposium der Frage nachspüren „Wie weiter mit Reuter?“ und weitere Wege und Möglichkeiten der Vernetzung und der Reuterrezeption erkunden. Ganz besonders freuen wir uns auf das Programm des Schauspielers Moritz Stöpel am 14. März und auf die Verkündung des plattdeutschen Wortes am 31. Mai 2025. Den Höhepunkt des Kulturjahres bilden, wie bereits 2024, die Fritz-Reuter-Festspiele vom 11. Juli 2025 bis zum 13.Juli 2025. Im Zentrum des Programms steht diesmal die Theateradaption des Reuterwerkes „Ut de Franzosentid“.
Mit den „Fritz-Reuter-Festspielen“ hat die Reuterstadt seit vielen Jahren eine Dachmarke mit hoher Ausstrahlungskraft. Das Festjahr 2024 hat hier neue Impulse gesetzt, die es künftig weiter auszubauen gilt. Hierzu werden auch über den Beirat „Kunst und Kultur“ Synergien mit anderen Akteuren, wie dem Verein „Alte Synagoge“, dem AWO-Jugendklub, der Stadtbibliothek, den Kirchen und Kindertagesstätten gesucht.
Der Sommer klingt mit dem traditionellen Sommerfest des Literaturmuseums und zahlreichen Veranstaltungen des Museums-Hof-Kinos aus. Am 25. Oktober 2025 lädt das Fritz-Reuter-Literaturmuseum zur zweiten Kultur- & Lichternacht nach Stavenhagen ein. Die Reuterstadt erstrahlt in neuem Licht und präsentiert sich einmal mehr als selbstbewusste Kulturstadt und liebenswerten Ort des Miteinanders. Bevor es dann am 07. November zum 27. Mal heißt, der Fritz-Reuter-Literaturpreis geht an…
Wie immer klingt das Kulturjahr aus mit dem aktuellen Weihnachtsstück der Fritz-Reuter-Bühne aus Schwerin. Dieser Text setzt nur Schlaglichter auf die Wunder des Jahres 2025. Immer gut informiert über das kulturell Wunderbare, der interessierte Besucher kennt es bereits, ist man unter https://frlm-mv.de/events und über die einschlägigen Publikationen und Kanäle.
Wir freuen uns auf Sie. Lassen Sie uns weinen, lachen und miteinander reden, erleben wir gemeinsam „Ein Wunder für jeden Tag!“.
Es ist eine moderne Weihnachtsgeschichte, in der drei smucke, nette un leiwe Dierns gemeinsam mit einem alten Auto zum Fest zu ihren Familien nach Hause fahren wollen. Sie freuen sich auf die Reise. Aber dann wird es ungemütlich, de WäderApp springt auf die orange Warnfarbe um und kündigt eine Sneikatastroph an. Zum Glück entdecken die drei Engel in Dömitz an der Elbe eine Kneipe mit dem witzigen Namen „Two beer or not two beer! Dömitz-Eck“. Deren Inhaber ist allerdings über den überraschenden Besuch alles andere als erfreut. Auch sein gastronomisches Angebot ist sehr überschaubar: „Koem un Bier- villicht noch´n Grog. Miehr is nich drin!“
Der anfangs sehr unfreundliche Kneiper trägt den schönen Namen Nikolaus Bullerdiek – was den Titel des Stücks erklärt. Draußen schneit es immer noch heftig, und dieser Nikolaus und die drei Engel müssen sich wohl oder übel miteinander arrangieren. Das tun sie auch. Langsam tauen die frostige Stimmung und der abweisende und ziemlich gnadderige Nikolaus auf. Der lässt sogar zu, dass die drei jungen Frauen Verpflegung aus ihrem Auto holen und seine Kneipe weihnachtlich schmücken.
Die Reuterbühne präsentierte eine nachdenklich-fröhliche Weihnachtsgeschichte mit viel Musik, weihnachtlichem Glanz und sehr sangesfreudigen Darstellern. Ein gelungenes Weihnachtsprogramm, das den drei Engeln und Nikolaus mindestens ebenso viel Spaß gemacht hat wie den Gästen im Stavenhagener Schloss. Es war ein Programm mit vielen sehr schön gesungenen weihnachtlichen Liedern – darunter bekannte Klassiker (allerdings mit plattdeutschem Text) wie „Wi fohrn nah Hus tau Wiehnacht“ (Driving home for Christmas), „De Wiehnachtsmann kümmt hüt in uns Stadt“ (Santa is coming to town) und „Glocken klingt, sülwerhell“ (Jinglebells). Das Publikum bedankte sich mit stürmischen Applaus und freut sich auf ein Wiedersehen mit der Fritz-Reuter-Bühne im kommenden Jahr.
Tessiner Künstlerin Nora Gauger widmet der Reuterstadt ihren neuen Song ‚WUNDER‘
Lassen Sie uns vorausschauen auf das anstehende Kulturjahr 2025 der Reuterstadt Stavenhagen. Die Stadt hat sich bereits in 2024 zu einem kulturellen Hotspot in der Region entwickelt. Der Name Fritz Reuter steht nicht nur länger für den Begründer der niederdeutschen Literatursprache, sondern ist längst zu einer kultur-touristischen Dachmarke Stavenhagens avanciert.
Das ist Verpflichtung und Ansporn zugleich.
Auch 2025 wird diese Herausforderung von den Akteuren gerne angenommen.
Die Tessiner Künstlerin Nora Gauger (www.noragauger.de) leistet nun ihren Beitrag zur Entwicklung der Kulturmarke ‚Fritz Reuter – Reuterstadt Stavenhagen‘. Sie veröffentlicht die Hymne des kulturellen Jahres der Reuterstadt für das Jahr 2025.
In ihrem Lied ‚WUNDER‘ nimmt sie das Motto: ‚Ein Wunder für jeden Tag!‘ auf und setzt es musikalisch um.
Inspiriert von Natur, Mythologie und Zeitgeist gestaltet Nora Gauger aus Tessin symbolhafte Kunst und Musik, die zum Nachdenken über Zwischenmenschliches und Aktuelles anregen.
Obwohl die meisten ihrer Lieder in der Rock- und Popmusik verwurzelt sind, beinhaltet ihr Repertoire auch Traditionelles bis hin zum plattdeutschen Volkslied; allerdings in ihrer völlig eigenen, faszinierenden Interpretation.
Schon in ihrer Kindheit widmete sich Nora Gauger der Musik und der Bildenden Kunst. Sie studierte in Berlin und erlangte 2014 den Masterabschluss in Kunstwissenschaft & Kunsttechnologie. Nebenbei trat sie mit eigenen Liedern auf. Seit 2019 ist sie freischaffend in den Bereichen Bildende Kunst und Musik tätig.
Das Lied ‚WUNDER‘ von Nora Gauger hören Sie ab dem 09. Dezember 2024 unter:
Die Reuterstadt Stavenhagen steht vor der Übernahme zweier bedeutender privater Archive
Zum einen überführt der Journalist und Verleger Hans-Joachim Griephan das bedeutendste private Fritz Reuter Literaturarchiv von Berlin nach Stavenhagen. Dieses Archiv in Berlin sammelt und erschließt Autographen und Literatur mecklenburgischer Autoren des 19. Jahrhunderts. Die Sammlungsaktivitäten gelten bevorzugt dem niederdeutsch schreibenden Fritz Reuter und der hochdeutsch schreibenden Ida Hahn-Hahn. Im 19. Jahrhundert zählten die beiden Romanschriftsteller im deutschen Sprachraum und weit darüber hinaus zu den meistgelesenen Autoren mit mecklenburgischen Wurzeln. Einen weiteren Sammlungsschwerpunkt bildet der ins 20. Jahrhundert gehörende Mecklenburger Friedrich Griese. Das Archiv versteht sich bevorzugt als Sammlungs- und Dokumentationsstätte zu Fritz Reuter, seiner Zeit und seinen Zeitgenossen.
Dr. Arnold Hückstädt ist der Gründungsdirektor des Fritz-Reuter-Literaturmuseums und führte dieses von 1959 bis 1991. Er prägte den Reuterstandort Stavenhagen wie kein zweiter und gilt bis zum heutigen Tag als der Reuterforscher und Reuterkenner der Jetztzeit. Als Fachmann des Niederdeutschen war Hückstädt ebenfalls an der Gründung des Mecklenburgischen Folklorezentrums beteiligt. In seiner Funktion als Museumdirektor hat Dr. Hückstädt ein umfangreiches Privat- und Forschungsarchiv aufgebaut, das er jetzt in den Verantwortungsbereich der Reuterstadt und ihrem Fritz-Reuter-Literaturmuseum übertragen möchte. Damit schließt sich sein privater Kreis und eine Entwicklung der Reuterforschung in Stavenhagen.
Beide Archive sind für die allgemeine Forschung umso bedeutsamer, als dass sie den Ansatz der Reuterforschung und seiner Forscher aus dem Blickwinkel zweier deutscher Gesellschaftssysteme widerspiegeln. Mit der Verlagerung nach Stavenhagen bildet sich in der Reuterstadt der wissenschaftliche Fokus der neuen Reuterrezeption und zudem ein Brennpunkt einer wissenschaftlichen Aufarbeitung der deutsch – deutschen Teilung und Einheit.
Für die Reuterstadt Stavenhagen, mit ihrem Alleinstellungsmerkmal Fritz Reuter, bietet sich hier eine weitere Chance der Entwicklung der überregionalen „Dachmarke Fritz Reuter“. Die Reuterstadt wird zu dem nationalen Standort für die Reuterrezeption. Den Archivgütern werden dabei, einem multifunktionalen Vermittlungsansatz folgend, eine formatübergreifende Geltung zukommen.
Ein Archiv ist eine Institution oder Organisationseinheit, in der Archivgut zeitlich unbegrenzt im Rahmen der Zuständigkeit des Archivs oder des jeweiligen Sammlungsschwerpunktes aufbewahrt, benutzbar gemacht und erhalten wird (Archivierung). Archive dienten von Anbeginn der Sicherung wichtiger Informationen. Archive erscheinen sowohl in öffentlicher als auch privater Trägerschaft.
Die AG Plattdeutsch an der Fritz-Reuter-Grundschule ist nun im Leserausch. Bereits seit Schuljahresbeginn bietet das Fritz-Reuter-Literaturmuseum allen Interessierten die Vermittlung der Niederdeutschen Sprache an. Dies hat bereits seit vielen Jahren Tradition. Immer vor den Sommerferien präsentieren die Grundschüler*innen ihre Ergebnisse im Fritz-Reuter-Literaturmuseum der interessierten Öffentlichkeit.
In diesem Jahr ist der Ansatz neu. Mit Hilfe eines Comics, der ‚Abrafaxe Up Platt‘ erarbeiten sich die Teilnehmenden den Zugang zur niederdeutschen Sprache. Mit viel Freude und Leseeifer sind die Grundschüler*innen ünnerwägens in de Hansetiet. So erfolgt sowohl eine sprachliche und eine geschichtliche Vermittlung. Dieser multifunktionale Vermittlungsansatz ist dem Ministerium für Bildung und Kindertagesförderung des Landes Mecklenburg-Vorpommern und seiner Ministerin Simone Oldenburg besonders wichtig. Simone Oldenburg erhielt für ihr Engagement um den Erhalt des Niederdeutschen den Ehrenpreis der Reuterstadt Stavenhagen.
Da liegt es nahe, dass das IQ M-V sich beim Projekt konstruktiv engagiert. Es stellte das Lesematerial des Kurses kostenfrei zur Verfügung und stattete jeden Teilnehmenden mit dem entsprechenden Comic aus. Das sorgt für weitere Begeisterung und eine nachhaltige Vermittlung des Niederdeutschen.
Es ist schnell vergangen, das Jubiläumsjahr 2024. Gleich drei Jubiläen standen an, die begangen werden wollten: Der 150. Todestag des Dichters Fritz Reuter, die Verleihung des offiziellen Ehrentitels „Reuterstadt“ an Stavenhagen vor 75 Jahren und die Grundsteinlegung des Fritz-Reuter-Museums am 12.07.1949.
Da war es Zeit zu feiern!
In mehr als 100 großen und kleinen Veranstaltungen gedachte Stavenhagen diesen Ehrentagen. Dabei setzte die Reuterstadt landesweit Zeichen und Impulse. Überall gedachten Menschen dem Dichter Fritz Reuter. Immer im Zentrum, das Fritz-Reuter-Literaturmuseum der Reuterstadt. Der Begründer der niederdeutschen Literatursprache Fritz Reuter wurde im Kontext dieser Ehrungen neu entdeckt und kam zu alten Ehren. Besonders junge Menschen interessierten sich für den niederdeutschen Schriftsteller. Besucher*innen kamen aus der gesamten Bundesrepublik, aus den USA, aus Skandinavien, aus Brasilien oder aus Asien in die Reuterstadt. Sie folgten damit dem Ansatz der neuen Reuterrezeption, die sich über neue Formate und neue inhaltliche Vermittlung, dem Leben und Werk des Dichters annähert. Erstmalig konnte dem Dichter auch virtuell begegnet werden. Insbesondere Schüler*innen setzten sich in jahresübergreifenden Projektarbeiten mit Fritz Reuter als Künstler und Demokraten auseinander. Ob Kunstausstellung, Entwicklung von audiovisuellen Inhalten oder Demokratieprojekten, der Dichter wurde neu entdeckt. Mit alten Worten in neuen Farben bekam dabei er ein sehr menschliches Gesicht.
Zum unmittelbaren Jubiläumstag, am 12. Juli 2024, spielte eine Stadt Theater. Darstellende Einwohner*innen der Reuterstadt brachten Fritz Reuters sozialkritisches Werk „Kein Hüsung“ auf die Bühne. In zwei Vorstellungen folgten ca. 6.000 Besucher*innen der Einladung, sich mit dem Stück zu beschäftigen. Das Echo war riesig, die Resonanz durchweg positiv. Die damit neu aufgesetzten Fritz-Reuter-Festspiele werden nun, auch in den Folgejahren, Fritz Reuters Werke für ein interessiertes Publikum auf die Bühne bringen.
Zahlreiche Politiker*innen entdeckten den Dichter ganz persönlich für sich. Die amtierende Bundesratspräsidentin Manuela Schwesig eröffnet im Mai den Internationalen Museumstag in der Reuterstadt. Das Fritz-Reuter-Literaturmuseum erweiterte seine bereits umfangreichen Sammlungen um zwei große private Archive und wird damit unbestritten zum größten Bewahrer von nationalem Kulturgut rund um Fritz Reuter.
Zahlreiche Schriftsteller*innen, Schauspieler*innen, Musiker*innen und Autoren*innen kamen über das Jahr nach Stavenhagen zur Gratulation. Das Publikum nahm es dankbar an. Über die Zeit entstand in der Reuterstadt eine Kultur der Begegnung, des Miteinanders, des bürgerschaftlichen Engagements, der gelebte Demokratie und des offenen Diskurses.
Der Wahlspruch des Festjahres „Es wird wunderschön!“ bewahrheitete sich als selbsterfüllende Prophezeiung.
Einen weiteren Jahreshöhepunkt bildeten die Kultur- & Lichternacht im Oktober und die Verleihung des Fritz-Reuter-Literaturpreises im November 2024.
Das Jubiläumsjahr klingt aus, wie es begann, mit einem gemeinsamen Singen in der Stadtkirche.
Zugleich bildet dies den Auftakt für das Kulturjahr 2025. Denn dann begeben wir uns auf die Suche nach einem Wunder für jeden Tag!
Was haben wir in 2024 nicht alles auf die Beine gestellt, um unser Jubiläumsjahr für den großen Sohn Stavenhagens, Fritz Reuter, würdig zu begehen. Wir haben gemeinsam, gelacht, geweint und sind uns nähergekommen. Es war wunderschön!
Am 27. November erwies das Team des Fritz-Reuter-Literaturmuseums dem Dichter der beiden Deutschland, Uwe Johnson, seine Referenz. Uwe Johnson starb vor vierzig Jahren und wäre zudem in diesem Jahr neunzig Jahre alt geworden.
Fritz Reuter begleitete seine Frau Luise, die Tochter eines Roggenstorfer Pastors, ab 1855 regelmäßig nach Boltenhagen zur Kur und schrieb über diese Besuche in seinen Briefen. Der erfundene Ort Jerichow, der frappierende Ähnlichkeiten mit Klütz aufweist, ist nicht nur Schauplatz in Johnsons Hauptwerk „Jahrestage. Aus dem Leben von Gesine Cresspahl“ von 1970. Schon in dem bereits 1959 erschienenen Roman „Mutmaßungen über Jakob“ finden sich wunderbare Beschreibungen, die die Stimmung des Ortes nahe der Ostsee wiedergeben: „Jerichow war früher eine Bauernstadt gewesen und zumeist im Eigentum einer einzigen Familie von Adel: das waren tausend und ein Haus an der mecklenburgischen Ostseeküste, wohin der Wind grau und rauh kam das ganze Jahr …; zum Strand war es eine Stunde zu gehen, am Bruch entlang und dann zwischen den Feldern.“
Nun besuchte das Team des Fritz-Reuter-Literaturmuseums die Schloss- Stadt Klütz. Wir machten uns mit dem einmaligen Ensemble des Schlosses Bothmer vertraut, besuchten natürlich das Uwe-Johnson-Literaturhaus und erkundeten das Jerichow des Uwe Johnson. Es gab einen kompetenten Gedankenaustausch mit den Kolleg*innen vor Ort und erweisen unsere Ehrerbietung Uwe Johnson.
„Manchmal, und öfter, benehmen sich die Jerichower als wären sie Klützer.“ (Uwe Johnson)
Leihgaben des Fritz-Reuter-Literaturmuseums in Sonderausstellung
Bisher hat sich Unkel Bräsig aus der Reuterstadt in die Landeshauptstadt Schwerin begeben. Eine in 2023 restaurierte Skulptur des liebenswerten Unikats aus den Werken Fritz Reuters bereichert, neben weiteren Archivgütern des Fritz-Reuter-Literaturmuseums, die dortige Sonderausstellung „ERINNERN AN REUTER“.
Die Ausstellung wurde von der Stiftung Mecklenburg https://stiftung-mecklenburg.de/ zusammengestellt und präsentiert und folgt in Fritz Reuters 150. Todesjahr dem Gedanken, welche Erinnerungsstücke, Devotionalien und künstlerischen Reminiszenzen bis heute durch unterschiedliche Nutzergruppen hervorgebracht wurden.
Aufgrund der guten Besucherresonanz und dem aktuellen Interesse am Demokraten, Künstler und Menschen Fritz Reuter, zieht die Sonderausstellung nun weiter und mit ihr Unkel Bräsig und die Archivgüter des Fritz-Reuter-Literaturmuseums.
Das Museum Grabow https://www.grabow.de/stadt-grabow/museum/ nimmt den Staffelstab auf und präsentiert ab sofort die Exposition um den Begründer der niederdeutschen Literatursprache.
Interessierte können sie dort bis zum 28. März 2025 besuchen. Unkel Bräsig freut sich auf Sie!
Dr. Cornelia Nenz übereignet Material zur „Straße des Niederdeutschen“
Projektvorhaben entstehen meist über einen langen Zeitraum. Um sie zu realisieren, bedarf es Zeit und Mut. So ist es auch mit der „Straße des Niederdeutschen“. Sie wird zukünftig Orte und Menschen im norddeutschen Raum verbinden, niederdeutsche Dichter präsentieren und kulturtouristische und bildungspolitische Impulse setzen. Getreu dem Motto: „Die Straßen sind aufs Beste gepflastert, und von den Toren der Stadt aus gehen direkte Chausseen nach Hamburg, Paris, Berlin und St. Petersburg.“ (Fritz Reuter) sieht das Fritz-Reuter-Literaturmuseum den Beginn dieser Straße in der Reuterstadt Stavenhagen. Das diese Initiative notwendig ist, hat sich nun erneut gezeigt. Bereits die langjährige Direktorin des Fritz-Reuter-Literaturmuseums, Dr. Cornelia Nenz, hatte sich mit dem Thema beschäftigt und erste Überlegungen und Forschungsergebnisse gesammelt. Diese übergab sie am 7. November 2024 dem Fritz-Reuter-Literaturmuseum. Damit erhält das Projekt einen fundierten Sockel, von dem aus sich die „Straße des Niederdeutschen“ nun weiterentwickelt. Derzeit erfolgen durch die Mitarbeitende erste Kontaktaufnahmen, u.a. zur Literaturgesellschaft Max Lindow. Am 22. Februar 2025 lädt das Literaturmuseum dann zu einem ersten Vernetzungstreffen nach Stavenhagen. In diesem Kontext wird dann unter der Überschrift „Wie weiter mit Reuter?“ auch über den Ansatz der neuen Reuterrezeption gesprochen.
Das Vorhaben wird durch die Landesregierung MV über das Landesamt für Gesundheit und Soziales und die Europäische Union mit Mitteln des EFRE und des ESF. Diese Mittel fließen in zwei Personalstellen. Die so geförderten Mitarbeiter*innen werden das Begonnene fortführen und diese Vorhaben zielgerichtet weiterentwickeln und umsetzen.
26. Fritz-Reuter-Literaturpreis geht an: „Klaus Groth und Karl Müllenhoff. Der Briefwechsel 1852 – 1858“. Hrsg. Dieter Lohmeier, Boyens Buchverlag Heide
Das Fritz-Reuter-Literaturmuseum und die Reuterstadt Stavenhagen verleihen im Fritz-Reuter-Jubiläumsjahr den 26. Fritz-Reuter-Literaturpreis 2024 am 7. November, diesmal zum 214. Geburtstag Fritz Reuters, in einer festlichen Veranstaltung im Schloss Stavenhagen.
Der Fritz-Reuter-Literaturpreis 2024 geht an: „Klaus Groth und Karl Müllenh0ff. Der Briefwechsel 1852 – 1858“. Hrsg. Dieter Lohmeier, Boyens Buchverlag Heide (ISBN 978-3-8042-1572-6).
Aus einer Reihe von hochwertigen Einsendungen entschied sich die Preis-Jury zum Fritz-Reuter-Literaturpreis des Jahres 2024 für Dieter Lohmeier mit der für die Klaus-Groth-Gesellschaft herausgegebenen Publikation „Klaus Groth und Karl Müllenhoff. Der Briefwechsel 1852 – 1858“. Die aus Fachleuten für Niederdeutsch und Literatur bestehende Jury hielt das im Boyens- Buchverlag Heide erschienene 792 Seiten starke Buch für eine wegweisende wissenschaftliche Arbeit, die eine Publikation aus dem Jahr 1938 neu edierte, von sämtlichen Fehlern und Fehleinschätzungen befreite und neue Aspekte und Kommentierungen sowie neue Funde einfließen ließ.
Die niederdeutsche Literaturgeschichte ist um die genaue Unterhaltung des niederdeutschen Dichters Groth mit dem Kieler Professor für deutsche Sprache und Literatur Müllenhoff bereichert worden. Darüber hinaus gibt es einen Anhang von hochspannenden Korrespondenzen u.a. mit Jacob Grimm, Theodor Storm und Theodor Fontane.
Der Fritz-Reuter-Literaturpreis wird seit 1999 jährlich von der Reuterstadt Stavenhagen und dem Fritz-Reuter-Literaturmuseum für neue Literatur in niederdeutscher Sprache oder für sprach- und literaturwissenschaftliche Arbeiten vergeben. Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert und wird durch die Sparkasse Neubrandenburg-Demmin unterstützt.
Der Ehrenpreis der Reuterstadt Stavenhagen geht an Simone Oldenburg, Ministerin für Bildung und Kindertagesförderung Mecklenburg-Vorpommern, für ihren Einsatz für die Pflege und den Erhalt der niederdeutschen Sprache sowie ihr Engagement für die überregionale Fritz Reuter Rezeption. Der Preis ist undotiert.
Die T(o)ur de Fritz ist ein Projekt von Elaine Assig, die ihr Freiwilliges Jahr in der Spielzeit 2023/2024 bei der Fritz-Reuter-Bühne absolviert hat.
Als besondere und besonders innovative Leistung zur Pflege der niederdeutschen Sprachtradition wurde die anlässlich des 150. Todestages Fritz Reuters ins Leben gerufene „T(o)ur de Fritz“ von Elaine Assig in Zusammenarbeit mit der Fritz-Reuter-Bühne Schwerin für den diesjährigen ausgelobten Sonderpreis des Literaturmuseums Stavenhagen einstimmig nominiert. Diese bilinguale touristische Führung bringt nicht nur Heimatverbundenheit und Moderne zusammen, sondern spricht anhand des multimedialen Tour-Guides samt eines frischen und lebhaft humoristischen Reuterbezugs Zielgruppen jeden Alters an. Die Ansiedlung der niederdeutschen Varietät wird dabei weniger in Printform, sondern vielmehr unkonventionell audio-visuell und im freizeitlichen Kontext angesetzt und zeigt dadurch, wie pragmatisch und sympathisch diese so oft totgesagte Sprache doch ist.
Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert.
Der Preis wurde von der Porzellankünstlerin Marie-Luise Franz geschaffen. Marie-Luise Franz wurde 1986 in Malchin geboren. Von 2007 bis 2013 studierte sie Design an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle an der Saale. 2013 eröffnete sie ihr eigenes Atelier für Porzellangestaltung und Produktdesign in Gnevezow 42, 17111 Borrentin (www.maluka-porzellan.de).
In diesem Jahr gestaltet sie ihn gemeinsam mit dem Kunsthandwerker Hagen Effenberger aus 17153 Stavenhagen, Reuterplatz 2 (www.h-genart.de). Aufgewachsen ist er in einer der schönsten Landschaften in Mecklenburg, umgeben vom Gespensterwald. Der gelernte Möbeltischler ist in seiner Kunst inspiriert von Natur und dem Blick für das Außergewöhnliche in der Welt.
Die Verleihung erfolgt im Rahmen einer Festveranstaltung am 07. November 2024, um 17.00 Uhr im Schloss Stavenhagen.
Die Verleihung des 26. Fritz-Reuter-Literaturpreises steht im Kontext der diesjährigen Jubiläen der Reuterstadt Stavenhagen. Im Jahr 2024 jährten sich am 12. Juli, neben dem 150. Todestag Fritz Reuters, die offizielle Verleihung des Ehrentitels Reuterstadt an Stavenhagen (12. Juli 1949) durch die erste Landesregierung Mecklenburgs zum 75. Mal. Mit diesem Datum eng verbunden ist die die Grundsteinlegung des Reuter Museums 1949, dem heutigen Fritz-Reuter-Literaturmuseum. Die Reuterstadt begeht diese Ereignisse mit einem Festjahr.
Fritz-Reuter-Literaturmuseum präsentiert neuen Flyer
Über starke Nachfrage konnte sich die Reuterstadt in ihrem Jubiläumsjahr nicht beklagen. Zahlreiche Besucher von nah und fern nutzten die Gelegenheit und besuchten die liebenswerte Reuterstadt im Herzen Mecklenburgs. Dabei entdeckten sie viel Neues. Manche waren auch auf der Suche nach Altbekanntem. Der virtuelle Rundgang durch Stavenhagen und das Fritz-Reuter-Literaturmuseum bildete oft die Grundlage der Orientierung. Vor Ort standen auch gedruckte Publikationen hoch im Kurs. Das Fritz-Reuter-Literaturmuseum und die Tourist Information folgen diesem Trend. Seit kurzem gibt es einen neuen Flyer zur Reuterstadt. Neben Informationen zur Reuterstadt Stavenhagen, zum Literaturmuseum, zur Stadtkirche und zur Alten Synagoge finden die Nutzer auch eine kurze Abhandlung zum Naturmonument Ivenacker Eichen und einen Stadtplan für die Reuterstadt Stavenhagen. Über einen QR-Code gelangt der Benutzende zu weiterführenden Audioguides.
Der Flyer ist vor Ort zu finden und in den Tourist Informationen des Landkreises.
Vorsitzende der Max-Lindow-Literaturgesellschaft e.V. zu Gast im Literaturmuseum
Der Kontakt bestand bereits. Das Projekt ‚Dreeklang‘ der Städte Stavenhagen, Wittstock und Prenzlau konkretisiert sich nun weiter. Olivia Schubert, Enkelin des Uckermärker Heimatdichters Max Lindow und Vorsitzende der Max-Lindow-Literaturgesellschaft e.V., war am 28.Oktober zu Gast im Fritz-Reuter-Literaturmuseums. Max Lindow begeht 2025 seinen 150. Geburtstag. Da ist es Zeit zu feiern! Olivia Schubert informierte sich über das aktuelle Jubiläumsjahr der Reuterstadt Stavenhagen und die anstehenden Vorhaben des Literaturmuseums. Konkret wurde über gemeinsame Projekte zwischen der Lindow-Literaturgesellschaft und dem Fritz-Reuter- Literaturmuseum gesprochen. Die Arbeiten Max Lindows finden sich auch in den Archiven des Fritz-Reuter-Literaturmuseums. Beide Kulturpartner stehen vor ähnlichen Entwicklungen. Digitalisierung und Virtualisierung sind wichtige Herausforderungen, um die Dichter ortsunabhängig einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dies soll künftig kulturell, touristisch und bildungspolitisch wirken. Auch über die ‚Straße des Niederdeutschen‘ wurde ausführlich gesprochen. Hier streben die Partner eine intensive Kooperation an. Vernetzung und kulturelle Bereicherung sind erklärte Ziele. So werden die Partner bei wechselseitigen Veranstaltungen für ihre Projekte werben und potentielles Publikum ansprechen. Das Fritz-Reuter-Literaturmuseum sieht diesen Austausch als weiteren Schritt zur Etablierung einer neuen Reuterrezeption, konkreter Zielgruppenansprache und Identitätsfindung.
Von Licht zu Licht und von Kultur zu Kultur ging es am 26. Oktober bei der ersten Kultur- & Lichternacht in der Reuterstadt Stavenhagen. Die Reuterstadt Stavenhagen zeigte sich einmal mehr von ihrer schönsten Seite und erstrahlte im Jubiläumsjahr in einem Lichtermeer. Markante Gebäude wie die Stadtkirche, die Synagoge, das Schloss und das Fritz-Reuter-Literaturmuseum zeigten sich in neuem Licht. Der Boulevard stand in Flammen und verband so alle markanten Orte der Innenstadt, belebt durch Aktionen der Händler. Und vor allem, überall Kultur, Kultur, Kultur…
Bereits ab 14.00 Uhr belebte die Protagonisten der Straßenkultur M-V die Innenstadt, die Turmuhr des Literaturmuseums feierte Geburtstag, der Fritz-Reuter-Chor gab sich die Ehre, die Künstlerin Nora Gauger eröffnete ihre Ausstellung ‚Symbiose‘, Paula Kokel präsentierte mit ihrem musikalischen Partner Tim Preußker ein Benefizkonzert zur Anschaffung eines Konzertflügels in Stavenhagen; die Spendeneinnahmen betrugen 1.228 Euro. Die NDR-Moderatoren Susanne Bliemel und Thomas Naedler alias ‚Blink & Blank‘ erzählten und sangen Geschichten , die rethra-Feuercrew zeigte ihr Können bei einer Feuerjonglage und alle, alle kamen am Ende zum Singen in die Stadtkirche. Insgesamt ließen sich über 3.000 Besucher von der ersten Kultur- & Lichternacht in der Reuterstadt verzaubern.
Der Geist der Festwoche war am 26. Oktober zurück. Man begegnete sich, kam ins Gespräch oder freute sich einfach an dem Dargebotenen. Professionelle Unterstützung erfolgte durch papyros kreative feuerwerke – sie können es einfach.
Das Jubiläumsjahr 2024 geht würdig in den Endspurt.
Kultur ist der Kitt, der alles zusammenhält und die Reuterstadt Stavenhagen trägt Kultur im Herzen. Gemeinsam freuen wir uns auf die Veranstaltungen des Jahres 2025 und gemeinsam suchen wir dann nach dem Wunder für jeden Tag.
Ina Latendorf zu Besuch im Fritz-Reuter-Literaturmuseum
Fritz Reuter und die neue Reuterrezeption haben in diesem Jahr bereits für großes Interesse am berühmten Sohn der Reuterstadt Stavenhagen und am Niederdeutschen gesorgt. Besucher von nah und fern haben die Reuterstadt und das Fritz-Reuter-Literaturmuseum neu- und wiederentdeckt. Auch Vertreter aus Politik und Landesregierung kamen nach Stavenhagen um sich mit den Herausforderungen und Erfolgen des Literaturmuseum vertraut zu machen. In diesem Kontext besuchte am 24.10.24 die Bundestagsabgeordnete Ina Latendorf das Literaturmuseum und machte sich mit dem Team und der täglichen musealen Arbeit in der Reuterstadt vertraut.
Ina Latendorf ist neben zahlreichen Tätigkeiten aktiv als Obfrau im Ausschuss für Tourismus und im Beirat für Niederdeutsch des Bundesministeriums des Inneren. Zwei Bereiche, die sich kongenial mit der aktuellen Ausrichtung des Fritz-Reuter-Literaturmuseums decken. So konnten die Gespräche gleich in medias res gehen. Schnell kam man zur heutigen Bedeutung des Niederdeutschen und Fritz Reuter für Identität, Demokratie sowie kulturelle und touristische Entwicklung. Selbstverständlich durfte auch ein Gang durch die Archive nicht fehlen. Das hier lagernde Kulturgut ist von nationaler Bedeutung und bedarf so besonderer Beachtung und Pflege. Mit der Übernahme zweier privater Archive wird der Standort Stavenhagen zum zentralen Ort der Reuterrezeption.
Damit manifestiert die Reuterstadt Stavenhagen auch über das Jubiläumsjahr 2024 hinaus seine überragende Stellung als Herzstück Mecklenburgs.
Endlich wieder Kammermusik in Stavenhagen. Das Vier-Tore-Quartett aus Neubrandenburg begeisterte am 12. Oktober 2024 das Reuterstädter Publikum.
Aus Krankheitsgründen mussten Besetzung und Programm kurzfristig geändert werden. Statt dem Streichquartett in F-Dur von Maurice Ravel erklangen zu Beginn des Konzerts im großen Saal des Stavenhagener Schlosses ausgewählte Werke von Johann Sebastian Bach und Wolfgang Amadeus Mozart, darunter auch die Serenade Nr. 13 für Streicher in G-Dur KV 525, dem Publikum besser bekannt unter dem Titel „Eine kleine Nachtmusik“. Den Abschluss des Konzertes bildete wie angekündigt das Streichquartett Nr. 2 a-Moll op. 13 von Felix Mendelsohn Bartholdy. Der Begeisterung des Publikums tat diese Programmänderung jedoch keinen Abbruch.
Das Vier-Tore-Quartett spielte in der Besetzung Darius Kaunas (Violine), Anastasia Simeonidi (Violine), Christine von der Groeben (Viola) und Mathias Beyer (Violoncello).
Mit diesem Projekt setzt sich die seit 2023 bestehende Kooperation zwischen der Philharmonie Neubrandenburg und dem Fritz-Reuter-Literaturmuseum fort. Bereits im vergangenen Jahr war Kammermusik unter der Leitung von GMD Daniel Geiss in Stavenhagen zu hören. Das Team des Literaturmuseums freut sich auf weitere musikalische Vorhaben mit der Philharmonie Neubrandenburg.
Stiftung Mecklenburg zeichnet Renate Drefahl für ihre Verdienste um das Kulturerbe aus
Am 9. Oktober 2024 erhielt die Germanistin Renate Drefahl in Schwerin den Preis der Stiftung Mecklenburg für besondere Verdienste um die Bewahrung und Vermittlung mecklenburgischen Kulturerbes. Die Preisträgerin macht sich seit Langem um die Erinnerung an den Schriftsteller Fritz Reuter und die Pflege der plattdeutschen Sprache verdient.
„Frau Drefahl steht mit ihrem Engagement für die Vermittlung niederdeutschen Kulturerbes an ein breites Publikum“, begründet der Stiftungsrat seine Entscheidung für die Preisvergabe. Dies zeige sich u.a. in populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen, kostümierten Stadtführungen, in der Teilnahme an Plattdeutschsendungen im Rundfunk und in Vorträgen. Besondere Bedeutung für das kulturelle Leben in Mecklenburg-Vorpommern allerdings komme ihrem Engagement als Vereinsvorsitzende zu. Renate Drefahl, die bis zu ihrem Ruhestand im Fritz-Reuter-Literaturmuseum in Stavenhagen tätig war, wurde bereits 1991 Mitglied im Förderverein Reuter-Museen e.V. Vor sieben Jahren übernahm sie den Vorsitz jenes Vereins, der heute rund 120 Mitglieder in ganz Deutschland, in den USA und in Österreich zählt.
Der Förderverein Reuter-Museen e.V. fördert die vier Reuterstätten in Stavenhagen, Eisenach, Dömitz und Neubrandenburg bei Ankäufen, Publikationen und Baumaßnahmen. Er vernetzt diese Stätten miteinander und hat dabei auch einen kleinen Gedenkort in Altentreptow mit im Blick. Der Verein wird darüber hinaus mit innovativen Ideen öffentlich wirksam, etwa durch die Einrichtung eines Fahrradweges auf den Spuren Fritz Reuters.
Privates Fritz Reuter Literaturarchiv Berlin an Fritz-Reuter-Literaturmuseum übertragen
Lange wurde es vorbereitet, nun ist es vollzogen. Die Reuterarchive vereinen sich in Stavenhagen und bilden nach 34 Jahren einen Teil deutsch-deutscher Geschichte ab. Das Fritz-Reuter-Literaturmuseum übernimmt bis zum Jahresende die Bestände des größten privaten Fritz-Reuter-Archivs aus Berlin. Am 08.10.2024 fand dazu die feierliche Vertragsunterzeichnung zwischen Hans-Joachim Griephan, dem Archivinhaber, akribischem Sammler und fundiertem Reuterkenner, und Bürgermeister Stefan Guzu im Schloss Stavenhagen statt. Damit finden 120 laufende Regalmeter mit einem Sammlungsinhalt aus den vergangenen fünfzig Jahren zu Fritz Reuter, Gräfin Ida Hahn-Hahn und anderen, ihren neuen Platz in der Reuterstadt. Nunmehr lassen sich in Stavenhagen verschiedenste Facetten der Reuterforschung, auch unter dem Blickwinkel verschiedener politischer Systeme und Herangehensweisen, nachvollziehen. Damit bietet das Fritz-Reuter-Literaturmuseum allen Reuterforschern einen umfassenden Schatz für ihre Arbeit.
Hans-Joachim Griephan hat seine Kindheit in Malchin verbracht, bevor er die DDR 1951 verließ und als Journalist und Verleger in der alten Bundesrepublik tätig war. 1985 übernahm er die Präsidentschaft der Fritz-Reuter-Gesellschaft und veranlasste in dieser Funktion deren Umzug von Lübeck nach Neubrandenburg. Auf Initiative von Griephan entstand 1991 der Förderverein Reuter-Museen e. V. zur Unterstützung der vier Reuter-Museen in Stavenhagen, Eisenach, Neubrandenburg und Dömitz. Griephan ist Gründer und Inhaber des Fritz Reuter Literaturarchivs in Berlin. Er gilt als bedeutender Autographen-Sammler zur Literatur des 19. Jahrhunderts.
Die Übertragung geht einher mit einem Digitalisierungsansatz des Fritz-Reuter-Literaturmuseums, der mittelfristig alle Dokumente auch barrierefrei zur Verfügung stellen wird. Nach dem aktuellen Jubiläumsjahr ist dies eine weiterer Meilenstein hin zu einer neu gefassten und erweiterten Reuterrezeption.
Das Fritz-Reuter-Literaturmuseum freut sich zudem auf die Übertragung der Archive von Dr. Arnold Hückstädt, dem Gründungsdirektor des Literaturmuseums. Auch hier sind die Gespräche bereits sehr fortgeschritten.
Auf die Lebensspuren in ihrem freundlichen Gesicht ist sie stolz, in ihren Augen blitzt der Schalk. Ob Bühne, Film oder Fernsehen, die Schauspielerin Carmen-Maja Antoni prägt sich bis heute ein. Sie ist mittlerweile 79 Jahre alt und stand schon als Kind auf der Bühne. Die nur 1,50 Meter große Künstlerin mit den kurzen Haaren und der markanten Nase schrieb unter anderem als „Mutter Courage“ am Berliner Ensemble Theatergeschichte.
Am 27. September las die Vollblutschauspielerin nun endlich auch in Stavenhagen. Carmen Maja Antoni sprach über das letzte Drittel – über das fröhliche Älterwerden – und erzählte Geschichten von Jungen, die alt aussehen und von Alten, die junggeblieben sind und auch von den schönsten Gebrechen des Lebens.
Mit der Textauswahl hatte sie offenbar den Nerv des Publikums getroffen. Der Große Saal im Reuterstädter Schloss war nicht nur restlos ausverkauft – die Besucherinnen und Besucher haben in den 75 Minuten auch immer wieder lauthals gelacht und applaudiert.
„Man muss den Humor haben fürs Alter“, sagt Carmen Maja Antoni. „Jeder Tag beginnt anders – mit einem Zipperlein am Körper, am Fuß oder weiß der Kuckuck wo, umso älter man wird. Ich finde, dass das Leben auch lebenswert ist als älterer Mensch.“ Abschließend versicherte die Schauspielerin mit einem Augenzwinkern, dass ihr Publikum „ihrer Erfahrung nach nun mindestens drei Tage jünger ist“.
Ein rundum gelungener Abend mit zahlreichen mehr als dankbaren Besucherinnen und Besuchern. Oder kurz gesagt: Es war wunderschön!
Museumsdirektor Torsten Jahn im Podiumsgespräch der ALG
Die Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften lud vom 13. September bis zum 15. September 2024 zu ihrer Jahrestagung, die in diesem Jahr in Rostock stattfand.
Die Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten e.V. (kurz: ALG) gründete sich 1986 und ist ein Dachverband literarischer Gesellschaften, Vereine und Literaturmuseen mit 270 Mitgliedern im deutschsprachigen Raum. Die ALG vertritt ihre Mitglieder in der Öffentlichkeit, fördert literarische Projekte sowie den Austausch literarischer Einrichtungen. Sie setzt sich für das Facettenreichtum der unterschiedlichen, im gesamten deutschsprachigen Raum ansässigen literarischen Einrichtungen ein und macht diese sichtbar.
Die Tagungen stehen jährlich unter einem Motto. In diesem Jahr beschäftigten sich die bundesweitern Mitglieder mit der Literatur des Nordens. Da lag es nahe, dass auch das Fritz-Reuter-Literaturmuseum etwas beitragen konnte. Und so fand in diesem Rahmen ein Podiumsgespräch mit dem Fokus „Norddeutschland ist ein Land der Kontraste? Der literarische Norden und dessen Vermittlung“ statt. An diesem nahmen neben Torsten Jahn, die Direktorin des Buddenbrookhauses Lübeck, Dr. Caren Heuer und Barbara Müller, Vertreterin der von der Vring Gesellschaft aus Braake teil. Die Moderation übernahm Ulrika Rinke vom Literaturhaus Rostock. Die Diskussion verlief teils kontrovers, das Publikum interagierte stark.
Aber am Ende waren sich alle einig. Es kommt stark auf die Literatur- und Kulturvermittlung der Institutionen und Gesellschaften an. Es gilt, moderne Angebote an die Rezipienten zu formulieren und insbesondere junge Menschen an die Kunst heranzuführen. Das Fritz-Reuter-Literaturmuseum ist im Vergleich auf einem sehr guten Weg und freut sich auf die weitere konstruktive Zusammenarbeit mit Partnern, Schulen und Institutionen.
Schüler und Schülerinnen zum Sommerfest im Fritz-Reuter-Literaturmuseum
Das neue Schuljahr hat bereits begonnen, aber das Fritz-Reuter-Literaturmuseum bedankte sich bei den Schülerinnen und Schülern der 6. Klassen des Reuterstädter Schulcampus am 05.09.24 für die zurückliegenden Aktivitäten. Fritz Reuter, sein Leben und sein Werk, sind fester Bestandteil des Lehrplans des Reuterstädter Schulcampus. Im vergangenen Schuljahr widmeten sich Schule und Schüler und Schülerinnen jedoch besonders intensiv dem großen Dichter des Niederdeutschen. Sie dekorierten ihre Klassenräume, erstellten Präsentationen und hielten Vorträge. Alles im Zeichen der anstehenden Jubiläen der Reuterstadt. Das Literaturmuseum versprach, dieses Engagement deutlich zu würdigen. Nun war es soweit. Das Fritz-Reuter-Literaturmuseum lud zur Party. Bei Bratwurst und Getränken war es Zeit für das zurückliegende Engagement einmal Danke zu sagen. Das Museumsteam freut sich auf eine weitere konstruktive Zusammenarbeit und wünscht allen großen und kleinen Freunden, auch für das anstehende Schuljahr:
Daß du die Nas‘ ins Gesicht behältst! (Fritz Reuter)
Bürgermeister Guzu lud Protagonisten und Stadtvertreter zum Sommerfest
Der Museumshof des Fritz-Reuter-Literaturmuseums war am 03.September, ab 17.00 Uhr, ein Ort des Wiedersehens, des Dankes und der Vorausschau. Der Bürgermeister der Reuterstadt Stavenhagen, Stefan Guzu, lud die Protagonisten der Festwoche von Theaterstück und Tanz sowie Stadtvertreter zu einem Sommerdank. Er betonte erneut den Erfolg der diesjährigen Festwoche und freute sich über das bürgerschaftliche Engagement der Anwesenden.
Der Regisseur des Theaterstücks „Kein Hüsung“, Lutz Trautmann, freute sich über den schönen Erfolg aller Mitwirkenden. Zugleich nutzte er den Rahmen zur Übergabe der akquirierten Spenden in Höhe von 3.000 Euro an den „Wünschewagen“ und dessen Träger, den ASB. Darüber hinaus erhielt das Fritz-Reuter-Literaturmuseum ein großes Bild mit allen Darstellenden. Es erhält einen Ehrenplatz im Eingangsbereich des Literaturmuseum.
Das Jubiläumsjahr mit seinen großen und kleinen Veranstaltungen soll der Auftakt für die zukünftige kulturelle und touristische Ausrichtung der Reuterstadt sein. Das Projekt „Eine Stadt spielt Fritz Reuter“ wird auch im kommenden Jahr ein fester Bestandteil Fritz-Reuter-Festspiele sein. Sie finden vom 11. Juli bis zum 13. Juli 2025 in der Reuterstadt statt.
Das Fritz-Reuter-Literaturmuseum blickt auf eine lange Zeit mit vielen Wegbereitern und Begleitern zurück. Es besteht seit nunmehr 75 Jahren. Daher war es an der Zeit zu feiern. Mit einem Sommerfest begingen die Mitarbeitenden des Literaturmuseum das besondere Jubiläum. Bei schönstem Sonnenschein kamen zahlreiche Gäste, Partner und Freunde des Museums zum Feiern und Beisammensein. Durch den Abend begleitete die Singersongwriterin Nora Gauger. Neben Reden, Vorträgen und einer Versteigerung gab es ein Buffet, dieses wurde von der Firma Aristo bereitgestellt, viel Spaß, gute Laune und gute Gespräche. Das Sommerfest reihte sich ein in die zahlreichen großen und kleinen Veranstaltungen des aktuellen Jubiläumsjahres. Es war wunderschön!
Auf diese Vernissage hat sich Stavenhagen lange gefreut. Die Ausstellung ‚Bilder vom Unterwegs-SEIN‘ des Malers Otto Sander Tischbein wurde am 24. August 2024 als Sonderausstellung des Museums eröffnet. In ihr beschäftigt sich der herausragende bildende Künstler mit fremden Orten und der Reise dorthin. Der Betrachter folgt dem Maler auf seinen Reisen. Die Gemälde vermitteln Bewegung und strahlen mit ihrer Farbigkeit die Freude und Bedeutung der Reise aus. Der Betrachter kann die Bilder so mit seinen eigenen Reiseerlebnissen abgleichen, in neue Zusammenhänge stellen und neu erkunden. Für ihn erschließen sich neue Kontexte. OST nimmt ihn mit von Stemhagen über Berlin bis nach Paris, von St. Petersburg nach Hamburg und darüber hinaus. All diese Sehnsuchtsorte hat der Maler selbst erkundet. Die Publikumsresonanz der Vernissage war überwältigend.
Die Ausstellung „Bilder vom Unterwegs-Sein“ ist noch bis zum 31. Januar 2025 zu den bekannten Öffnungszeiten im Fritz-Reuter-Literaturmuseum zu erleben.
Patrick Dahlemann, Julian Barlen und Thomas Krüger zu Gast im Fritz-Reuter-Literaturmuseum
Mit großer Freude empfing das Team des Fritz-Reuter-Literaturmuseums am 23. August 2024 den Chef der Staatskanzlei (CdS) Patrick Dahlemann, den Vorsitzenden der SPD-Landtagsfraktion Julian Barlen und den SPD-Landtagsabgeordneten Thomas Krüger in seinen Räumen. Zugegen war auch der Bürgermeister der Reuterstadt Stavenhagen Stefan Guzu. Im aktuellen Reuter-Jubiläumsjahr informierten sich die Politiker über die Arbeit des Literaturmuseums und nahmen Einblick in die Archivtätigkeit des Hauses. Einigkeit bestand darüber, dass Fritz Reuter und seine Werke sowie die im Museum befindlichen Archivgüter im Range eines nationalen Kulturgutes stehen. Die Landesregierung unterstützt die aktuelle Reuterrezeption und die Arbeit des Fritz-Reuter-Literaturmuseums zunehmend. Der CdS ist auch in die Suche nach dem derzeit verschollen Originalmanuskript von „Kein Hüsung“ involviert. Reuters sozialkritisches Werk befand sich bis 2018 in einer Seniorenresidenz in New Jersey, USA. Nach deren Auflösung ist der aktuelle Aufenthaltsort des Manuskripts nicht bekannt. Mit seinen guten Kontakten in die USA hilft er den Verbleib zu ermitteln.
Die Gesprächspartner vereinbarten die bestehenden guten Kontakte zu intensivieren und Fritz Reuter noch stärker im gesellschaftspolitischen, kulturellen, bildungspolitischen und touristischen Kontext zu verankern. Das Team des Fritz-Reuter-Literaturmuseums sieht in der Landesregierung MV einen starken und kompetenten Partner für seine Arbeit.
Der Museumshof war restlos ausverkauft und die Nachfrage war überwältigend. Das erste Stavenhagener Museums-Hof-Kino am 17. Juli 2024 war ein voller Erfolg. Mehr als achtzig Besucher ergaben sich gemeinsam der Magie des Films. Sie erlebten einen Filmabend unter dem Sternenhimmel mit Freunden und Gleichgesinnten. Wie cool war das denn? Der Museumshof wird zu einem der schönsten Open-Air–Kinos der Region.
Gezeigt wurde der französische Film „Die Rumba-Therapie“.
Feurige Rhythmen und absurd-französischer Humor garantierten beste Unterhaltung in dieser opulenten und äußerst tanzbaren Feelgood-Komödie über das Glück der Verantwortung und die Hoffnung auf ein Happy End.
Das Publikum war sich einig: Dieses Format soll einen festen Platz im kulturellen Kalender der Reuterstadt bekommen.
Das wollten wir schon immer machen. Eine Auktion im Fritz-Reuter-Literaturmuseum. Und dann mit dieser Kunst. Nun ist es passiert, am 17. Juli 2024 gab es sie endlich: die Pop Art – Auktion.
Nach einer gelungenen Ausstellungseröffnung „neue Farben für alte Worte“ ließen die jungen Künstler und Künstlerinnen des Reuterstädter Schulcampus nun eine Auktion folgen. Dabei versteigerten sie ihre Kunstwerke.
Die Auktion war durch den Jahrgang gut vorbereitet. Die zahlreichen Interessenten wurden durch die jeweiligen Kunstschaffenden in die Werke eingeführt. Im Anschluss konnten Gebote abgegeben werden. Eine preisliche Orientierung gaben die vorher veranschlagten Mindestgebot. Als Auktionator konnte der Leider des Literaturmuseums gewonnen werden.
In einer launigen Veranstaltung zeigten sich die Teilnehmenden in Geberlaune. Alle Kunstwerke fanden neue Besitzer.
Der Erlös der Auktion fließt in zukünftigen Projekten der Klassenstufe.
Die Kunstwerke sind schrill, bunt, einzigartig und reflektieren den zeitgemäßen persönlichen Umgang der jungen Menschen mit der Person Fritz Reuters und seinen Werken. Sie sind noch bis Ende August als Sonderausstellung im Literaturmuseum zu sehn.
Bereits im Rahmen des Sommerfestes am 24. August 2024 findet das Format der Auktion seine Fortsetzung.
Grundschüler präsentieren sich im Fritz-Reuter-Literaturmuseum
Das ganze Schuljahr haben sie geübt. Nun präsentierten sie am 15. Juli 2024 ihre Ergebnisse. Angeleitet durch die Medienpädagogin des Fritz-Reuter-Literaturmuseums, Melitta Rühle, lasen Schüler der Fritz-Reuter-Grundschule im Literaturmuseum. In zwei Veranstaltungen nahmen sie über einhundert Zuhörer mit in die Erlebniswelt der drei pfiffigen Schafe. Rosa, Moppel und Fuch und des Katers Fussel. Die Schüler erzählten dabei launig und selbstbewusst in plattdeutscher Sprache. Und nicht nur für sie, sondern auch für Schafe und Kater war es eine klare Sache. Hier wird platt gesnackt.
Diese Veranstaltung hätte Fritz Reuter sicher gefallen. Sie stand ganz im Zeichen von Lesekompetenz und Niederdeutschvermittlung.
Denn: „Fri Bahn möt we hewwen! Un Brod möt wi hewwen! Un Hüsung möt wi hewwen! Un lihren möten uns‘ Gören wat!“ (Fritz Reuter)
Die Erwartungen waren groß, die Latte hochgelegt und die Erfolge von 1960 schienen aus der Vergangenheit zu uns hinüber. Im Jahr 1960 wagten sich erstmals Laiendarsteller aus Puchow, ein kleines Dorf in Mecklenburg, an das wohl sozialkritischste Werk des großen mecklenburgischen Dichters Fritz Reuter. Ein ganzes Dorf spielte „Kein Hüsung“ und mehr als zwanzigtausend Menschen besuchten dieses Stück.
Im Jahr 2024, nach sechzig Jahren, wurde es erneut aufgeführt, jetzt in der Reuterstadt Stavenhagen. Wieder machten sich Laiendarsteller daran von Liebe, Leid, Tod und Vertreibung zu erzählen.
Seit Januar probten sie, Generationen übergreifend, unermüdlich, lernten Texte, veränderten Spielweisen und wuchsen mit ihren Rollen und Aufgaben zu einer eingeschworenen Gemeinschaft.
Der Erfolg gab ihnen recht!
Am 12. und 13. Juli 2024 verfolgten mehr als 2.500 Besucher die tragische Geschichte um Johann und Mariken.
Das Publikum goutierte die Anstrengungen und das herausragende Agieren der Akteure. Die Vorstellungen waren begleitet von langem Szenenapplaus, frenetischem Jubel und Standing Ovation.
Die Brücke in die Vergangenheit schlugen der Darsteller des Johann von 1960 Arnold Neuendorf, inzwischen 91 Jahre alt, und der damalige Regieassistent Günter Kampe.
Arnold Neuendorf kehrte in seine Rolle zurück und übernahm am Ende der Inszenierung einen kleinen Part. Das Publikum war begeistert und emotional ergriffen.
Diese Gemütsbewegung wurden am 12. Juli von einer kreativen Lichter-Feuerwerk-Inszenierung der Firma Papyrus Feuerwerk aufgenommen. Schöner konnte dieser Abend nicht ausklingen.
Am 13. Juli nahm die Künstlerin Nora Gauger, im Anschluss an das Theaterstück, das Publikum mit auf eine musikalische Reise. Bei einem Taschenlampenkonzert regte ihre symbolhafte Musik und Kunst, zum Nachdenken über Zwischenmenschliches und Aktuelles an.
Insgesamt begrüßten die Veranstaltenden mehr als 4.500 Besucher zu ihren Veranstaltungen. Es war wunderschön!
Erwerben Sie ein Stück Geschichte - Null-Euro-Schein und Sonderbriefmarke zum Jubiläumsjahr
Schön, dass Sie da sind. Es ist Zeit zu feiern.
Gemeinsam erleben wir ein wunderschönes Jubiläumsjahr 2024. Und gemeinsam feiern wir in der Jubiläumswoche Fritz Reuter, die Reuterstadt Stavenhagen und das Fritz-Reuter-Literaturmuseum.
Erinnerungen an eine schöne Zeit wollen aber auch bewahrt bleiben. Daher bietet das Fritz-Reuter-Literaturmuseum in seinem Shop exklusiv einen streng limitierten Null-Euro-Schein. Er weist alle Merkmale einer realen Banknote auf. Sein Nennwert ist jedoch Null.
Darüber hinaus erscheint exklusiv am 12. Juli 2024 eine Briefmarke. Sie entstand in Kooperation mit unserem Printmedienpartner dem 'Nordkurier'.
Schreiben Sie also Ihren Liebsten daheim und schicken Sie mit diesem Gruß zugleich ein Stück Jubiläum in die Welt.
Und denken Sie dabei immer daran: Es wird wunderschön!
INCIPIT präsentiert Kammerkonzert im Fritz-Reuter-Literaturmuseum
Am 29. Juni erfüllte klassische Musik das Fritz-Reuter-Literaturmuseum und da war er wieder, der Geist des Jubiläumsjahres. Das war erneut eine gelungene und würdige Veranstaltung. Das Literaturmuseum ist eine tolle Location.
Erstmalig fand ein Kammerkonzert direkt in den Räumen des Literaturmuseums statt. Die klassischen Musiker der Formation INCIPIT, alles Musiker und Musikerinnen der Mecklenburgischen Staatskapelle Schwerin und der österreichische Bariton Sebastian Kroggel begeisterten das handverlesene Publikum mit Musik und Texten.
Mit Heinrich Heines »Buch der Lieder« als Nukleus, bewegten sich die vier Musiker durch eine von Lyrik geprägte Landschaft. Dabei wechselten Musik und Lesung dynamisch.
Das Streichtrio INCIPIT, Susane Unger - Geige, Karsten Lauke - Kontrabass und Ulrich Maiß - Cello interpretierte Arrangements der ursprünglich für Klavier komponierten »Lieder ohne Worte« von Felix Mendelssohn-Bartholdy und Edward Grieg, Sebastian Kroggel rezitierte aus dem Buch der Lieder. In Teilen von Robert Schumanns »Dichterliebe« konvergierten die Stimmen des Ensembles zu einem lyrischen Gesamtklang.
Ein hochkarätiger genreübergreifender Ansatz der Interpretation. Es war wunderschön!
Die Besucher bedankten sich mit viel Applaus. In guter Atmosphäre klang ein sommerlicher Abend aus.
Für alle, die es verpasst haben:
Am 12. Oktober gastiert das Vier-Tore-Quartett der Neubrandenburger Philharmonie mit Werken von Felix Mendelsohn Bartholdy und Maurice Ravel im Schloss Stavenhagen.
Die Tradition lebt. Endlich wieder junge Kunst im Fritz-Reuter-Literaturmuseum. Schüler und Schülerinnen der 11. Klassen des Reuterstädter Schulcampus haben sich intensiv mit dem Autor Fritz Reuter, seinem Werdegang und seinen Werken beschäftigt. Herausgekommen sind „neue Farben für alte Worte“. Präsentiert werden Werke, die eine neue Textualität des Geschriebenen herstellen. Werke, mit einer jungen Reflexion und zeitgemäßen Aneignung. Der Schriftsteller wird in ein neue Kontextualität eingebunden. Seine Werke erscheinen schrill und bunt. Ein Ansatz, der im Reuter-Jubiläumsjahr die Frische und Kraft der vermeintlich „alten Worte“ unterstreicht.
Die Ausstellung wurde angemessen mit einer Vernissage am 15. Juni eröffnet. Dabei war die Selbstorganisation dieses Events Teil des Gesamtprojektes der Ausstellenden. Ein gelungener Nachmittag, mit vielen Gesprächen über Kunst und aktuelles Zeitgeschehen, Livemusik und gutem Essen und Trinken. Es war wunderschön!
Die Sonderausstellung „Platt Art“ präsentiert das Fritz-Reuter-Literaturmuseum in seinen Räumen im Rahmen der aktuellen Öffnungszeiten bis zum 19. August 2024.
Sonderausstellung der Stiftung Mecklenburg auch mit Leihgaben des Fritz-Reuter-Literaturmuseum
Die Stiftung widmet sich der Sammlung und dem Erhalt von Mecklenburgica sowie der Erforschung und Vermittlung der mecklenburgischen Geschichte. Mit Dauerausstellungen und Sonderausstellungen bietet sie einem interessierten Publikum tiefe Einblicke in das Mecklenburg von damals und schlägt den Bogen zu unserer aktuellen Heimat. Ihr Sitz befindet sich in der Landeshauptstadt. Zum 150. Todestag Fritz Reuter steht nun eine neue Sonderausstellung an. Sie beschäftigt sich in Teilen auch mit der Reuter-Rezeption in der jeweiligen Zeit. Das Fritz-Reuter-Literaturmuseum ist sehr stolz, seinen Anteil an der Ausstellung beizutragen. Und so schickt es, neben weiteren Exponaten, auch Reuters liebenswerte Romanfigur, Unkel Bräsig, auf die Reise nach Schwerin. Für Unkel Bräsig ist das Reisen nicht unbekannt. Getreu seinem Leitspruch: „Daß du die Nas' ins Gesicht behälst.“ erweitert er seine Weltsicht um eine weitere Facette.
Das Jubiläumsjahr 2024 der Reuterstadt Stavenhagen ist nun bereits seit sechs Monaten erfolgreich gestartet. Zahlreiche große und kleine Veranstaltungen fanden bereits statt. Selbst die Ministerpräsidentin Mecklenburg-Vorpommerns Manuela Schwesig ließ es sich nicht nehmen und eröffnete den diesjährigen Internationalen Museumstag in der Reuterstadt. Die Nachfrage bisher war riesig. Das Interesse für Fritz Reuter und seine Heimatregion nimmt überregional weiter zu und auch im digitalen und virtuellen Bereich präsentieren sich Reuterstadt und die Kulturregion Mecklenburgische Schweiz deutlich pointierter und modern.
Da darf selbstverständlich auch das wissenschaftliche Arbeiten nicht fehlen und so luden das Fritz-Reuter-Literaturmuseum, gemeinsam mit dem KND-Niederdeutsch der Universität Greifswald, der Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften Berlin, dem Heimatverband MV und dem Reuterstädter Schulcampus, am 01. Juni ins Schloss Stavenhagen zu einem Symposium.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen das Werk „Kein Hüsung“ des Dichters Fritz Reuter und Reuters wirken als Demokrat in seiner Zeit. Darüber hinaus gewährte das Symposium Einblicke in die aktuelle digitale Entwicklung und Forschung des Niederdeutschen sowie der Digitalisierung von Kulturgütern.
„Kein Hüsung“ zieht sich als roter Faden durch das Jahr 2024. Am 12. & 13. Juli wird es jeweils auf dem Marktplatz von Laien aufgeführt. Unter dem Motto „Eine Stadt spielt Fritz Reuter“ gilt gelten die Aufführungen als zentrales Element der dann beginnenden Festwoche.
Wie schnell die Zeit vergeht. Kaum wurde der internationale Wettbewerb zur Findung des plattdeutschen Wortes 2024 gestartet, schon ist er bereits wieder vorbei. Seit März wurde es gesucht, des plattdeutsche Wort in drei Kategorien. Mehr als 200 Einsendungen erreichten uns, u.a. aus Brasilien, Dänemark oder den Niederlanden. Eine Jury aus Fachleuten entschied dann über die Preisträger. Neu in diesem Jahr, das Publikum konnte über die schönste Neuschöpfung direkt abstimmen.
Das sind die Worte 2024:
Schönstes platt. Wort – Tauversicht
Schönste Redewendung – Wecker rieden will, de möt ierst rup up 't Pierd.
Aktuelle Neuschöpfung – düstersinnig
Die Ergebnisse schwanken also zwischen Zuversicht und Depression.
Am 01. Juni überwog jedoch die Zuversicht. Im Schloss Stavenhagen wurden im Rahmen einer Festveranstaltung die Preisträger und Preisträgerinnen gekürt. Der Heimatverband M-V und das Fritz-Reuter-Literaturmuseum freuten sich über die zahlreichen Teilnehmenden. Musikalisch wurde die Veranstaltung begleitet von Kristin Studier und Martin Koch vom Goethe-Gymnasium Demmin und dem Kontrabassisten Anton-Leander Scharsich, yaro Rostock.
Im Anschluss lud das Fritz-Reuter-Literaturmuseum die Preisträgerinnen und Preisträger zum get to gether in seine Räumlichkeiten.
Am Abend konnte man es wieder spüren, dieses besondere Feeling des Jubiläumsjahres 2024. Fritz Reuter hätte seine Freude gehabt. Kein geringerer als der Schauspieler und Entertainer Walther Plathe gab sich am 25. Mai die Ehre und besuchte die Reuterstadt Stavenhagen.
Im Schloss Stavenhagen las er vor ausverkauftem Haus aus seiner Autobiographie und stellt sich anschließend den Fragen des Publikums.
Walter Plathe, geboren 1950 in Berlin und im Ackerstraßenviertel aufgewachsen, begann seine Laufbahn an der Distel. Nach der Schauspielschule ging er ans Schweriner Theater und spielte in zahlreichen DEFA- und TV-Filmen mit. Als ZDF-Landarzt erlangte er große Popularität, hatte Theaterengagements u.a. in Köln, Hamburg, Berlin und trat mit Solo-Programmen auf. 2017 erschien seine Autobiografie „Ich habe nichts ausgelassen“.
Auf der Bühne gab er den verführerischen Liliom, den schelmischen Schwejk, den tragischen Professor Unrat. In Filmen spielte er komische und ernste Rollen, im Fernsehen war er siebzehn Jahre lang der bodenständig-sympathische „Landarzt“. So schillernd und vielseitig die Rollen, so geradlinig und direkt der Charakter dahinter. Walter Plathe – eine echte Berliner Pflanze, ein Typ mit Herz und Schnauze, ein Volksschauspieler, der festhält an seinem Credo: „Die Mutter vons Janze ist das Theater!“ Schon sein Großvater betrieb ein privates Volkstheater, doch die Familie warnte den Jungen vor der brotlosen Kunst. So lernte er erst Verkäufer in einer Zoohandlung, verschrieb sich aber schließlich mit Haut und Haar der Schauspielerei, denn: „Ich musste mich entscheiden zwischen meiner Tierliebe und der Lust auf Verstellung und Spiel“. Mit viel Humor erzählte Plathe seine Lebensgeschichte.
Das Besondere des Abends: Nähe und Kommunikation. Im zweiten Teil des Programms konnte das interessierte Publikum jede Frage an Walter Plathe richten, die es ihm schon immer stellen wollte.
Unter der Moderation von Schauspielerkollege, Regisseur und Freund Marten Sand, beantwortete Walter Plathe sie alle.
Ein toller Abend mit tiefen Einblicken in das Leben eines wahrhaften Volksschauspielers.
Das Fritz-Reuter-Literaturmuseum in Stavenhagen bietet bereits seit 2023 einen virtuellen Rundgang durch sein Haus an. Gepaart mit einem separat nutzbaren Audioguide wird das Literaturmuseum noch barrierefreier und erweitert dadurch stetig seine Zielgruppen. Während eines Festaktes am 19. Mai 2024, anlässlich des internationalen Museumstages, gaben die Bundesratspräsidentin Manuela Schwesig und der Bürgermeister der Reuterstadt Stavenhagen nun den zweiten Teil dieses virtuellen Rundgangs frei. Dieser führt durch die Reuterstadt und bringt die Besucher an Stätten, die in Fritz Reuters Leben und Wirken eine bedeutende Rolle spielten. Den Besuchern ist es nun zur Besuchsvorbereitung oder direkt vor Ort möglich, sich unter frlm-mv.de Plattform übergreifend mit der Stadt und ihren Schönheiten im Herzen Mecklenburgs vertraut zu machen. Ein Audioguide ergänzt das virtuelle Erlebnis. Ein zweiter Audioguide entsteht in Kooperation mit dem Reuterstädter Schulcampus und zeigt auf, welche Relevanz Fritz Reuter auch heute für die Identität junger Menschen hat. Das Projekt wurde unterstützt von der Wohnungsverwaltung GmbH Stavenhagen.
Zur gleichen Zeit erweitert auch die Gemeinde Ivenack ihr Angebot für Besucher. Ab sofort steht auch hier ein professioneller Audioguide zur Verfügung.
In diesem Jahr jährt sich der 150 Todestag des Begründers der niederdeutschen Literatursprache. Die Stadt Stavenhagen trägt seit 75 Jahren den offiziellen Ehrentitel Reuterstadt und das Fritz-Reuter-Literaturmuseum besteht seit 75 Jahren. Diese drei Jubiläen begeht die Reuterstadt Stavenhagen mit einem Jubiläumsjahr und zahlreichen Veranstaltungen. Den Höhepunkt bildet die Festwoche vom 12. bis 19. Juli. In diesem Rahmen wird, in zwei Aufführungen, auch das Theaterstück „Kein Hüsung“ des berühmten Sohnes der Stadt aufgeführt.
Lange haben wir den Tag herbeigesehnt. Am 4. Mai war es endlich soweit. Die Hamburger „Tüdelband“ kam nach Stavenhagen.
Als im November Mire Buthmann und Malte Müller den Sonderpreis des Fritz-Reuter-Literaturpreises überreicht bekamen, haben es die Musiker versprochen: sie kommen zurück nach Stavenhagen und spielen hier ein Konzert. Dieses Versprechen machte das Hamburger Duo „Die Tüdelband" jetzt wahr.
Mit kompaktem Bandsound tourt das Duo durch die Großstädte und Niederøckelsdørfer dieser Welt. Mire Buthmann schreibt die Songs, singt und spielt Gitarre. Malte Müller spielt Schlagzeug, singt Backings und bedient das Bass-Pedal. Dass ihr Platt-Pop nicht nur die norddeutsche Tiefebene begeistert, stellte „Die Tüdelband“ in den Niederlanden und in Bayern unter Beweis. 2022 vertrat das Duo die plattdeutsche Sprache beim Liet International Festival, dem „Eurovision Song Contest“ für Klein- und Minderheitensprachen.
Plattdeutsch, jung, modern und mitreißend präsentierten sie sich dem begeisterten Publikum in Stavenhagen. Ein toller Abend, der Lust auf mehr machte. Das Team des Fritz-Reuter-Literaturmuseums sagt danke und freut sich auf die kommenden Veranstaltungen.
Immer in Bewegung, bis ans Limit gehen und das Gemeinschaftsgefühl von Läuferinnen und Läufern genießen, dass ist das Motto von Anita Jonassen.
Seit zwölf Jahren erläuft sie sich die schönsten Städte und Orte Deutschlands, darunter mehrfach den Berlin Marathon und den Hamburg Marathon, getrieben von dem Wunsch nach Entschleunigung und Erlebnisvielfalt. Nun hat sie den anspruchsvollen GutsMuths-Rennsteiglauf ins Visier genommen. Bereits seit Februar trainiert Anita Jonassen für diesen Volkslauf, an dem auch in diesem Jahr mehr als 15.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet werden. Der Rennsteiglauf ist Europas größter und kultigster Crosslauf und wird im Thüringer Wald ausgetragen. 2024 findet er am 25. Mai statt.
Anita Jonassen ist dabei und nicht nur als Läuferin. Erstmals fungiert sie auch als Laufbotschafterin. Das Fritz-Reuter-Literaturmuseum konnte sie für dies Aufgabe begeistern. Anita Jonassen wird so auch zur kulturellen Repräsentantin des Museums im Herzen der Reuterstadt Stavenhagen. Im 75. Jahr seines Bestehens beschreitet das Literaturmuseum weiter neue Wege. Nun also mit Laufbotschafterin.
Dies liegt nah. Fritz Reuter, der Dichter Mecklenburgs, hatte seinen letzten Wohnsitz im thüringischen Eisenach. Dort verstarb er am 12. Juli 1874 und dort befindet sich seine letzte Ruhestätte. Stavenhagen und Eisenach verbindet seit 2023 ein Freundschaftsvertrag.
„Kultur und Sport liegen eng beieinander. Wir sind sehr stolz, dass Anita Jonassen ihr läuferisches Engagement auch mit einer Message für das Fritz-Reuter-Literaturmuseum verbindet.“, so Torsten Jahn, der Museumsdirektor.
Um die Faszination des kulturellen Angebots und die überregionale Bedeutung des Dichters Fritz Reuter noch besser zu vermitteln, ist Anita Jonassen nun als Laufbotschafterin unterwegs.
„Ich habe mich sehr gefreut, als die Anfrage an mich herangetragen wurde. Gern fungiere ich als Botschafterin für dieses tolle Literaturmuseum.“, so Jonassen.
Anita Jonassen lebt seit dreißig Jahren in der Reuterstadt Stavenhagen. Sie trainiert im Laufteam des SV Waren 09.
Der Internationale Museumstag findet im Jahr 2024 bereits zum 47. Mal statt. Er wird jährlich vom Internationalen Museumsrat ICOM für den 18. Mai ausgerufen und in Deutschland an einem nahegelegenen Sonntag zelebriert. Ziel des Museumstages ist es, auf die Museen in Deutschland und weltweit aufmerksam zu machen und Besucher einzuladen, die Vielfalt der Museen zu entdecken. Museen können sich mit geplanten analogen Angeboten am Aktionstag oder auch mit schon jetzt nutzbaren digitalen Angeboten auf der bundesweiten Plattform präsentieren.
Die Bundesratspräsidentin Manuela Schwesig lädt nationale und internationale Gäste in die Reuterstadt Stavenhagen. Sie goutiert damit zugleich die überregional anerkannte Arbeit des Fritz-Reuter-Literaturmuseums, das in diesem Jahr sein 75. Jubiläum feiert und würdigt den großen mecklenburgischen Schriftsteller Fritz Reuter, dessen Todestag sich am 12. Juli zum 150. Mal jährt.
Museen sind Orte der Begegnung, der Kommunikation und des Miteinanders. Und so präsentiert sich die Reuterstadt Stavenhagen an diesem besonderen Tag ihren Bürgerinnen und Bürgern mit einem Markt der Möglichkeiten. Wir laden zum Bürgerfest. Aussteller, Partner, Künstler, Schüler und Freunde des Fritz-Reuter-Literaturmuseums präsentieren sich auf dem Hof des Schlosses in Stavenhagen einer interessierten Öffentlichkeit. Für jeden ist etwas dabei. Es präsentieren sich Schülerinnen und Schüler des Reuterstädter Schulcampus, das Trio artpassion aus Schwerin gibt sich die Ehre, Jan Tessin aus Malchin sorgt für gute Unterhaltung und Clown TomTom aus Dresden, die AWO und Irene Murawski geben alles für junge und junggebliebene Gäste. Auch die Niederdeutschbotschafterin der Landesregierung, das DIZ Neubrandenburg, RUN, der Nordkurier, die Darguner Brauerei, das Landesmarketing, museum.de und viele weitere Freunde der Kultur präsentieren sich gern.
Das Fritz-Reuter-Literaturmuseum freut sich auf viele Gäste und lädt zudem zum Besuch in sein Haus am Markt 1 in Stavenhagen. Der Eintritt ist selbstverständlich frei. Darüber hinaus werden kostenfreie Führungen durch das Literaturmuseum und die Reuterstadt angeboten.
„Man stirbt doch nicht im dritten Akt!“, verkündete Vollblutschauspieler Peter Bause am 19. April 2024 im Schloss Stavenhagen und ließ in einer unterhaltsamen Veranstaltung das Publikum an seinem spannenden Berufsleben teilhaben. Vor ausverkauftem Haus schüttete der Erzkomödiant und Charakterdarsteller schwungvoll einen ganzen Sack voller Theaterschnurren aus, in denen Kollegen wie Dietrich Körner, Klaus Piontek, Ekkehard Schall, Rolf Ludwig ihren Auftritt hatten.
Peter Bauses Filmographie ist umfassend, seine Theatererfahrung noch umfassender. Dazu kommen Hörbücher und eine Autobiographie. So verwunderte es niemanden, dass die Darbietung sich im Verlaufe des Abends zum Ein-Mann-Stück entwickelte. Es war ein Erzählabend aus dem Stehgreif. Eine Anekdote folgte der nächsten. Im Anschluss nahm sich Peter Bause Zeit für die unmittelbare Interaktion mit seiner Zuhörerschaft. Er signierte seine Autobiographie und fand für jeden stets nette Worte.
Ein grandioser Abend! Das Publikum war begeistert und freute sich im Anschluss bereits auf weitere Veranstaltungen des Jubiläumsjahres 2024. Es wird wunderschön!
Die Veranstaltung wurde gefördert vom Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten.
„Zur Produktion eines Schriftstellers gehören nicht nur Bücher, sondern auch Gedanken.“ (Wolfgang Neuss)
Das Konzept geht auf. Auch beim zweiten Abend im Fritz-Reuter-Literaturmuseum trafen am 17. April 2024 niederdeutsche Autoren auf ein gespanntes, aufmerksames Publikum. Die Idee hinter der Veranstaltung: Am Literaturmarkt wird es für Autoren zunehmend schwieriger, ihre unverlegten Werke zu veröffentlichen. Und so findet das Publikum nur eine selektierte Auswahl an Büchern in den Buchhandlungen ihres Vertrauens. Insbesondere niederdeutsche Literatur hat es im aktuellen Buchbetrieb schwer. Das kann für alle Seiten nicht immer befriedigend sein. Autoren brauchen die Interaktion mit dem Leser und der Leser möchte mitgenommen werden in eine Welt der Phantasie, des Humors und der Wissensvermittlung. Das Fritz-Reuter-Literaturmuseum bot nun erneut die Bühne dafür. Bernd Lubs, Dietmar Dumjahn und Jette Bolz erklommen sie, stellten sich dem Publikum und lasen Kurzweiliges und Besinnliches auf Plattdeutsch. Die Zuhörerschaft nahm es dankend an und gab im Anschluss Feedback in einer regen Diskussion. Das ist lebendige Sprachvermittlung und dem Niederdeutschen angemessen.
Auf den dritten Abend der unverlegten Poesie freuen wir uns bereits heute. Leider müssen wir nun etwas warten. Am 11. September geht es weiter. Bis dahin kann man kulturell viel erleben im Jubiläumsjahr 2024.
Die Veranstaltung wurde gefördert von der Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten (ALG).
Das Fritz-Reuter-Literaturmuseum hat im Quartal 2/2023 seinen Audioguide bereitgestellt. Gepaart mit einem virtuellen Rundgang durch das Museum bietet er einen großen Mehrwert für alle Besucher und sichert zugleich eine Barrierefreiheit zu. Der Museumsbesuch kann von jedem Ort aus vor- und nachbereitet werden und wirkt vor Ort erklärend und Ausstellungserweiternd. Nun ist der zweite Teil des Audiotools fertig. Ab sofort werden zusätzlich 26 historische Stätten der Reuterstadt erläutert und erklärt. Der interaktive Rundgang führt an Orte, die für den Dichter Fritz Reuter wichtig und bedeutsam waren. Der Audioguide ist über QR-Codes abrufbar. Bis zum Mai 2024 wird er durch einen virtuellen Stadtrundgang und einen zweiten Audioguide, erarbeitet durch Schüler und Schülerinnen der Klassen 12 des Reuterstädter Schulcampus, ergänzt. Damit wird im Jubiläumsjahr 2024 die Zielgruppenansprache gestärkt und Besucher aus der ganzen Bundesrepublik und darüber hinaus in die Reuterstadt Stavenhagen eingeladen.
Am 10.April machten sich 36 Schülerinnen und Schüler des Alexander-von-Humboldt Gymnasiums Greifwald auf den Weg nach Stavenhagen. Ihr Besuch galt dem Fritz-Reuter-Literaturmuseum, um das Geburtshaus und die Geburtsstadt Reuters praktisch und anschaulich zu erleben. Museumspädagogin Melitta Rühle gab ihnen eine kompetente Einführung in das Leben und Werk Fritz Reuters. Archivar Michael Häcker führte zu den wichtigen Stätten in der Reuterstadt. Danach ging es ans praktische Entdecken. Die Schüler belegten den Leistungskurs Deutsch ihres Gymnasiums. Im Reuter-Jubiläumsjahr beschäftigen sie sich mit der Literatur des literarischen Realismus und insbesondere mit dem Literaten Fritz Reuter. Der Begründer der niederdeutschen Literatursprache hat in seinen oftmals sozialkritischen Werken wie kein anderer die Lebensverhältnisse der kleinen Leute festgehalten und damit ein Sittengemälde seiner Zeit und seiner mecklenburgischen Heimat gezeichnet.
Im Jahr 2024 haben bereits mehr als 500 Kinder und Jugendliche das Fritz-Reuter-Literaturmuseum besucht. Darüber hinaus geht das Museum mit seinen Projekten auch direkt an die Schulen und in die Kitas der Region. Das hohe Interesse junger Menschen an Fritz Reuter macht deutlich, dass der Dichter weiterhin eine hohe Relevanz besitzt. Es gilt ihn jedoch neu zu entdecken.
Lange und akribisch hatte er sich vorbereitet und auf diesen Termin hingearbeitet. Auch Recherchen in den Archiven des Literaturmuseums gingen dem voraus. Nun war es soweit. Tom Kunitz, Schüler der 11. Klasse des Reuterstädter Schulcampus, hielt am 09.April seinen Vortrag vor dem Geschichtsleistungskurs der Schule über Fritz Reuter und dessen politische Auffassungen im Fritz-Reuter-Literaturmuseum. Kunitz beschäftigte sich mit dem Demokratieverständnis des Begründers der niederdeutschen Literatursprache und sein Einstehen für die Rechte der ‚kleinen Leute‘. Das Thema bekam durch aktuelle Bezüge eine zusätzliche Dimension. Natürlich durfte auch ein literarischer Diskurs nicht fehlen. Die Teilnehmenden führten eine rege Diskussion zur Thematik. Darüber hinaus erfolgte ein Museumsrundgang mit dem speziellen Fokus auf die Thematik. Kunitz fertigte zur Weiternutzung digitale Formate und Handouts an. Diese sind nun über das Schulintranet für nachfolgende Jahrgänge abrufbar und werden auch Einzug in die Museumsarbeit halten.
Das Museumsteam freut sich über das gezeigte Engagement und wünscht Tom weiterhin großen schulischen Erfolg. So funktioniert modernes, interaktives und lebendiges Museum.
Dem Team des Fritz-Reuter-Literaturmuseums ist es ein natürliches Anliegen, das Erbe des berühmten Sohnes Stavenhagens, Fritz Reuter, zu bewahren, zu präsentieren und es so lebendig wie möglich zu halten. In diesem Kontext zählt immer auch der besondere und unverbrauchte Blick von außen. Dem Blick der Jugend auf die Vergangenheit und die Herstellung aktueller Bezüge zum eigenen Leben und Wirken kommt dabei große Bedeutung zu. Am 22. März konnten Interessierte nun diesen unverstellten Blick erleben. Schüler der abiturvorbereitenden Klassen des Reuterstädter Schulcampus präsentierten im Literaturmuseum den ersten Teil (sechs Stationen) ihres Audioguides zu den Reuterstätten Stavenhagens. Hohes Engagement, gepaart mit Neugier, historischem Wissen, Werkkenntnis, Heimatverbundenheit und technischer Brillanz zeichnete die Präsentation aus. Der Funke sprang über, alle Anwesenden waren begeistert. Das Museumsteam freut sich über das hohe Engagement aller und das gemeinsame langfristige Projekt. Die Kulturschule Malchin übernahm die professionelle Vertonung. Jedes Jahr wird das Vorhaben um mindestens vier weitere Stationen ergänzt. Der Reuterstädter Schulcampus ist für das Fritz-Reuter-Literaturmuseum ein kompetenter und kreativer Partner bei der Umsetzung einer Vielzahl von Ideen.
Zukünftig wird der Audioguide Teil des virtuellen Stadtrundgangs zu den Reuterstätten Stavenhagens sein. Alle Interessierten können sich dann noch intensiver über das Leben und Wirken Fritz Reuters informieren. Er ist Teil des kulturtouristischen Ansatzes der Reuterstadt. Der Rundgang wird am 19. Mai, beim Festakt der Bundesratspräsidentin zum internationalen Museumstag, in der Reuterstadt freigeschaltet.
Das Jubiläumsjahr 2024 der Reuterstadt Stavenhagen ist in vollem Gange. Zahlreiche Künstlerinnen und Künstler geben sich in diesem Jahr zum Gedenken an Fritz Reuter in Stavenhagen die Ehre. In der Hauptstadt des Niederdeutschen ist es selbstverständlich, dass die Mehrzahl der Veranstaltungen der Literatursprache des berühmten Sohnes der Stadt folgen. In diesem Kontext kam am 15. März 2024 der plattdeutsche Liedermacher und Autor Wolfgang Kniep in die Reuterstadt. Er las aus seinen humorvollen Erzählungen „Knieps Tierleben“, „Lüüdsnack“ und „Stöpentied“. Zudem unterhielt er das begeisterte Publikum mit teils lustigen, aber auch nachdenklichen Liedern. Die zahlreichen Besucherinnen und Besucher ließen es sich nicht nehmen, in den Gesang einzustimmen. Das Fritz-Reuter-Literaturmuseum freut sich über diese gelungene Veranstaltung.
Wolfgang Kniep wurde am 20. März 1950 in Boizenburg geboren. Nach dem Besuch der Dorf- und Oberschule studierte er an der Pädagogischen Hochschule Güstrow und arbeitete anschließend als Lehrer. Seit 1988 ist er freischaffend als plattdeutscher Unterhalter und Autor tätig. Für sein Schaffen wurde Wolfgang Kniep 2011 mit dem Johannes-Gillhoff-Preis geehrt.
Nach der Veranstaltung ist vor der Veranstaltung. Bleiben Sie gespannt. Wir freuen uns auf Sie. Es wird wunderschön!
Die Veranstaltung wurde gefördert vom Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten des Landes Mecklenburg-Vorpommern.
Im vergangenen Sommer untermauerten der Bürgermeister der Reuterstadt, Stefan Guzu und die Oberbürgermeisterin Eisenachs, Katja Wolf, die guten Beziehungen ihrer Städte mit der Unterzeichnung eines Freundschaftsvertrages. In diesem Kontext besuchte nun vom 07. März bis zum 10. März eine Delegation, unter der Leitung von Museumsleiter Torsten Jahn, die Stadt im Thüringischen, in der Fritz Reuter 1874 starb und in der er begraben liegt. Die Parteien besprachen in sehr guter Atmosphäre die Verstätigung ihrer Kooperation, insbesondere in Bezug auf den großen Dichter des Niederdeutschen. Dabei bestand Einigkeit, dass gerade in einer politisch unübersichtlichen Welt, dem Einstehen Fritz Reuters für seine demokratischen Überzeugungen große Bedeutung zukommt. Erste Schritte der erweiterten Zusammenarbeit wurden besprochen. Konkret werden die Städte den in Stavenhagen begonnen Weg der Digitalisierung und Virtualisierung gemeinsam fortsetzen. Sie wollen damit eine greifbare Verbindung zwischen den Lebensorten Fritz Reuters herstellen und kulturtouristisch neue Wege gehen. Die Reuterstadt hatte bereits in 2023 mit der Virtualisierung des Literaturmuseums begonnen. Sie wird diese audiovisuelle Präsentation bis zum Mai 2024 für den gesamten Innenstadtbereich realisieren. Damit können sich im Jubiläumsjahr 2024 Besucherinnen und Besucher konkret auf ihren Besuch in der Reuterstadt vorbereiten und vor Ort auf Erkundungstour gehen. Auch die Gemeinde Ivenack folgt diesem gemeinsamen Ansatz. So entstehen konkrete Vernetzungen und Mehrwerte für alle Interessierten. Selbstverständlich Entwicklet sich auch der Austausch im Sport- und Jugendbereich.
Darüber hinaus übergab die Vorsitzende des Fördervereins, Renate Drefahl, eine Schenkung an die Reutervilla in Eisenach. Ein Besuch am Grab des Schriftstellers fehlte nicht.
Frau Sunna besiegt den Winter erneut
Auch in diesem Jahr verfolgte die Delegation aus Stavenhagen, beim wohl größten Innenstadtfest Deutschlands, den Wettstreit zwischen Frau Sunna und dem Winter. Stolz können wir berichten, dass die Sonne den Winter endgültig besiegt hat. Wir freuen uns nun auf die anstehenden Aufgaben.
Mit einer Vernissage eröffnete am 9. März die neue Sonderausstellung SPACE JOURNEY – RAUMFAHRT mit Bildern der weißrussischen Malerin Dr. Halina Horava.
Der amerikanische Schriftsteller und Philosoph Ralph Waldo Emerson bemerkte vor fast einhundert Jahren: „Der Himmel ist die ultimative Kunstausstellung über unseren Köpfen.“ Diesem Ansatz folgen auch viele Arbeiten Halina Horavas.
Ihr kreatives Konzept bietet die Vision einer Begegnung mit der Schönheit des Universums. Diese versucht sie mit ihren Darstellungen visuell zu erfassen – eine Reise zu den Planeten unseres Sonnensystems. Bei ihren Darstellungen stützt sich die Künstlerin auf moderne astronomische Bilder, konstruiert aber auch völlig fantastische Landschaften. Neben ihren Gemälden präsentiert Halina Horava auch Illustrationen zum Roman „The Planet of Souls“ von Endru Atros.
Musikalisch begleitet wurde die Ausstellungseröffnung von Jeremy Giese, Gitarrenschüler an der Kunstschule Malchin.
Zu besichtigen ist die Ausstellung bis zum 31. Mai 2024 während der Öffnungszeiten des Museums. Der Eintritt beträgt 1 Euro. Die Werke sind käuflich zu erwerben.
Die gemeinsame Zeit mit den Helden des ältesten deutschsprachigen Comics Abrax, Babrax und Califax neigt sich in der Reuterstadt seinem Ende zu. Die ABRAFAXE ziehen weiter durch Raum und Zeit, immer auf der Suche nach Abenteurer und lehrreichen Erlebnissen. Besucher, ob groß ob klein, aus der gesamten Bunderepublik machten sich auf den Weg, um diese exklusive Ausstellung zu besuchen. Am 29. Februar 2024 reisen die ABRAFAXE endgültig ab. Die Sonderausstellung besuchten ca. 1.000 Gäste aus dem gesamten Bundesgebiet. Sie kam zustande durch die Unterstützung des Steinchen & Steinchen Verlages, der die Abenteuer der Comic-Helden monatlich verlegt.
Doch am 24. Februar 2024, ab 15.00 Uhr, verabschiedeten sie sich noch einmal zünftig mit Ausschnitten aus ihren Abenteuern, gelesen und präsentiert von Susanne Bliemel. Sie ist nicht nur bekannte NDR-MV Moderatorin, sondern auch Niederdeutsch-Koryphäe, Initiatorin und Übersetzer der Abenteuer der kleinen Kobolde in die Sprache Fritz Reuters.
Zahlreiche Gäste folgten der Einladung des Fritz-Reuter-Literaturmuseums, der Veranstaltungsraum platzte förmlich aus allen Nähten. Zudem bedankte sich das Museumsteam bei Teilnehmenden des ‚Radelsspäl tau de Biläfnisse vun de Abrafaxe‘ mit einem kleinen Präsent. Wir freuen uns über diese und weitere Veranstaltungen.
Endlich kam er nach Stavenhagen. Sebastian Krumbiegel, geboren 1966, ist Musiker, Texter, Komponist und Mitbegründer der „Prinzen“. In seiner Freizeit engagiert er sich gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und soziale Ungerechtigkeiten. Krumbiegel mischt sich bereits seit seiner Jugend ein, erhebt seine Stimme und nutzt seine Kunst für ein erfolgreiches demokratisches Miteinander. Dabei steht er dem berühmtesten Sohn der Reuterstadt Stavenhagen, Fritz Reuter, in nichts nach. Krumbiegel lebt und arbeitet allerdings nach wie vor in Leipzig.
Mit seinem musikalisch-literarisches Soloprogramm begeisterte er am 23. Februar das Publikum. Vor ausverkauftem Haus eroberte er im Sturm die Herzen des Publikums.
Während seiner autobiographischen Lesung „Meine Stimme – Zwischen Haltung und Unterhaltung“, zog er die Bilanz seines Lebens von der (Wunder)kindheit und Jugend in der DDR, über die Baseballschlägerjahre in der neuen Bundesrepublik bis heute. Ein Leben sowohl im Rampenlicht als auch im Auge des Shitstorms, ein Leben als Popstar und als Citoyen.
Gepaart mit viel Gesang war es ein rundum gelungener Abend. Oder mit anderen Worten: Es war wunderschön!
Auch in diesem Jahr begeben sich der Heimatverband Mecklenburg-Vorpommern und das Fritz-Reuter-Literaturmuseum Stavenhagen, nun schon im neunzehnten Jahr, auf die Suche nach dem Plattdeutschen Wort des Jahres. Wir freuen uns auf Ihre Vorschläge in den Kategorien:
das plattdeutsche Wort;
den besten aktuellen plattdeutschen Ausdruck (eine Neuschöpfung sozusagen);
die liebste Redensart oder das liebste Sprichwort.
Für jede Kategorie reichen Sie bitte jeweils nur einen Vorschlag ein. Wenn mehrere Wörter / Ausdrücke / Redensarten eingereicht sind, werten wir für den Wettbewerb nur das erste Wort in der Reihe. Die Jury setzt sich aus Vertretern des Heimatverbandes MV und des Fritz-Reuter-Literaturmuseums Stavenhagen sowie Fachleuten der Niederdeutschen Sprache zusammen.
Ihr Votum geben Sie ab dem 01. März 2024 direkt über die Webseite des Fritz-Reuter-Literaturmuseums: frlm-mv.de ab. Oder schicken Sie eine Email an literaturmuseum@stavenhagen.de.
Verkündet werden alle Siegerworte im Rahmen der plattdeutschen Wochen am 01. Juni 2024 im Schloss Stavenhagen. Die erfolgreichen Einsendungen werden mit einem kleinen Preis / Überraschungspaket aus dem Fritz-Reuter-Literaturmuseum belohnt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Das Überraschungspaket ist nicht in bar auszahlbar.
Am 14. Februar 2024 fand im Fritz-Reuter-Literaturmuseum die Auftaktveranstaltung der neuen Veranstaltungsreihe „Abend der unverlegten Poesie“ statt. Dieses Vorhaben möchte unveröffentlichten Texten nachspüren, Texte die es wert sind, einer breiten Öffentlichkeit zu Gehör gebracht zu werden. Zugleich versteht sie sich als Hommage an die Autoren und Künstler, denen es ein unermüdliches Bedürfnis ist zu schreiben und kreativ tätig zu sein. Die Reihe will also Kreative und Rezipienten zusammenbringen und deren unmittelbare Interaktion bewirken. Und selbstverständlich ist es dem Team des Literaturmuseums ein Anliegen, auch niederdeutsche Texte zu fördern.
In Kooperation mit dem Bund Niederdeutscher Autoren lasen Jette Bolz, Niederdeutschbotschafterin des Landes Mecklenburg-Vorpommern, und Norbert Schröder aus bisher nicht veröffentlichten Werken.
Im Anschluss befragte Museumsleiter Torsten Jahn die Schriftsteller nach ihren Intensionen, Wünschen und Vorstellungen und öffnete das Gespräch für das anwesende Publikum. Die Diskussion war anregend und konstruktiv. Der Abend endete mit viel Freude und Zuversicht.
Das Museumsteam freut sich auf die Folgeveranstaltung am 17. April 2024, 18.00 Uhr.
Mit dieser Uraufführung sind wir gut ins Jubiläumsjahr gestartet, denn was verbindet Susanne Bliemel, Emma Bliemel, Christian Peplow und Thomas Naedler? Richtig, alle sind Gastgeber der beliebten NDR-Sendung „Plappermoehl“. Und nun gaben sie sich am 19. Januar gemeinsam die Ehre, in einer szenischen Lesung den beliebten Comic-Helden, den ‚ABRAFAXEN‘, up Platt zu huldigen. Dabei handelte es sich um eine exklusive Veranstaltung, die extra für die Reuterstadt Stavenhagen konzipiert wurde.
An diesem Abend nahmen sie uns mit auf eine Reise in die Zeit der Hanse und suchten gemeinsam „De Schatz von de Likedeelers“. Gewohnt kurzweilig ging es an diesem Abend zu, denn: Abrax, Brabax un Califax hüren tau de düllsten Aventüerlüd von de heile Welt.
Der Saal war gut gefüllt und das Publikum amüsierte sich prächtig. Das Museumsteam sagt danke an alle Beteiligten und freut sich auf viele weitere Veranstaltungen.
Nach diesem gelungenen Einstieg in das Fritz-Reuter-Festjahr 2024 sind wir uns sicher: Es wird wunderschön!
Der Tourismusverband Mecklenburgische Seenplatte e.V. verleiht einmal jährlich auf seiner Mitgliederversammlung seinen Tourismuspreis. Mit dem Tourismuspreis werden touristischen Unternehmen, Netzwerke oder Privatpersonen, die sich um den Tourismus in der Mecklenburgischen Seenplatte verdient gemacht haben, ausgezeichnet.
Am 17. Januar 2024 wurde das Fritz-Reuter-Literaturmuseum für seine kultur-touristischen Aktivitäten mit dem Tourismuspreis des Tourismusverbandes Mecklenburgische Seenplatte e.V. geehrt. Insbesondere die individuelle Besucheransprache über die virtuellen Rundgänge durch das Museum und die Reuterstadt Stavenhagen, gepaart mit einem fundierten Audioguide, gaben den Ausschlag der Prämierung. Im anstehenden Fritz-Reuter-Festjahr werden diese Aktivitäten durch das Literaturmuseum weiterentwickelt und ausgebaut. So können Besucherinnen und Besucher ab Jahresmitte Fritz Reuters Vaterstadt Stavenhagen virtuell erleben. Gleichzeitig sattelt ein gemeinsames Projekt mit dem Reuterstädter Schulcampus auf diesem Rundgang auf.
Das Team des Fritz-Reuter-Literaturmuseum ist sehr glücklich über die Würdigung seines Engagements.
Der Dank gilt allen Partnern, die uns in unseren Visionen unterstützt haben und halfen, die Umsetzung zu realisieren, insbesondere der Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten e.V., der Wohnungsverwaltung GmbH Stavenhagen, der Reuterstadt Stavenhagen und deren Stadtvertreterinnen und Stadtvertreter.
Zugleich gilt der Preis als Ansporn, den Kultur-Tourismus in der Region weiterzuentwickeln. Getreu dem Motto:
„… die Straßen sind aufs beste gepflastert, und von den Toren der Stadt aus gehen direkte Chausseen nach Hamburg, Paris, Berlin und sankt Petersburg …“ (Fritz Reuter)
Ab sofort können alle Sammler und solche die es werden wollen ihren 0-Euro-Schein zum Fritz-Reuter-Festjahr im Shop des Fritz-Reuter-Literaturmuseums käuflich erwerben.
Der Schein hat einen Nominalwert von null Euro. Mit für Banknoten typischen Sicherheitsmerkmalen wie Wasserzeichen, Hologramm, transparentes Fenster, Kupferstreifen und eine individuelle Seriennummer gleicht er üblichem Geld. Er ist mit dem aufgedruckten Nennwert von „0 Euro“ jedoch keine gültigen Zahlungsmittel und offiziell auch keine Banknoten, da er von keiner Notenbank als Emittent ausgegeben wurde.
Es handelt sich in diesem Fall um eine extrem limitierte Edition in einer Auflagenhöhe von 3.000 Exemplaren.
Der Verkaufspreis beträgt 4,50€ (spätere Wertsteigerung und die Erinnerung an eine schöne Zeit inbegriffen).
Das Team des Fritz-Reuter-Literaturmuseums freut sich mit seiner langjährigen Direktorin Dr. Cornelia Nenz. Am 15. Januar erhält sie aus den Händen der Ministerpräsidentin Manuela Schwesig den Landesverdienstorden Mecklenburg-Vorpommerns. Frau Dr. Nenz hat das Literaturmuseum in ihrer langjährigen Tätigkeit maßgeblich geprägt. Vor allem ist ihr bis heute ungebrochener Einsatz für die niederdeutsche Sprache beispielgebend. Das ist ein wunderbarer Auftakt ins anstehende Fritz-Reuter-Festjahr und auch für das aktuelle Team des Literaturmuseums verpflichtend, den eingeschlagenen Weg weiter zu beschreiten.
Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen und so ist es wieder einmal an der Zeit auf die zurückliegenden Ereignisse des Jahres zu blicken und zu resümieren.
Zunächst bedanken wir uns bei allen Besucherinnen und Besuchern sehr herzlich, mit knapp 7.000 Besuchern haben wir die Coronajahre hinter uns gelassen und erfolgreich an das Jahr 2019 anknüpfen können. Dabei stieg der Pro-Kopf-Umsatz leicht an.
Unsere ausgezeichneten Beziehungen zum Förderverein der Reutermuseen e.V. manifestierte sich einmal mehr in dessen Jahresauftakt, der traditionell in unserem Hause stattfand. Dabei konnten die zahlreichen Teilnehmenden u.a. mit Spannung einer Lesung von Wolfgang Mahnke lauschen. Im Februar begeisterte uns Nora Gauger mit ihrem phänomenalen Gesang und wir konnten unsere Kooperationen mit der Fritz-Reuter-Grundschule in Stavenhagen über das Projekt ‚Tiere in Reuters Werken‘ ausbauen. Diese Kooperation zog sich über verschiedene Projekte durch das Jahr 2023. Mit großer Spannung sahen wir im März der Buchpremiere ‚Gefeiert und Gehasst‘ von Hartwig Suhrbier (ISBN 9783910030220) entgegen.
Begeistert hat uns im April die ‚Plappermoehl‘. Seit 40 Jahren gibt es die plattdeutsche Sendung. Damit ist sie die älteste Talkshow up Platt im Norden. Nun war sie zu Gast in Stavenhagen.
Traditionell veranstaltete das Literaturmuseum die mit Spannung erwartete Mittwochslesung. Sie widmete sich dem Werk ‚Meine Vaterstadt Stavenhagen‘ von Fritz Reuter. Als Vorlesende konnten wir Personen des öffentlichen Lebens gewinnen. Dieses Projekt begleitete uns über das gesamte Jahr.
Unsere Sonderausstellungen präsentierten die Potsdamer Künstlerin Tinka Scharsich und die ABRAFAXE up Platt. Zudem gaben wir Einblick in unsere Archive.
Zu einem Volksfest luden wir unter dem Titel ‚Reuters Sonntagsspaziergang‘ Groß und Klein aus nah und fern nach Stavenhagen.
Besonders stolz sind wir auf die Zusammenarbeit mit der Philharmonie Neubrandenburg. Sie war mit ihrem Bach Project bei uns zu Gast.
Natürlich feierten wir auch Halloween. Am 07. November vergaben wir den 25. Fritz-Reuter-Literaturpreis. Erstmals fand die Verleihung in drei Kategorien statt:
Hauptpreis: Gerd Spiekermann, Sonderpreis: Die Tüdelband, Ehrenpreis: Renate Drefahl. Die Porzellankünstlerin Marie-Luise Franz gestaltete einen Preis für diese Veranstaltung.
Wie gewohnt beschlossen wir unser kulturelles Jahr mit dem aktuellen Weihnachtsstück der Fritz-Reuter-Bühne Schwerin.
Darüber hinaus verweise ich gern auf weitere Ereignisse des Jahres. Wir präsentieren das Literaturmuseum nun über einen virtuellen Rundgang gepaart mit einem Audioguide. Unser neues CI, gestaltet von MACMV wird gut angenommen. Wir haben uns für eine neue Softwarelösung für die Erfassung unserer Archivalien entschieden und unsere freundschaftlichen Kontakte zu Prenzlau, Wittstock und Eisenach ausgebaut. Zudem freuen wir uns über die Unterstützung des Landtages MV, den Demokraten und Künstler Fritz Reuter prominent und überregional zu präsentieren.
Wir bedanken uns an dieser Stelle ausdrücklich bei allen Partnern, Förderern, Sponsoren, Wegbegleitern, Kritikern, Fürsprechern, Freunden (auch bei den weiblichen) und der Reuterstadt Stavenhagen.
Ich wünsche Ihnen eine besinnliche Vorweihnachtszeit, ein frohes Fest und einen guten Start ins Jahr 2024. Lassen Sie uns dann gemeinsam die anstehenden Jubiläen der Reuterstadt Stavenhagen feiern. Das Programm finden sie unter den gewohnten Kanälen.
Daß du die Nas‘ ins Gesicht behältst. (Fritz Reuter)
Es ist bereits seit längerem eine gute Tradition zum kulturellen Jahresabschluss der Reuterstadt diedie Fritz-Reuter-Bühne aus Schwerin zu Gast zu haben. Und so begeisterte auch in diesem Jahr, am 08. Dezember, die Niederdeutsche Bühne aus der Landeshauptstadt mit ihrem aktuellen Weihnachtsstück ‚Wo de Wiehnachtsmann wahnt‘ Alt und Jung.
Unter dem Motto: „De Stierns funkeln an’n Häben, de Snei lücht witt, dat is bitterkolt. In disse Nacht gäben de Minschen Acht, dat dat Füer in’n Hierd nich utgeiht. Up denn’ einsam’, ollen Hoff slapen nu all, all bet up ein … Tomte Tummetot.“ (Astrid Lindgren) begaben sich die Schauspieler auf die Suche nach dem Weihnachtsmann. Ausgehend von Mecklenburg, mit seinen altbekannten Liedern, Märchen und Sagen aus der Region, führt die Reise weiter durch die Länder rund um die Ostsee.
Dem Ensemble der Fritz-Reuter-Bühne gelang es, vor ausverkauftem Haus, ein kleines Stückchen Völkerverständigung in die Adventszeit, up Platt, voller nordischer Herzenswärme, zum Mitschunkeln und Lauschen zu tragen.
Weihnachtlich gestimmt gehen wir jetzt gemeinsam in die besinnliche Weihnachtszeit. Bis zum nächsten Jahr, wenn die gute Tradition ihre Fortsetzung findet.
Jetzt soll es aber losgehen- und jetzt müssen wir auch loslegen, denn bis Mitte Juli (vor den Sommerferien), dem Zeitpunkt der Aufführungen, bleiben uns noch ca. 8 Monate für alle Vorbereitungen und die Proben.
Das Theaterprojekt ist gestartet. Nach 1960 soll jetzt 2024 wieder „Kein Hüsung“ unter der großen Überschrift „Eine Stadt spielt Fritz Reuter“ von Laiendarstellern und open air mehrfach aufgeführt werden.
Unter der Regie von Lutz Trautmann und der dramaturgischen Leitung von Frau Dr. Cornelia Nenz erfolgte der Startschuss. Mitwirkende haben sich zusammengefunden, um gemeinsam den Text zu erarbeiten und zu spielen. Auch der Reuterstädter Schulcampus hat seine Beteiligung zugesagt.
Das Theater-Projekt besitzt Prozesscharakter, sodass sich bei der Projektarbeit sicherlich noch Ergänzungen und Veränderungen ergeben werden, ja ergeben müssen. Es wird professionell unterstützt durch die Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz.
„Kein Hüsung“ beschreibt eindrücklich die Not und Unterdrückung um 1850 in der mecklenburgischen Heimat des Dichters Fritz Reuter. Der zugrundeliegende Text des Stücks geht auf die hochdeutsche Bearbeitung des Stoffes durch den Schriftsteller Max Gerhardt aus dem Jahr 1960 zurück. In ihn fließen auch Teile anderer Werke Fritz Reuters ein. Das Projekt setzt ein Zeichen für das kulturelle und künstlerische Engagement der Bürgerinnen und Bürger der Reuterstadt und zeugt von hohem Engagement für die Reuterstadt und ihr kulturelles Erbe.
Noch sind jedoch nicht alle Rollen vergeben.
Die Proben beginnen in der 50. Kalenderwoche.
Interessenten wenden sich an das Fritz-Reuter-Literaturmuseum unter:
literaturmuseum@stavenhagen.de oder per Telefon 039954 / 21072
Gelebte Demokratie, im Sinne von Fritz Reuter, stellt auch der direkte, ungezwungene Diskurs der Bürger mit Volksvertretern und der freie Zugang zu den demokratischen Institutionen des Staates durch sie dar. Natürlich zählt dazu zuvorderst ein Besuch des Deutschen Bundestages in Berlin, der dem deutschen Volke gewidmet ist und sich in der demokratischen Tradition von 1848 sieht.
Und was liegt bei einer Fahrt nach Berlin näher, als einen Gegenbesuch beim Bundestagsabgeordneten Johannes Arlt (SPD) im Paul-Löbe-Haus zu absolvieren. Der Abgeordnete besuchte das Fritz-Reuter-Literaturmuseum im Februar diesen Jahres.
Am 08. November 2023 erörterte nun das Museumsteam bei seinem Gegenbesuch in einem 90minütigen, konstruktiven Gespräch mit Herrn Arlt den, seit seinem Besuch im Literaturmuseum, zurückgelegten Weg. Darüber hinaus nahm einen besonderen Raum das geplante Festjahr zur Reuterehrung, sein 150. Todestag am 12. Juli 2024 und die Jubiläen zur 75. Verleihung des Ehrentitels ‚Reuterstadt‘ an Stavenhagen durch die Landesregierung Mecklenburgs sowie die Grundsteinlegung des Reutermuseum vor 75 Jahren ein. In diesem Zusammenhang wurde auch die besondere Rolle des Begründers der niederdeutschen Literatursprache für unsere Geschichte und seine herausragende Bedeutung für Demokratieverständnis und Heimatkunde erörtert. Die Parteien vereinbarten einen weiteren Diskurs.
Ein Besuch der Reichstagskuppel rundete den Teamtag ab.
Das Team des Fritz-Reuter-Literaturmuseum freut sich auf weitere Gespräche mit Volksvertretern.
Es gibt gewiß in dem Leben jedes Menschen Momente, in die sich die ganze Zukunft zusammendrängt, in denen sich der Keim zukünftigen Glücks oder Unglücks entwickelt. Heil dem Menschen, den Gott befähigt, solche Stunden zu erkennen. (Fritz Reuter)
Am 7. November verliehen die Reuterstadt Stavenhagen und das Fritz-Reuter-Literaturmuseum zum 25. Mal den Fritz-Reuter-Literaturpreis.
Der Fritz-Reuter-Literaturpreis wird seit 1999 jährlich von der Reuterstadt Stavenhagen und dem Fritz-Reuter-Literaturmuseum für neue Literatur in niederdeutscher Sprache oder für sprach- und literaturwissenschaftliche Arbeiten vergeben. Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert und wird durch die Sparkasse Neubrandenburg-Demmin unterstützt.
Der Jubiläumspreis ging an Gerd Spiekermann (Hamburg) für sein Hörbuch „Reg di nich up!“.
Die Jury hob das ausgezeichnete Plattdeutsch hervor. Die Geschichten seien nachdenklich und heiter, und Spiekermann trage sie mit großer Kunst vor. Seine sprachliche Lebendigkeit, mit der er liebevoll das große und kleine Malheur im menschlichen Miteinander zeitversetzt auf den plattdeutschen Punkt bringt, ist ein Meisterwerk tiefsinniger und kritischer Beobachtungsgabe, aber auch – und das ganz besonders – des heiteren Gemütes. „Reg di nich up!“ ist einmal mehr ein Beweis für seine begeisternde Rhetorik und für das breite Spektrum seiner Erzählkunst.
Erstmalig wurde darüber hinaus der Ehrenpreis der Reuterstadt Stavenhagen verliehen. Er ging an Renate Drefahl, der Vorsitzenden des Förderverein Reuter-Museen e.V, für ihren unermüdlichen Einsatz für die Pflege und den Erhalt der niederdeutschen Sprache sowie ihr Engagement für die überregionale Fritz Reuter Rezeption. Der Preis ist undotiert.
Einen Sonderpreis der Jury erhielt die „Tüdelband“ (Hamburg) für ihr Album „Koppheister“. Mit ihrem Folk-Pop verbindet die „Tüdelband“ anhand der Varietät des Hamburger Platts, eingängiger, zum Mittanzen animierender Rhythmen und moderner Vibes, die beiden Genres des Volkstümlichen/Heimatverbunden und der Moderne. Die Songtexte fangen zahlreiche Trivialitäten des neuzeitlichen Alltags ein, mit denen sich gerade das jüngere Klientel identifizieren kann, denn schon früher war das Plattdeutsche die Sprache des Alltags und des einfachen Volks. Miriam „Mire“ Buthmann und Malte Müller erschaffen in ihren Texten eine unerwartete Harmonie und sprachliche Schönheit – und spiegeln zugleich die aktuelle Entwicklung der modernen deutschen Sprache wider. Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert.
Neben der Dotierung wurde erstmals Plastiken überreicht, die von der 1986 in Malchin geborenen und heute in Gnevezow lebenden Porzellankünstlerin Marie-Luise Franz(maluka-porzellan.de) geschaffen wurden.
Die Verleihung des 25. Fritz-Reuter-Literaturpreises leitete eine Vielzahl von Jubiläen der Reuterstadt Stavenhagen ein. Im Jahr 2024 jährt sich am 12. Juli, neben dem 150. Todestag Fritz Reuters, die offizielle Verleihung des Namenszusatzes Reuterstadt an Stavenhagen durch die erste Landesregierung Mecklenburgs zum 75. Mal. Mit diesem Datum eng verbunden ist die die Gründung des Reuter Museums 1949, dem heutigen Fritz-Reuter-Literaturmuseum.
„Der Aufgang, das Ende, o Herr, sie sind dein.
Die Spanne dazwischen, das Leben, war mein.
Und irrt ich im Dunkeln und fand mich nicht aus,
bei dir, Herr, ist Klarheit, und licht ist dein Haus.“ (Fritz Reuter)
Am 07. November 2023 jährt sich zum 213. Mal der Geburtstag des berühmtesten Sohnes der Stadt Stavenhagen, Fritz Reuter. Mit seiner Dichtung hat er das Niederdeutsche zu einer einheitlichen Literatursprache entwickelt. Mit seinem Einstehen für die Demokratie und seinem Blick auf das einfache Leben in Mecklenburg hat er einen wichtigen Teil zur norddeutschen Identität und zum mecklenburgischen Heimatbewusstsein beigetragen.
In guter Tradition wurde seinem Wirken durch die zweite Stadträtin in Vertretung des Bürgermeisters und dem Leiter des Fritz-Reuter-Literaturmuseums gedacht.
Am Abend wird in einer Festveranstaltung der 25. Fritz-Reuter-Literaturpreis verliehen.
Im Jahr 2024 jährt sich am 12. Juli, neben dem 150. Todestag Fritz Reuters, die offizielle Verleihung des Namenszusatzes Reuterstadt an Stavenhagen durch die erste Landesregierung Mecklenburgs zum 75. Mal. Mit diesem Datum eng verbunden ist die die Grundsteinlegung des Reuter Museums 1949, dem heutigen Fritz-Reuter-Literaturmuseum. Die Reuterstadt wird diese Jubiläen würdig begehen.
Es war eine Premiere und das Publikum war begeistert. Die Neubrandenburger Philharmonie gastierte vor ausverkauftem Haus, unter dem neuen Generalmusikdirektor Daniel Geiss mit Werken von Johann Sebastian Bach in der Reuterstadt. Am 21. Oktober, um 19.00 Uhr präsentierten die Musiker neben der berühmten Air aus Bachs 3. Orchestersuite und Violinkonzerten in unterschiedlicher solistischer Besetzung den Komponisten Johann Sebastian Bach in seiner gesamten Breite.
Doch in der Reuterstadt richtete sich das Programm nicht nur an Fans der Klassik- bzw. Barockmusik. Exklusiv lasen an diesem Abend der GMD Daniel Geiss und der Intendant und Operndirektor der Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg / Neustrelitz Sven Müller aus Texten von Fritz Reuter. Diese musikalisch – literarische Kombination war in ihrer Form einmalig. Bach und Reuter ergänzten sich in kongenialer Weise.
Das Team des Fritz-Reuter-Literaturmuseums freut sich über die gelungene Veranstaltung und auf weitere gemeinsame Projekte.
Letztmalig in diesem Jahr lies Renate Drefahl, Vorsitzende des Fördervereins der Reutermuseen, die gespannten Zuhörer an der Kindheit Fritz Reuters in seiner Heimatstadt Stavenhagen teilnehmen. Seit April lasen verschiedene Personen des öffentlichen Lebens öffentlich aus dem Roman „Meine Vaterstadt Stavenhagen“. In ihm ließ Fritz Reuter Stavenhagen um 1820 auferstehen. Liebevoll und mit den Augen des Kindes entwarf er das Modell eines kleinen intakten Gemeinwesens im Herzen Mecklenburgs. Seine Erzählung enthält alles, was den Schriftsteller Fritz Reuter ausmacht. Mit Herzlichkeit und Augenzwinkern zeichnet der Autor ein gelebtes Sittengemälde. Unverkennbar spricht aus dem Roman eine große Liebe zu seiner norddeutschen Heimat des Dichters.
Das Museumsteam bedankt sich bei allen Vorlesern und Zuhörern und freut sich auf viele weitere Veranstaltungen im Fritz-Reuter-Literaturmuseum.
Lange haben wir es vorbereitet, nun konnte es endlich beginnen. Am 14. Oktober, um 14.00 Uhr, wurde die große Abrafaxe-Ausstellung, „Die Abrafaxe zu Gast bei Fritz Reuter“, im Fritz-Reuter-Literaturmuseum eröffnet. Die Abrafaxe haben ihre aktuelle Reise unterbrochen und waren persönlich zu Gast in der Reuterstadt. Besucherinnen und Besucher nutzten die Gelegenheit für ein Foto mit ihnen. Die Ausstellung wurde exklusiv gemeinsam mit dem Steinchen und Steinchen Verlag aus Berlin für Stavenhagen konzipiert. Und so ließ es sich die Redaktionsleiterin Maren Ahrens nicht nehmen, die Ausstellung persönlich zu eröffnen. Susanne Bliemel, Moderatorin der NDR „Plappermoehl“ und Übersetzerin der Abrafaxe ins Plattdeutsche, berichtete über ihre Arbeit und führte zahlreiche Gespräche mit Interessierten. Für Stimmung sorgte die Rostocker Band „The Marching Saints“. Das Museumsteam bedankt sich bei allen Gästen und Mitwirkenden und freut sich auf zahlreiche Besucher.
„Die Abrafaxe zu Gast bei Fritz Reuter“ lassen sich gern bis zum 29. Februar 2024 von Dienstag bis Samstag im Literaturmuseum besuchen.
Am 13. September 2023 entführte Pastor Kristian Herrmann eine interessierte Zuhörerschaft in die Kindheit Fritz Reuters. In seiner Lesung aus dem Werk „Meine Vaterstadt Stavenhagen“ ließ Pastor Herrmann Fritz Reuters Stavenhagen um 1820 aufleben. Kurzweilig und zuweilen nachdenklich erhielten die Zuhörenden einen Einblick in die gesellschaftlichen Verhältnisse der ländlich geprägten Stadt und Region.
Die Lesung ist Teil des ganzjährigen Projektes der ‚Mittwochslesung‘ und wir am 27. September um 15.00 Uhr im Fritz-Reuter-Literaturmuseum fortgesetzt.
Das Museumsteam freut sich über das rege Interesse und bedankt sich für die Lesung bei Pastor Kristian Herrmann.
Sprache und Kultur verbinden. Unter diesem Motto stehen die freundschaftlichen Beziehungen zu den brandenburgischen Städten Wittstock und Prenzlau, denn auch hier gibt es eine aktive niederdeutsche Community. Die Städte haben sich daher der Pflege und Bewahrung dieser wichtigen deutschen Teilkultur verschrieben und stehen in regem Austausch mit der Reuterstadt. Und so war es folgerichtig, dass am 5. September ein Bürgerbus aus Wittstock die Reuterstadt erreichte. Die Initiative für das Vorhaben ging zu gleichen Teilen von den Bürgermeistern der Städte aus. Bei einem Besuch in Wittstock besprachen Stefan Guzu und Jörg Gehrmann die Intensivierung der Begegnung der Einwohner beider Städte.
Nun präsentierte sich die Reuterstadt in ihren vielfältigen Facetten einer interessierten Öffentlichkeit. Ob Führung durch das Waldbad, Präsentation der Stadtbibliothek oder Führung durch die Alte Synagoge, alle Aktivitäten standen auch im Kontext der niederdeutschen Kultur. Das Besondere Verhältnis zum Niederdeutschen in der Geburtsstadt Fritz Reuters Stavenhagen, konnten die interessierten Besucher auf dem Reuterstädter Schulcampus erleben. Hier präsentierten Kinder und Jugendliche aus beiden Städten niederdeutsche Programme. Zudem gab es Einblicke in die aktive Vermittlung der Sprache im Unterricht.
Natürlich durfte ein literarischer Spaziergang zu wichtigen Orten der Stadtgeschichte, einschließlich Lesung aus den Werken Fritz Reuters und ein Besuch des Literaturmuseums nicht fehlen. Lutz Trautmann beendete mit einer Lesung aus dem Werk „Meine Vaterstadt Stavenhagen“ von Fritz Reuter den angenehmen Tag.
Zufrieden traten die Teilnehmenden den Rückweg nach Wittstock an, denn was kann verbindender sein als gemeinsame Sprache und gemeinsame Kultur?
Am 1. September war wieder einmal viel los im Fritz-Reuter-Literaturmuseum. Zahlreiche nationale und internationale Gäste hatten sich für den Sommerempfang der Reuterstadt angemeldet.
Über den Tag machten sich Vertreter der Partnerstädte mit den Sehenswürdigkeiten und Attraktionen Stavenhagens bekannt. Da durften Besuche im Geburtshaus Fritz Reuters nicht fehlen. Das Museumsteam nahm die Besuche zum Anlass, einmal mehr die Archive für die interessierten Gäste zu öffnen. Im Gespräch wurde über das Leben und Wirken des berühmtesten Sohnes der Stadt informiert. Ein Rundgang durch das Literaturmuseum intensivierte den Besuch, bevor es am Abend beim Sommerempfang mit guten Gesprächen in angenehmer Atmosphäre weiterging.
Der Innenhof des Fritz-Reuter-Literaturmuseums platzte am 25. August 2023 wieder aus allen Nähten. Etwa 100 Besucher folgten der Einladung des Fritz-Reuter-Literaturmuseums und des Fördervereins Reuter-Museen zur diesjährigen Museumshoffete.
Bei dieser Veranstaltung stehen die Begegnung von Menschen und das gesellige Miteinander im Vordergrund. Eine Besonderheit dieses Projektes bietet das kulturelle Ambiente des Literaturmuseums. Einmaligkeit wird auch durch die Besucher der Veranstaltung erreicht. Das Konzept des Festes ist schnell beschrieben: nette Menschen in nettem Ambiente. Bei einem umfangreichen Buffett wurde gelacht und gescherzt, Kontakte geknüpft und auch über anstehende Projektvorhaben gesprochen. Den Mitgliedern des Fördervereins Reuter-Museen e.V. und allen anderen, die zu dieser gelungenen Veranstaltung beigetragen haben, gilt ein besonderer Dank.
Für den kulturellen Teil konnte in diesem Jahr die Band "Maysbauer" gewonnen werden. Das Trio mit der charismatischen Frontstimme von Anja Maus erzählt Geschichten von Liebe, um Sehnsucht, Freiheit, Stolz, Enttäuschung und natürlich Hoffnung. Wir freuen uns auf 2024.
Das Leben und das Werk Fritz Reuters war am 23. August Gegenstand eine Lehrerfortbildung in der Reuterstadt Stavenhagen. 50 Lehrer und Lehrerinnen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz verbrachten den Tag in der Reuterstadt. Neben einer intensiven und informativen Museumsführung, die den großen Dichter des Niederdeutschen zeitlich einordnete und in sein privates und gesellschaftliches Umfeld einführte, stand eine Stadtführung zu den historischen Orten aus Reuters Werken im Mittelpunkt. Gepaart wurde das Projekt mit Textlesungen aus den Werken von Fritz Reuter an den jeweiligen Orten.
Angeregt wurde das Vorhaben von Dr. Kathrin Werner, Lehrerin im Goethe-Gymnasium Demmin und Koordinatorin für die Niederdeutsch-Schulen in Mecklenburg-Vorpommern. Zwischen dem Fritz-Reuter-Literaturmuseum und dem Goethe-Gymnasium besteht zudem ein langjähriger Kooperationsvertrag.
Unterstützt wurde der Tag durch den Förderverein der Reuter-Museen e.V., bei dem wir uns bedanken möchten.
Am 15. August übergab Herr Albrecht Willebrand im Beisein des Bürgermeisters der Reuterstadt Stavenhagen, Herrn Stefan Guzu, dem Fritz-Reuter-Literaturmuseum eine Brosche aus dem Nachlass Ida Reuters.
Wilhelmine Caroline Magdalena Reuter (1849-1940), genannt Ida, war die jüngste Tochter von Fritz Reuters Halbschwester Sophie. Sie war die letzte in Stavenhagen lebende Verwandte des bedeutendsten niederdeutschen Schriftstellers, der sie liebevoll „min Swesterdochter“ nannte. Ein Pressefoto, aufgenommen einen Tag vor ihrem 90. Geburtstag am 31. Dezember 1939, zeigt Ida Reuter mit dem Schmuckstück. Die Kinder ihres Arztes Dr. Hermann Willebrand gingen bei ihr aus und ein, besonders, so die Erinnerungen von Albrecht Willebrand, wenn zu Hause „dicke Luft“ herrschte. Nach Ida Reuters Tod am 28. April 1940 ging ein Teil ihres Nachlasses an die befreundete Familie Willebrand, darunter auch diese Brosche, die nun die Sammlungen des Museums bereichert.
„Wir freuen uns über die Schenkung, verdeutlicht sie doch einmal mehr die überregionale Bedeutung des Fritz-Reuter-Literaturmuseums in unserer Reuterstadt.“ so Bürgermeister Stefan Guzu.
Das Fritz-Reuter-Literaturmuseum vereint in seinen umfangreichen Sammlungen und Archiven ca. 23.000 Exponate zu Fritz Reuter, mecklenburgischer Geschichte und der Stadtgeschichte Stavenhagens.
„Wer Steno kann, kommt schneller voran“, das hatte Martin Grambauer, einer der Heiden von Kummerow, ganz schnell erkannt, als er sich, ausgehend von einer Zeitungsanzeige, mit Stenografie beschäftigte. Es gelingt ihm, auch die anderen Kummerower Kinder für die Idee zu begeistern. Aber alles müsse geheim bleiben, und so würden weder der Pastor, der Kantor noch die Eltern erfahren können, was sie sich mitzuteilen haben. Natürlich bringt so eine Geheimaktion viel Aufregung ins Dorf, mit dem Ergebnis, dass sich am Ende das gesamte Kummerow der Gründung eines Vereins anschließen wird. Und der wird dann mit www.de, d.h. welt - weit - weiter als in Deutschland unterwegs sein.
Das alles konnten wir bei einem Besuch der Aufführung des Theaterstückes „Der geflügelte Griffel“ nach Episoden aus den Romanen von Ehm Welk bei den Darß-Festspielen in Born erleben. Der Förderverein Reuter-Museen e.V. hatte einen Bus gechartert und für den 30. Juli zu einer Ausfahrt dorthin eingeladen. Damit waren wir dieses Mal zwar nicht direkt, aber mit dem Anschauen der plattdeutschen Fassung doch annähernd auf den Spuren Fritz Reuters unterwegs. Reuter hätte seinen Spaß an den Wortspielen, an der Spielfreude der Schauspieler, an der Zurschaustellung der Dorfgemeinschaft gehabt.
Musik und Tanz wurde geboten, Gesangseinlagen zeugten vom großen Können der Schauspieler. Sehr schnell war es den Darsteller-Kindern gelungen, die Sympathie des Publikums zu erringen. Immer wieder gab es Zwischenapplaus für besonders gut gelungene Szenen und für Anspielungen auf die heutige Zeit.
Der Beifall am Ende der Vorstellung wollte gar nicht enden. Die große Anerkennung gab es nicht nur für die wunderbare Theaterunterhaltung, sondern auch für das Durchstehen und Weiterspielen trotz der Gewitter- und Regeneinlagen. Wir Zuschauer saßen unter einem Dach, die Heiden und Gerechten von Kummerow spielten auf der sehr gut gestalteten Freilichtbühne im wahrsten Sinn des Wortes unter freiem Himmel.
Im Bus hatte der Fahrer schon für kleine Stärkungen gesorgt, und noch ganz angetan von dem wunderschönen Theatererlebnis traten wir, im Trockenen sitzend, quer durch die herrliche vorpommersche – mecklenburgische Landschaft den Heimweg nach Stavenhagen an. Und dann, - über der Stadt gab es ein besonderes Licht. Der Regen hatte aufgehört und ein Regenbogen spannte sich über Schloss, Kirche, Museum und all die Häuser und Wohnungen der Stemhäger.
Renate Drefahl
Vorsitzende des Fördervereins Reuter-Museen
Der berühmteste Sohn der Stadt Stavenhagen Fritz Reuter hat einen festen Platz im städtischen Leben und in der Region Stavenhagen. Daher ist es selbstverständlich, dass regelmäßig sein Leben und Werk gewürdigt werden. Am 12. Juli jährte sich zum 149. Mal der Todestag des großen Dichters der niederdeutschen Literatur. Der Stadtpräsident Klaus Rißer, die 1. Stadträtin Berit Neumann und der Leiter des Fritz-Reuter-Literaturmuseums Torsten Jahn nahmen dies zum Anlass, um am Reuterdenkmal eine Blumenschale zu platzieren.
An seinem Geburtstag, dem 07. November, überreicht die Reuterstadt traditionell den Fritz-Reuter-Literaturpreis.
Bevor es ab in die Ferien geht, wollten die Schüler der 3. und 4. Klassen der Fritz-Reuter-Grundschule Stavenhagen Ihr Projekt "Kinder lesen Platt für Kinder" im Museum vorstellen.
Das ganze Schuljahr über haben wir gemeinsam, einmal in der Woche eine Schulstunde, Platt gelesen, übersetzt und so einen Zugang zur plattdeutschen Sprache geschaffen.
Um auch anderen Kindern Mut zu machen, sich einmal mit dieser Sprache zu beschäftigen, wurde an drei Tagen im Museum eine Lesestunde durchgeführt.
Das Buch "Mäh! Maa! Möh! Versteihst?", die Geschichte der drei Schafe, die Platt sprechen und ein neues Zuhause suchen, wählten sich die Kinder dafür aus.
Es machte beiden Seiten viel Spaß und vielleicht konnten wir den Einen oder Anderen für die plattdeutsche Sprache begeistern.
Das Fritz-Reuter-Literaturmuseum bietet seinen Besucher einen neuen Service. Ab sofort bekommen alle Interessenten noch mehr Informationen über das Leben und Wirken von Fritz Reuter. Die Dauerausstellung wird nun um einen AUDIOGUIDE ergänzt. Dieser bietet wissenswertes und interessantes rund um den bedeutendsten Dichter des Niederdeutschen. Der Zugang ist dabei niederschwellig angelegt. Über die Kamera des privaten Smartphones und den Scan eines QR-Code erhält der Nutzer die Informationen in deutscher und englischer Sprache. Eine Ergänzung um Niederdeutsch ist in Planung.
Ermöglicht wurde das Projekt über eine Förderung der Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten e.V. (ALG) Berlin aus den Mitteln des Programms Neustart Kultur der Beauftragten für Kultur und Medien. Ausgeführt wurde der AUDIOGUIDE von museum.de.
Im Rahmen des diesjährigen Sonntagspaziergangs, der gleichzeitig den Start der Fritz-Reuter-Festspiele 2023 bildete, las die langjährige Direktorin des Museums, Frau Cornelia Nenz, im vollbesetzten Vortragsraum aus eigenen plattdeutschen Texten.
Mit viel Humor blickte sie auf einige Stationen ihres beruflichen Lebens zurück, gab Anekdoten zum Besten, verbunden mit Seitenhieben auf die täglich erlebbare Realsatire in unserer Gesellschaft. Das begeisterte Publikum bedankte sich mit viel Applaus.
Nun schon zum dritten Mal begaben sich das Fritz-Reuter-Literaturmuseum und der Förderverein Reuter-Museen e.V. auf Reuters Sonntagsspaziergang. Dafür schlüpfte Renate Drefahl in die Rolle der Reuterfigur Luise Hawermann. Gemeinsam mit Museumsmitarbeiter Michael Häcker begleitete sie die Besucher zu mehreren Orten aus Reuters Werken und seinen Figuren. An den Stationen erfuhren die Gäste etwas über die realen Personen hinter Reuters literarischen Gestalten, vor allem aber wurde aus Reuters Werken vorgelesen.
Zunächst wurde am Schloss beim Amtshauptmann Weber Station gemacht („Ut de Franzosentid“), nach einem Zwischenstopp bei Oll Moses („Ut mine Stromtid“) kehrte die Menschentraube im Gasthaus Grammelin ein („Ut mine Stromtid“), dort fand gerade eine Sitzung des Rahnstädter Reformvereins statt. Es folgte eine Hospitation in der Rekter-Schaul („Meine Vaterstadt Stavenhagen“) und ein Besuch bei Bäcker Swenn („Läuschen un Rimels“). Schließlich beendete eine Stippvisite bei Onkel Herse („Ut de Franzosentid“, „Meine Vaterstadt Stavenhagen“) den diesjährigen Spaziergang.
Die zahlreichen Teilnehmer des diesjährigen Sonntagsspaziergangs fanden wiederum großen Gefallen am dargebotenen Mix aus Geschichte und Literatur. Sie bedankten sich bei beiden Akteuren an jeder der Stationen mit Applaus.
Am 18. Juni fand Reuters Sonntagsspaziergang über den ganzen Tag verteilt regen Zulauf. Gefeiert wurde das Niederdeutsche für die ganze Familie.
Bereits um 10.00 Uhr begann ein Gottesdienst mit Unterstützung von Dagmar Degner, die die Predigt von Pastor Kristian Herrmann ins Plattdeutsche übersetzte.
Weiter auf dem Programm, bei dem natürlich für Jung und Alt etwas dabei war, stand unter anderem der Auftritt des Fritz-Reuter-Chores, die Lesung von plattdeutschen Geschichten durch Dr. Cornelia Nenz sowie eine plattdeutsche Märchenvorführung mit Handpuppen für unsere Kleinsten.
Viel Publikum hatte an diesem Tag auch Uhrmachermeister Wilfried Hundt, der die Besucher auf den Dachboden des Fritz-Reuter-Literaturmuseums und damit zur historischen Museumsuhr führte. Dort angekommen, erläuterte er die Funktionsweise des sensiblen Uhrwerks und den Aufzugsmechanismus. Alles sehr beeindruckend.
Umrahmt wurde die Veranstaltung durch ein buntes Markttreiben mit Flohmarkt, kulinarischen Ständen und vielem mehr.
Der SSV lud die kleinen Besucher zu verschiedenen Wurfspielen ein und übernahm die Mittagsversorgung der Gäste. Frau Diana Abraham brachte, neben ihrem Flohmarktstand, auch eine Hüpfburg für die Kinder mit, die natürlich bei den Kleinen sehr gut ankam. Schüler des Reuterstädter Schulcampus verkauften Kaffee und Kuchen und der Fördervereinerein der Fritz-Reuter-Museen übernahm ebenso das Catering wie das Heimatmobil MaMüMaMa.
Um 12.30 Uhr war es dann soweit, der „Spaziergang“ auf Reuters Spuren konnte beginnen. An sechs historische Schauplätze, die Reuter in seinen Werken verewige, führten Renate Drefahl und Michael Häcker die interessierte Menschenmenge. Der Rundgang begann am Schloss, führte dann den Schlossberg hinunter zur Neubrandenburger Straße und endete an der Stadtkirche. An den einzelnen Stationen informierten Michael Häcker und Renate Drefahl über die Geschichten der Gebäude und trugen Passagen aus Reuters Werken dazu vor.
Auf dem Museumshof wurde zu kreativem Wirken eingeladen. Hier wurde gebastelt, gemalt und mithilfe historischer Kostüme in verschiedene Rollen geschlüpft.
Der „Tag der offenen Tür“ in der Stadtbibliothek mit Bilderbuchkino, Bücherflohmarkt und Filmvorführung rundeten die Veranstaltung ab. Das ganzheitliche Gesundheitszentrum bot Vorträge und Beratungen.
Zum Abschluss des Nachmittags, präsentierte die Niederdeutsche Bühne Neubrandenburg ihr Theaterstück „Alles Theater“ in einem Mix aus Hoch- und Plattdeutsch, was noch einmal viele Besucher anzog.
Der Tag war zugleich der Abschluß der landesweiten dritten plattdeutschen Wochen des Heimatverbandes M-V.
Wir bedanken uns bei allen Beteiligten, Teilnehmern, Partnern und Sponsoren, die teils ehrenamtlich, die gelungene Veranstaltung unterstützten. Wir freuen uns über die Unterstützung der Darguner Brauerei und des Stadtbauhofs.
Mit großer Spannung wird alljährlich die Verkündung des plattdeutschen Wortes erwartet. Den Wettbewerb um das schönste Plattdeutsche Wort gibt es seit 1995, initiiert vom Fritz-Reuter-Literaturmuseum. Inzwischen verbergen sich hinter dem Plattdeutschen Wort drei Kategorien und der Wettbewerb wird gemeinsam vom Fritz-Reuter-Literaturmuseum und dem Heimatverband Mecklenburg-Vorpommern durchgeführt.
Das Plattdeutsche Wort wurde in diesen drei Kategorien gesucht:
· das schönste plattdeutsche Wort
· der beste aktuelle plattdeutsche Ausdruck (eine Neuschöpfung sozusagen)
· die liebste Redensart oder das liebste Sprichwort.
Schon in den vergangenen Jahren haben sich die aktuellen Ereignisse auch in der Wahl des „Plattdeutschen Wortes“ widergespiegelt, wie z. B. in den Corona-Jahren.
So deutlich wie in diesem Jahr fiel jedoch noch kein Votum durch die Jury aus. Das zentrale Thema unserer Zeit, die existenzielle Frage nach Krieg und vor allem Frieden spielte auch bei diesem scheinbar so unpolitischen Wettbewerb eine große Rolle und kam gleich in zwei der drei Kategorien vor.
Die Jury hat ihr Votum abgegeben und folgende Sieger ermittelt:
Das plattdeutsche Wort heißt: „Fräden“ – Frieden!
Das Siegerwort wurde von zwei Personen eingereicht und die Siegerin durch Los ermittelt. Sie kommt vom Darß.
Aktueller plattdeutscher Ausdruck:
„Brägenplietschmaschin“ - die künstliche Intelligenz, KI. Die Einsenderin wohnt in der Nähe von Schwerin.
Liebste Redensart oder das liebste Sprichwort:
„Lewer drög Brot in’n Fräden, as Kauken un Braden in Striet.“- Lieber trocken Brot im Frieden als Kuchen und Braten im Streit - , eingereicht von einer Teilnehmerin aus dem Landkreis Demmin.
Herzlichen Glückwunsch an die langjährige Direktorin des Fritz-Reuter-Literaturmuseums!
Frau Dr. Cornelia Nenz wurde am 04. Juni für ihr Engagement und ihren Einsatz für das Niederdeutsche mit dem Unkel-Bräsig-Preis geehrt. Überreicht wurde der Preis durch die Ministerin für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten des Landes Mecklenburg-Vorpommern Bettina Martin. Die Verleihung erfolgte im Rahmen des Bäuker-Tag in Rostock.
Das Museumsteam schließt sich den Gratulationen gerne an.
Am 18. Juni veranstaltet das Fritz-Reuter-Literaturmuseum einen ganzen Tag für Familien, Theaterinteressierte, Sportler und Freunde des Niederdeutschen. Es übernimmt damit, zugleich als Schlusspunkt, den Staffelstab von den landesweiten Plattdeutschen Wochen für die neue Veranstaltungsreihe.
Denn nun ist es endlich soweit. Die Fritz-Reuter-Festspiele kehren zurück in die Reuterstadt. Bereits seit den sechziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts waren sie fester Bestandteil des kulturellen Lebens Stavenhagens und seiner Region. Nun gibt es die Fritz-Reuter-Festspiele wieder. Das Konzept ist neu angelegt und will insbesondere im September und Oktober an vielen Orten in Stavenhagen, der Region und in mit der Reuterstadt verbunden Orten, wie Eisenach, Wittstock oder Prenzlau ein Fest der Kultur und der niederdeutschen Sprache sein. In diesem Zusammenhang steht auch der Netzwerkgedanke. Die damit verbundene ‚Straße des Niederdeutschen‘ wird künftig kulturelle und touristische Verbindungen schaffen und entwickeln. Dabei ist sie für alle Partner offen. Die Fritz-Reuter-Festspiele enden am 07. November 2023, mit der der festlichen Verleihung des Fritz-Reuter-Literaturpreises.
Das aktuelle Programm und alles Wissenswerte zu ‚Reuters Sonntagsspaziergang‘ und zu den Fritz-Reuter-Festspielen findet sich auf der Website des Museums unter ‚Veranstaltungen‘.
Am 22. Mai informierten sich die Mitglieder des Rotary Club Malchin im Fritz-Reuter-Literaturmuseums über dessen Aufgaben und Arbeitsbereiche. Museumsleiter Torsten Jahn präsentierte unter dem Motto ‚Museum im Wandel‘ den aktuellen Stand und die Vorhaben des Museums in der Reuterstadt. In einer lebhaften Diskussion stellte sich das Museumsteam den Fragen der Club Mitglieder. Konstruktiv wurde auch nach einer langfristigen Zusammenarbeit für anstehende Projekte gesucht. Zur Veranschaulichung der Museumstätigkeit durfte ein Blick in die Archive nicht fehlen. Handschriftliche Manuskripte, Briefe und Bilder des Autoren Fritz Reuter wurden mit großem Interesse besichtigt. Ein gelungener Abend oder
„Wat den Minschen geföllt, dorvon pleggt hei girn tau reden.“ (Fritz Reuter)
Am 06. Mai war es endlich soweit. Mit einer Vernissage eröffnete die neue Sonderausstellung des Fritz-Reuter-Literaturmuseums „Fundstücke“ der Potsdamer Künstlerin Tinka Scharsich. Zu ihren Fundstücken auf langen Spaziergängen gehören Hölzer, Steine, Bruchstücke, um sie mit ihren dazugehörigen Impressionen in bildende Kunst zu verwandeln. Aber auch besondere Stimmungen, Farben oder Gerüche bleiben als Ideen im Gedächtnis verwahrt, bis sie dann im Atelier Ausdruck auf einer Bildfläche finden. Immer jedoch spürt die Künstlerin den Fragen nach. Was bleibt? Was ist? Was wird? Zudem zeigt die Ausstellung erstmalig das keramische Schaffen Scharsichs. Alle Werke sind käuflich zu erwerben.
Musikalisch begleitet wurde die Ausstellungseröffnung von Anton-Leander Scharsich am Kontrabass und Yosuke Maeno am Cello.
Die Ausstellung ist von Dienstag bis Sonntag von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr zu sehen. Sie endet am 09. Juni 2023.
Das Digitale Innovationszentrum Neubrandenburg schafft einen Ort, um die digitale Transformation in unserer Region zu unterstützen und zu fördern. Die Mitarbeiter verschafften sich einen Überblick der Museumsarbeit des Fritz-Reuter-Literaturmuseums. Gemeinsam sprach man über Ideen und Vorstellungen, um die weiteren Schritte hin zu einer digitalen Museumserweiterung voranzubringen und zu begleiten. Das digitale Innovationszentrum vernetzt lokale Akteure der Wirtschaft und Wissenschaft, um digitale und innovative Ideen auf den Weg zu bringen. Das Fritz-Reuter-Literaturmuseum bietet mit seinen umfangreichen Sammlungen viele Ansatzpunkte, um sich auf den Weg in die digitale Vermittlung zu begeben. Themen wie die Perspektiven dreidimensionaler Visualisierung, Vermittlung im digitalen Format oder die Digitalisierung des Analogen wurden besprochen. Dabei standen auch immer eine Öffnung hin zu neuen Besuchergruppen und der niederschwellige Zugang zu Fritz Reuter und der niederdeutschen Sprache im Fokus des Diskurses.
Die Gesprächspartner verabredeten in einem nächsten Schritt Einzelprojekte zu definieren und diese schrittweise umzusetzen.
… oh, hier sieht`s herrlich aus … so köstlich die Natur, so freundlich unser Städtchen … (Fritz Reuter)
Eine Tradition lebt fort. Auch in diesem Jahr heißt es ab dem 26. April jeden zweiten Mittwoch, wie immer um 15 Uhr, dat ganze Bauk hinnerannerwech.
Bürgermeister Stefan Guzu entführte die interessierten Zuhörer launig und kurzweilig in Fritz Reuters Stavenhagen. In seiner Erzählung „Meine Vaterstadt Stavenhagen“ beschreibt Reuter in lockerem Erzählton seine mecklenburgische Vaterstadt, wobei er alles Erwähnenswerte im Zusammenhang mit seiner eigenen Kindheit schildert. So entsteht ein Bild der Stadt, wie sie sich etwa in den 1820er Jahren dargeboten haben mag. Seine Erzählung ist deshalb von besonderem Interesse, weil Reuter hier erstmals jene Form und jenen Inhalt für sich entdeckte, die seine späteren großen niederdeutschen Romane auszeichnen.
Das Publikum nahm die Gelegenheit zur Auseinandersetzung mit Reuters Werk gern an und kam im Anschluss, auch über aktuelle Themen, mit dem Vorlesenden ins Gespräch.
Fortsetzung folgt:
Am 10. Mai um 15 Uhr liest der Vorsitzende des Landesverbandes MV der Partei DIE LINKE, Herr Peter Ritter.
Am 26. April waren etwa 60 Schülerinnen und Schüler der Fritz-Reuter-Grundschule Stavenhagen zu Gast im Fritz-Reuter-Literaturmuseum, um sich vom Rostocker Legenden-Forscher Dr. Hartmut Schmied in die Welt der Riesen, Zwerge und Fabeltiere entführen zu lassen. Hartmut Schmied bezog sich in seiner unterhaltsamen Multimedia-Show auf Sagen aus Mecklenburg, die von ihm, getreu seines Leitspruches ‚Verborgenes entdecken‘, aufgeschrieben wurden und als Buch vorliegen.Das Kinderbuch "Riesen, Zwerge, Fabeltiere. Sagen aus Mecklenburg für Kinder" reiht sich ein in Aktivitäten rund um das Projekt zur „Vielfalt des Sagenerzählens in Mecklenburg-Vorpommern“, das im März 2021 durch die Deutsche UNESCO-Kommission ins Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen wurde. Hartmut Schmied ist Autor weiterer Bücher.
Die Zuhörerinnen und Zuhörer folgten begeistert seine Ausführungen und nahmen viele neue Eindrücke mit in den Tag.
Am 20. April war die älteste Radiosendung im Nordosten nach 2014 erneut zu Gast in Stavenhagen. Eingeladen von NDR 1 und dem Fritz-Reuter-Literaturmuseum konnten die interessierten Besucherinnen und Besucher live erleben, was erst am 29. April, um 19.00 Uhr auf NDR 1 – Radio MV ausgestrahlt wird.
Vor einem ausverkauften Haus entführten die Moderatoren Susanne Bliemel und Thomas Lenz das Publikum in eine lebendige niederdeutsche Welt. Mit Humor und guter Laune moderierten sie ihren Klönsnack mit interessanten Gästen aus der Region. Zu Wort kamen auch zahlreiche Schülerinnen und Schüler des Reuterstädter Schulcampus in Stavenhagen. Für sie ist das Niederdeutsche selbstverständlicher Teil ihrer Identität. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung vom Lars-Luis Linek Trio aus Hamburg und ihrem „Blues op Platt“.
Zum Nachhören gibt es die Plappermoehl auch im Internet. Im Podcast-Angebot dürfen die Gespräche gern etwas ausführlicher werden, denn eine Sendezeitbegrenzung wie im Radio gibt es dort ja nicht.
Am 15. März stellte der Fritz-Reuter-Literaturpreisträger Hartwig Suhrbier sein neues Buch „Gefeiert und gehasst“ über den Demokraten und Satiriker Ludwig Reinhard vor.
Lange Jahre tauchte der Lehrer, Demokrat und Satiriker Ludwig Reinhard nur als Randfigur in der Reuterrezeption auf. Sein eigenes Wirken war weitestgehend in Vergessenheit geraten. Nun erschien mit dem Buch Hartwig Suhrbiers ein Buch, das das Potential hat, ein Standardwerk zu werden.
In einer Kombination aus Vortrag und Lesung machte der Autor das interessierte Publikum mit dem Leben und Wirken Ludwig Reinhards bekannt. Er sprach auch über seine dem Buch zugrunde liegenden Forschungen und las aus Reinhards satirischen Texten, die teilweise auch in niederdeutscher Sprache verfasst sind.
Das Buch „Gefeiert und Gehasst. Der Demokrat und Satiriker Ludwig Reinhard.“ von Hartwig Suhrbier erschien als Sonderband in der Schriftenreihe Kikut des Fritz-Reuter-Literaturmuseums und kann dort zum Preis von 20 Euro erworben werden.
Die Bildungsministerin des Landes Mecklenburg-Vorpommerns, Simone Oldenburg, besuchte am 13. März 2023 das Fritz-Reuter-Literaturmuseum. Begleitet wurde Sie von Staatssekretär Tom Scheidung und Landesschulrat Dietrich Schwarz. Gemeinsam mit Bürgermeister Guzu und Vertretern der Stadtfraktionen der Reuterstadt Stavenhagen verschafften sich die Gäste einen Überblick über die kulturelle Bildungsarbeit des Fritz-Reuter-Literaturmuseums. Das Team des Museums verwies auf seine museumspädagogischen Projekte und Erfahrungen und verdeutlichte seinen bildungspolitischen und wissenschaftlichen Ansatz. Insbesondere ging es bei den Gesprächen um die Vermittlung des Niederdeutschen in Kindertagesstätten und Schulen. Hier hat Stavenhagen eine Vorreiterrolle inne. Langjährige erfolgreich Kooperationen zwischen Bildungseinrichtungen und dem Museum existieren bereits. Im Verlauf der Gespräche wurde deutlich, dass die aktive Vermittlung von Bildung ein hoher Stellenwert für die Identitätsfindung und Heimatliebe zukommt. Beide Seiten vereinbarten den begonnenen regen Diskurs zukünftig fortzuführen.
Am 09. März trafen sich der langjährige Direktor des Fritz-Reuter-Literaturmuseums, Dr. Arnold Hückstädt, und der Bürgermeister der Reuterstadt Stavenhagen, Stefan Guzu, zu einem ersten Gespräch über die mögliche Übertragung des umfangreichen privaten Archives Dr. Hückstädts an das Fritz-Reuter-Literaturmuseum. Dr. Hückstädt gilt als profunder Kenner des Dichters Fritz Reuter. Als langjähriger Direktor des Literaturmuseums hat er zahlreiche Bücher über Leben und Werk des großen Sohnes Stavenhagen veröffentlicht und dabei ein umfangreiches Archiv aufgebaut. Dr. Hückstädt ist der Reuterstadt sehr verbunden und möchte seinen Nachlass in gute Hände übergeben. Bürgermeister Guzu und der amtierende Leiter des Museums, Torsten Jahn, freuten sich sehr über das ihnen entgegengebrachte Vertrauen. In der Folge verabredeten die Gesprächspartner einen Besuch des Archives von Dr. Hückstädt und die kompetente Realisierung des Vorhabens.
Zuletzt hatte Nora Gauger im vergangenen November das Publikum bei der Verleihung des Fritz-Reuter-Literaturpreises begeistert, jetzt kam die Künstlerin auf Einladung des Fritz-Reuter-Literaturmuseums erneut in die Reuterstadt.
Im völlig ausverkauften Großen Saal des Schlosses konnte das Publikum am 26. Februar die Singer-Songwriterin mit vielen ihrer neuen Songs erleben. Mit ihren Texten will Nora Gauger ihr Publikum zum Nachdenken über Zwischenmenschliches und Aktuelles anregen. Obwohl die meisten ihrer Lieder in der Rock- und Popmusik verwurzelt sind, beinhaltet ihr Repertoire auch Traditionelles bis hin zum plattdeutschen Volkslied; allerdings in ihrer eigenen, faszinierenden Interpretation. Das Publikum bedankte sich bei der Künstlerin mit begeistertem Applaus.
Im Anschluss an das Konzert wurde ihre Ausstellung „Wunschbild“ eröffnet. Das Fritz-Reuter-Literaturmuseum als Gastgeber gab allen Interessierten damit die Möglichkeit, Nora Gauger in ihrer Gesamtheit als Künstlerin kennenzulernen. Inspiriert von Natur, Mythologie und Zeitgeist vermittelt die Ausstellung die verschiedensten Facetten der Malerin Nora Gauger, angefangen vom Minimalismus über den Surrealismus bis hin zur Gestaltung von Objekten.
Die Ausstellung kann bis zum 23. April im Fritz-Reuter-Literaturmuseum besichtigt werden. Die ausgestellten Bilder und Objekte können auch käuflich erworben werden, ebenso Postkarten ihrer Malerei und CD`s mit ihrer Musik.
Museumspädagogik und Geschichtsvermittlung befinden sich in einem direkten Wandel. Interaktion und eigenständiges aktives Erarbeiten der Inhalte stehen zunehmend im Vordergrund einer nachhaltigen Rezeption. Auch das Fritz-Reuter-Literaturmuseum ist gefordert sich an dieser Entwicklung aktiv zu beteiligen.
Ein weiterer Schritt in diese Richtung ist die Entwicklung von digitalen Erlebnisrallyes mit der Actionbound.
Interaktive Elemente lassen aus einer Aneinanderreihung von Orten und Exponaten eine spielerische, virtuelle Brücke zwischen dem historischen und dem heutigen Stavenhagen, zwischen dem Literaturmuseum und dem realen Stadtraum entstehen.
Zukünftig wird das Fritz-Reuter-Literaturmuseum Erlebnisrallyes für unterschiedliche Nutzergruppen anbieten. In der Erarbeitung befinden sich derzeit fünf. Dabei wird ein Rundgang durch die Innenstadt der Reuterstadt stadtgeschichtlichen Themen präsentieren. Notwendig sind ein aktuelles Smartphone und ein entsprechender QR-Code. Dieser ist im Museum erhältlich.
Actionbound-Projekte ermöglichen es nicht nur prozessorientiert und nutzerzentriert zu arbeiten, sondern auch eine digitale Brücke zwischen Inhalten aus dem Geschichtswissen und der Nutzerwelt im musealen Kontext zu schlagen. Sie richten sich an SchülerInnen unterschiedlicher Jahrgänge, aber auch an interessierte EinwohnerInnen, die ihr historisches Wissen überprüfen und auffrischen möchten sowie an BesucherInnen der Reuterstadt Stavenhagen.
Am 21. Februar trafen sich im Rahmen einer Vernissage erneut neben Vertretern der Stadt Prenzlau, die Bürgermeister von Wittstock, Jörg Gehrmann und Stavenhagen, Stefan Guzu, um das künftige gemeinsame Engagement ihrer Städte für die niederdeutsche Sprache weiter zu definieren und auszubauen. Anlass war die Eröffnung der Wanderausstellung „Was heißt hier Minderheit?“ – Dänen ● Friesen ● Sorben/Wenden ● deutsche Sinti und Roma ● Plattsprecher. Am anschließenden Treffen nahmen u.a. auch Vertreter des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, die Geschäftsführerin des Vereins Platt in Brandenborch, Astrid Flügge, Frau Dr. Stark vom Heimatverband Mecklenburg- Vorpommern und der Leiter des Fritz-Reuter-Literaturmuseums Stavenhagen, Torsten Jahn, teil. Die Partner informierten sich wechselseitig über anstehende Projekte und vereinbarten unter dem Arbeitstitel ‚Dreeiklang‘ ihre Vorhaben weiter zu bündeln. So wird künftig je Halbjahr ein Bürgerbus mit Schülern und Einwohnern aus Wittstock und Prenzlau nach Stavenhagen fahren, um die Reuterstadt und Fritz Reuter kennen zu lernen. In den Folgejahren kämen die Reuterstädter nach Wittstock bzw. Prenzlau. Darüber hinaus erfolgt eine Kooperation bei den neu gefassten Fritz-Reuter-Festspielen. Diese Zusammenarbeit ist steht auch im Kontext der ‚Nedderdüütsch Strat üm de Welt‘ die zukünftig ein überregionales kulturelles, wissenschaftliches und touristisches Netzwerk für das Niederdeutsche bildet.
Fast zwei Jahre arbeitete der Fritz-Reuter-Literaturpreisträger Hartwig Suhrbier, begleitet vom Fritz-Reuter-Literaturmuseum, an seinem neuen Buch über Ludwig Reinhardt. Jetzt ist es erschienen.
Ludwig Reinhard (1805-1877) ist im Vormärz als kritischer Publizist, der die Übelstände im Lande witzig und satirisch attackierte, namhaft geworden. Seinen Rang als Autor macht aus, dass er sich als erster in Mecklenburg das Werk von Heinrich Heine produktiv aneignete: darin fand er seine demokratische Einstellung, seine Ablehnung der Fürstenherrschaft, seine Distanz zu Religion und Kirche sowie jenen spöttisch-ironischen Ton, der ihm entsprach und der schon seine ersten Texte in den 1830er Jahren färbt.
Die Französische Revolution von 1789 sah Reinhard als Wende zum Besseren an, folglich forderte er ein geeintes republikanisches Deutschland. Dafür stritt er auch 1848/49 als Abgeordneter in der ersten deutschen Nationalversammlung. Nach deren Scheitern erfuhr Reinhard die Rache der Reaktion: er wurde als Schul-Rektor in Boizenburg entlassen. Danach war er zehn Jahre Hauslehrer, später in Coburg Zeitungs-Redakteur und Autor. Seine demokratische Überzeugung hat er nie abgelegt. Als sie nach 1870/71 war nicht mehr gefragt war, wurde er diffamiert und nur noch als Freund von Fritz Reuter erwähnt. Erst in den 1950er Jahren haben DDR-Wissenschaftler Reinhard aus dem Vergessen geholt und als Autor, Demokraten und Pädagogen gewürdigt. Manches über Reinhards Leben und Werk ist dabei offengeblieben. Hier galt es nachzufassen, auch bisher Geschriebenes zu überprüfen. Dabei kam Unbekanntes zu Tage, konnten Fehler korrigiert werden.
Hartwig Suhrbiers neues Buch bietet in Teil I eine biographische Skizze mit vielen neuen Fakten. Sie verdanken sich der Auswertung von zuvor nicht befragten Kirchenbüchern, Zeitungen und Zeitschriften sowie der zumeist ungedruckten Briefe Reinhards. In Teil II folgt eine Auswahl von Texten: Artikel, Satiren, Polemiken, Reden. Teil III enthält eine kommentierte Bibliographie der Schriften von und über Ludwig Reinhard.
Das Buch „Gefeiert und Gehasst. Der Demokrat und Satiriker Ludwig Reinhard.“ von Hartwig Suhrbier erschien soeben als Sonderband in der Schriftenreihe Kikut des Fritz-Reuter-Literaturmuseums und kann dort zum Preis von 20 Euro erworben werden.
Johannes Arlt, Mitglied des Deutschen Bundestages und dort Vertreter der SPD im Verteidigungs- und Wirtschaftsausschuss, besuchte am 02. Februar das Fritz-Reuter-Literaturmuseum.
In einem regen Austausch mit dem Museumsteam besprachen die Gesprächspartner anstehenden Aufgaben und Projekte des Literaturmuseums. Johannes Arlt zeigte großes Interesse an der unmittelbaren Museumsarbeit. Hervorgehoben wurde von beiden Seiten die Bedeutung von kulturellem Erbe und aktueller Rezeption. Insbesondere die weichen Standortfaktoren gewinnen bei der weiteren kulturtouristischen Entwicklung der Region Stavenhagen und der Erschließung des Bundeslandes MV zunehmend an Bedeutung. Gern wurde ein langfristiger Austausch zu den anstehenden Themen vereinbart.
Am 12. Januar 2023 besuchten der Bürgermeister Stefan Guzu und der Leiter des Literaturmuseums der Reuterstadt Stavenhagen Torsten Jahn den renommierten Sammler und Inhaber des privaten Fritz Reuter Literaturarchivs Hans-Joachim Griephan in Berlin.
In einer konstruktiven Runde erfolgte ein Austausch über das Leben und Wirken Fritz Reuters, seine Rezeption, aktuelle kulturelle Fragestellungen und die zukünftige Bedeutung des großen niederdeutschen Dichters.
Herr Griephan erläuterte den Ansatz seiner Sammlungstätigkeit. Der vormalige Präsident der Fritz-Reuter Gesellschaft zeigte sich als exzellenter Kenner des Lebens und Wirkens Fritz Reuters, beschrieb seine persönliche Verbindung zur Region Stavenhagen und bot einen langfristigen Diskurs an.
Konkret wurde auch über den mittelfristigen Umzug des Fritz Reuter Literaturarchivs nach Stavenhagen gesprochen. Torsten Jahn zeigte sich sehr erfreut über das Angebot und sicherte in diesem Zusammenhang die fachgerechte Übernahme und eine wissenschaftliche Aufarbeitung der Bestände zu.
Dem Besuch waren bereits mehrere Gespräche zwischen Herrn Guzu und Herrn Griephan vorausgegangen.
Wir bedanken uns bereits jetzt bei Herrn Griephan und freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit.
Im August 2021 erreichte den Förderverein Reuter-Museen e.V. eine E-Mail aus Rommerskirchen. Darin wurde mitgeteilt, dass sich seit vielen Jahren eine Holzplastik des „Unkel Bräsig“ im Besitz der Familie Kämmerling befinde. Es handle sich dabei um eine Originalholzfigur von 1910, auf dem Sockel signiert von H. H. Dietzsch, einem seinerzeit sehr bekannten deutschen Bildhauer, Maler und Schauspieler. Darüber hinaus gebe es eine originale Postkarte aus der Zeit, auf welcher die Figur abgebildet sei. Die Figur sei im ungereinigten Originalzustand, an einer Stelle seien jedoch Zeigefinger und Daumen beschädigt und der auf der Postkarte abgebildete Spazierstock fehlt.
Mit großzügiger Unterstützung durch die Ehrenamtsstiftung Mecklenburg-Vorpommern konnte der Förderverein dann den Ankauf der Plastik für das Fritz-Reuter-Literaturmuseum ermöglichen. Es gibt in der Reuter-Rezeption sehr viele Bräsig-Darstellungen, und etliche von ihnen haben ihren Platz im Museum gefunden. Eine Holzplastik ist jedoch etwas Einmaliges.
Heute, ein gutes Jahr später, erstrahlt der hölzerne Bräsig wieder im ursprünglichen Glanz. Die abgebrochenen Finger wurden sachkundig durch den Restaurator Lui Tränkner aus Liepen ergänzt, der fehlende Spazierstock anhand der historischen Postkarte durch einen neuen ersetzt.
Das Team des Fritz-Reuter-Literaturmuseums möchte sich an dieser Stelle sowohl beim Förderverein Reuter-Museen e.V. als auch beim Restaurator Lui Tränkner noch einmal recht herzlich bedanken.
Am 9. Januar besuchte der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Fraktion im Landtag MV Marc Reinhardt das Fritz-Reuter-Literaturmuseum. In einem konstruktiven Gespräch mit dem Museumsteam informierte sich der Politiker über den aktuellen Stand der Museumsarbeit und die zukünftigen Vorhaben des Literaturmuseums. Herr Reinhardt zeigte großes Interesse an den im Literaturmuseum vorhanden Archivalien und der Fachbibliothek. Das Museumsteam gewährte ihm gern einen tieferen Einblick in die Archive und präsentierte auch Teile der Bibliothek. Als Volksvertreter aus Mecklenburg-Vorpommern brachte Herr Reinhardt viel Sachkenntnis mit und zeigte großes Interesse für Leben und Wirken Fritz Reuters. Diskutiert wurde über die Möglichkeiten einer Stärkung der wissenschaftlichen Forschungsarbeit des Fritz-Reuter-Literaturmuseums, die digitale Präsentation der Archivgüter, die überregionale Präsenz der Fachbibliothek und weitere anstehende Aufgaben.
Das Team des Fritz-Reuter-Literaturmuseums und der Politiker der CDU vereinbarten einen weiteren langfristigen Austausch.
Am 5. Dezember 2022 besuchte Dr. Dietmar Bartsch, Fraktionsvorsitzender der LINKEN im Deutschen Bundestag, das Fritz-Reuter-Literaturmuseum. Er wurde begleitet von Peter Ritter, dem Landesvorsitzender der Partei die LINKEN in Mecklenburg-Vorpommern.
Herr Dr. Bartsch informierte sich in einem konstruktiven Gespräch mit den Mitarbeitenden des Museums über das Leben und Wirken des berühmten niederdeutschen Autoren Fritz Reuter und nahm zugleich Einblick in die aktuelle und zukünftige Museumsarbeit.
Das Team des Fritz-Reuter-Literaturmuseums und der Fraktionsvorsitzende der LINKEN bekundeten ihr gemeinsames Interesse an einem langfristigen Austausch.
Es ist schon Tradition: die Künstler der Fritz-Reuter-Bühne stimmen alljährlich im Advent ihr Publikum mit einem heiter- besinnlichen Programm aus plattdeutschen Liedern und Texten auf das Weihnachtsfest ein. Dabei ist das Gastspiel des Ensembles im Stavenhagener Schloss immer etwas Besonderes. Das treue Publikum und die vielfältigen Beziehungen zwischen Reuterbühne und Reuterstadt tragen gewiss dazu bei. Nach zweijähriger pandemiebedingter Pause war es am 1. Dezember endlich wieder soweit: Im voll besetzten Großen Saal des Stemhäger Schlosses führte die Reuterbühne ihr aktuelles Weihnachtsprogramm auf.
„De Geist von Wiehnacht“ – dahinter verbarg sich ein ganz besonderer plattdeutscher Adventskalender, dessen Überraschungen aus 24 Beuteln gezogen wurden. Was mag nur alles darin stecken? Wer darf das nächste Päckchen öffnen?
Zuschauerinnen und Zuschauer erlebten ein ungeheuer spielfreudiges Ensemble. Da wurde gesungen und gespielt, gedichtet und rezitiert, es wurden Witze erzählt und sogar gerappt. Un dit allens up platt! Das begeisterte Publikum bedankte sich bei den Akteuren mit einem langanhaltendem Schlussapplaus. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr.
Am 25. November 2022 wurde im Schloss von Stavenhagen zum 24. Mal der nach dem in Stavenhagen geborenen Schriftsteller Fritz Reuter benannte Preis verliehen. Mit Dr. Birte Arendt von der Universität Greifswald und Robert Langhanke von der Universität Flensburg wurden in diesem Jahr die Herausgeber des Sachbuches „Niederdeutschdidaktik“ geehrt.
In der Festrede betonte Bürgermeister Stefan Guzu die Notwendigkeit, das Plattdeutsche als Regionalsprache zu erhalten und auszubauen. Ganz in diesem Sinne äußerte sich auch die Laudatorin Dr. Cornelia Nenz: Mithilfe des Buches soll die niederdeutsche Sprache mit fehlerfreier Rechtschreibung und Grammatik an Schulen, Universitäten und Kindertagesstätten vermittelt werden. Es sei ein Hilfsmittel, das Plattdeutsche als aktiv verwendete Sprache zu erhalten und weiterzuverbreiten, so die beiden Preisträger Birte Arendt und Robert Langhanke, der per Video live aus Flensburg zugeschaltet war, in ihren Dankesworten.
Musikalisch umrahmt wurde die festliche Preisverleihung von Nora Gauger, die auch beim abschließenden Buffet für einen musikalischen Ausklang sorgte.
Mutige Kinder, brotdumme Bösewichte oder auch Kanonenkugeln – Mecklenburgs Sagenwelt hat es wirklich in sich. Mit rund 30.000 Texten umfasst sie einen riesigen Schatz. Die am 19. November durch Museumsleiter Torsten Jahn eröffnete Sonderausstellung „Mecklenburg sagenhaft“ zeigt 30 besonders schöne Zeichnungen der Güstrower Grafikerin Andrea Sommerfeld.
Die großformatigen Farbillustrationen entstanden für das Buch „Riesen, Zwerge, Fabeltiere. Sagen aus Mecklenburg für Kinder“, welches der Rostocker Sagen- und Legendenforscher Dr. Hartmut Schmied im Auftrag der Stiftung Mecklenburg geschrieben hat. Zwei Exemplare des Buches liegen der Ausstellung bei, so können Besucher die den Bildern zugrunde liegenden Sagen auch nachlesen.
Der für die Vernissage angekündigte Vortrag von Dr. Hartmut Schmied musste kurzfristig abgesagt werden; stattdessen stellte sich die Schöpferin der Zeichnungen, die Grafikerin Andrea Sommerfeld aus Güstrow, den Fragen des interessierten Publikums. Sie berichtete von der Entstehungsgeschichte ihrer Zeichnungen, schilderte ihre Arbeitsweise und berichtete auch von weiteren Projekten.
Die Wanderausstellung der Stiftung Mecklenburg kann bis zum 12. Februar 2023 im Fritz-Reuter-Literaturmuseum besichtigt werden. Der Eintritt in die Sonderausstellung ist frei.
Das Fritz-Reuter-Literaturmuseum und die Stadt Stavenhagen verleihen den 24.Fritz-Reuter-Literaturpreis 2022 an die Herausgeber des Sachbuches „Niederdeutschdidaktik. Grundlagen und Perspektiven zwischen Varianz und Standardisierung“ an Doktor Birte Arendt, Universität Greifswald und Robert Langhanke, Universität Flensburg.
Das Buch ist der Band 4 in der Reihe „Regionalsprache und regionale Kultur. Mecklenburg-Vorpommern im ostniederdeutschen Kontext“, herausgegeben von Dr. Birte Arendt, Prof. Dr. Andreas Bieberstedt, Dr. habil. Klaas-Hinrich Ehlers und Dr. Christoph Schmitt.
Den gesamten norddeutschen Raum betrachtend, stellen 19 Autoren aus Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Niedersachen, Nordrhein-Westfalen, Berlin und Sachsen die Entwicklung des Niederdeutschen, den derzeitigen Zustand der Sprache und ihre Perspektiven auf den Prüfstand. Sie überlegen gemeinsam, wie Unterricht für das Niederdeutsche gestaltet wurde, wird und in Zukunft gestaltet werden kann, um Niederdeutsch als aktiv verwendete Sprache zu erhalten und in möglichst vielen Varietäten zu etablieren. Sowohl Orthographie als auch Grammatik werden diskutiert, praktische Beispiele des Spracherwerbs an Kindertagesstätten und unterschiedlichen Schulen dargestellt.
Die Adressaten sind Wissenschaftler, Lehrer und andere Multiplikatoren, denen hier ein Arbeitsmaterial, eine Verständigung, vielleicht auch ein Diskursmaterial zur Verfügung gestellt wird.
Der Jury, die diese Publikation für den diesjährigen Literaturpreis erwählte, gehören Fachleute für Niederdeutsch aus Mecklenburg-Vorpommern an.
Der Fritz-Reuter-Literaturpreis wird seit 1999 jährlich von der Stadt Stavenhagen und vom Fritz-Reuter-Literaturmuseum für neue Literatur in niederdeutscher Sprache oder für sprach- und literaturwissenschaftliche Arbeiten vergeben. Der Preis ist mit 2.000 Euro dotiert und wird zu gleichen Teilen durch die Stadt Stavenhagen und die Sparkasse Neubrandenburg-Demmin finanziert.
Preisträger waren unter anderem: Hartmut Brun, Wolfgang Mahnke, Arnold Hückstädt, Manfred Brümmer oder Hartwig Suhrbier. Im vergangenen Jahr wurde die Autorin Edeltraut Richter für ihr Werk „Plietschen Kram: Plattdüütsche Gedichte un Geschichten ut uns Dag“ ausgezeichnet.
Die Verleihung erfolgt im Rahmen einer Festveranstaltung am 25. November 2022, um 17.00 Uhr im Schloss Stavenhagen.
Am 20. Oktober stellte Dr. Arnold Hückstädt im vollbesetzten Veranstaltungsraum des Museums sein neues Buch „Ick heww`t betahlt; mihr as betahlen kann de Minsch nich“ über die Untersuchungshaft des Burschenschafters Fritz Reuter in den Berliner Gefängnissen Stadtvogtei 1833 und Hausvogtei 1834 einem interessierten Publikum vor.
In einer Kombination aus Vortrag und Lesung zeigte der Reuterexperte Hückstädt Fritz Reuters Weg ins Verderben auf, beginnend bei der Rückkehr des Jenenser Studenten nach Stavenhagen, seiner Verhaftung in Berlin, den polizeilichen und kriminalgerichtlichen Verhören bis hin zur Urteilsverkündung durch das Kammergericht Berlin. Dr. Hückstädt schilderte die anfangs bedrückenden Haftumstände in den Berliner Gefängnissen, unter denen der junge Reuter sehr gelitten hat. Obwohl noch jung, war Fritz Reuter aber nicht der Mann, der in seiner Gefängniszelle apathisch verharrte und schicksalsergeben die Zeit vertrauerte. Er blieb geistig rege und entwickelte eigene Vorstellungen, den Gefängnisalltag zu überstehen, sei es durch die Lektüre englischer Literatur oder durch seine Lieblingsbeschäftigung, dem Zeichnen und Malen.
In seinem Vortag ging Dr. Hückstädt auch auf das oft angespannte Verhältnis Fritz Reuters zu seinem Vater ein, dem Bürgermeister und Juristen Georg Johann Reuter in Stavenhagen. Nach der Urteilseröffnung im Januar 1837 schrieb Reuter an seinen Vater: „Wie ich Dir Letzteres [das Urteil] an besten mitteilen soll, darüber sinne ich vergeblich nach; ich mag es drehen, wie ich will, ich fürchte dennoch immer alle Deine Hoffnungen, die Du auf meine Befreiung gesetzt hast mit einem Schlage zu zertrümmern; aber es hilft nicht, erfahren musst Du es. […] Mit dem Urtheile zugleich ist die Begnadigung des Königs angelangt, worin bestimmt wird, daß der König diejenigen, welche zum Tode verurtheilt worden sind, auf 30 Jahre begnadigt hat und zu diesen, mein lieber Vater, gehöre ich.“
Das Buch „Ick heww`t betahlt; mihr as betahlen kann de Minsch nich“ von Dr. Arnold Hückstädt erschien als Sonderband in der Schriftenreihe Kikut des Museums, herausgegeben von der Fritz-Reuter-Gesellschaft in Zusammenarbeit mit dem Fritz-Reuter-Literaturmuseum. Das Buch kann für 16 Euro im Museum erworben werden.
Am 4. Oktober wurde der Schweriner Torsten Jahn als neuer Museumsleiter durch den Stadtpräsidenten Klaus Salewski, Bürgermeister Stefan Guzu, dem Fraktionsvorsitzenden (Die Linke) Peter Ritter sowie durch die AmtsleiterInnen und den Personalrat begrüßt.
Der 57-Jährige ist ausgebildeter und studierter Buchhändler und hat zudem einen Abschluss als Magister Artium in Neuerer Deutscher Literaturwissenschaft und Politikwissenschaft. Er war unter anderem mit der Leitung des Filmkunstfestes in Schwerin und verschiedener regionaler und überregionaler Kulturprojekte betraut.
Herr Jahn bringt eine umfassende, kulturwirtschaftliche Expertise sowie die Liebe zum Buch, zur Kultur und zur mecklenburgischen Heimat mit.
Er sagt: „Ich freue mich auf die neue Aufgabe. Es ist mir sehr wichtig, das Niederdeutsche als gemeinsame kulturelle Klammer im norddeutschen Raum weiter zu verstetigen. Fritz Reuter ist mir seit meiner Jugend vertraut. Das Literaturmuseum soll ein Ort der kulturellen und wissenschaftlichen Begegnung sein und auch junge Menschen in seinen Bann ziehen. Ich möchte dabei Bewährtes übernehmen und dem Ganzen einen modernen Rahmen geben. Ich freue mich auf eine vielfältige und abwechslungsreiche Tätigkeit.“
Wir wünschen Torsten Jahn für diese verantwortungsvolle Tätigkeit viel Erfolg und freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit ihm.
Im Jahr 1862 erschien zum ersten Mal Fritz Reuters Roman „Ut mine Festungstid“. Das ist aber nur ein Grund, warum das Fritz-Reuter-Literaturmuseum genau 160 Jahre später diesen Roman einmal mehr in seine Mittwochslesereihe aufgenommen hat. Auch zwei Publikationen zum Hochverratsprozess gegen Fritz Reuter hatte das Museum im Rahmen seiner Schriftenreihe geplant. Die erste Publikation erschien im März, Dr. Bake aus Bonn hat in seinem Buch „Vorauseilender Gehorsam oder die unbegrenzte Auslegung“ zum ersten Mal den Prozess und das Urteil gegen Reuter aus juristischer Sicht aufgearbeitet.
Nun liegt mit dem Buch „Ick heww`t betahlt; mihr as betahlen kann de Minsch nicht“ von Dr. Arnold Hückstädt ein weiteres Buch zum Hochverratsprozess gegen Fritz Reuter vor. Anders als in der erstgenannten Publikation liegt der inhaltliche Schwerpunkt dieses Buches auf der Untersuchungshaft Reuters. Der Reuterexperte Hückstädt stellte den Häftling, den Menschen Fritz Reuter in den Mittelpunkt seiner Forschungen, natürlich immer eingebettet in die Schilderung der historischen Abläufe und Hintergründe.
Das Buch „Ick heww`t betahlt; mihr as betahlen kann de Minsch nicht“ von Dr. Arnold Hückstädt erschien als Sonderband in der Schriftenreihe Kikut des Museums, herausgegeben von der Fritz Reuter Gesellschaft e.V. Neubrandenburg in Zusammenarbeit mit dem Fritz-Reuter-Literaturmuseum Stavenhagen. Das Buch kann ab sofort für 16 Euro im Museum erworben werden. Eine Präsentation des Werkes mit dem Autor ist für den 20. Oktober geplant.
Wieder wurde der einladend gestaltete Museumshof zum Tummelplatz für die Freunde des Fritz-Reuter-Literaturmuseums. Die diesjährige Museumshoffete am 5. August wurde einmal mehr allen Erwartungen gerecht, auch wenn das Wetter es anfangs nicht gut zu meinen schien. So begrüßten Renate Drefahl, die Vorsitzende des Fördervereins Reuter Museen, und Marit Haferkorn, die amtierende Museumsleiterin, die Gäste noch bei strömenden Regen. Auch das Kulturprogramm wurde anfänglich von einem heftigen Nieselregen begleitet; nach dem Schlager „Wochenend und Sonnenschein“ hatte dann aber auch Petrus endlich ein Einsehen.
Den kulturellen Teil bestritt in diesem Jahr das Musiktheater Cammin mit einer „SchlagerRevue“ der 20er und 30er Jahre, einer Musik-Comedy mit Schlagern und Chansons aus der Grammophonzeit. In stilvoller und charmanter Art, mit Gesang, Gitarre, Ukulele, Posaune und diversen Perkussionsinstrumenten, präsentierten Janina Howitz und Siegfried Weber die alten Schlager vital und originell. Abgerundet wurde die Darbietung durch die witzigen Arrangements, die humorvollen Dialoge und Schauspielereien, bei denen auch das Publikum mit einbezogen wurde; dieses bedankte sich mit begeistertem Applaus bei den beiden Akteuren.
Traditionell ging es dann mit ÄtenDrinkenVertellenVerpusten weiter. Das von fleißigen Mitgliedern des Fördervereins gestaltete Buffet wurde seinem Ruf gerecht und bot vielfältige lukullische Genüsse, auch wenn sich manch ein Gast am Abend mehr sommerliche Wärme gewünscht hätte.
Die Mitarbeiter des Museums und die Mitglieder des Fördervereins Reuter Museen möchten sich noch einmal bei allen bedanken, die mit ihrer Tatkraft und ihrem Engagement zu dieser wiederum gelungenen Veranstaltung beigetragen haben, insbesondere beim Hausmeister Falk Jonassen und bei den Mitarbeitern des städtischen Bauhofs um Eberhard Hoth.
Am 22. Juli präsentierte das Fritz-Reuter-Literaturmuseum im vollbesetzten Vortragsraum das Buch „Vorauseilender Gehorsam oder die unbegrenzte Auslegung“, das als Sonderband in der Kikut- Schriftenreihe des Museums erschienen ist.
Ein Jahr haben der Autor und Jurist Dr. Uwe Bake aus Bonn und das Fritz-Reuter-Literaturmuseum an diesem Buch gearbeitet. Erstmals liegt mit diesem Buch eine juristische Bewertung des Hochverratsprozesses gegen Fritz Reuter vor dem Kammergericht Berlin vor. Alle Akten über Reuters Zeit im Polizeigefängnis, in der Untersuchungshaft, über die Verhöre und das Urteil sind dafür ausgewertet und im Anhang zum Nachlesen angefügt worden – ein Novum in der Reuterforschung. Im Buch versucht der Autor die Frage zu beantworten, ob das Kammergericht – natürlich gemessen an dem damals geltenden preußischen Recht – ein zutreffendes oder wenigstens vertretbares Urteil gesprochen hat.
In seinem Vortrag sprach der in Norddeutschland geborene und „plattdeutsch aufgewachsene“ Jurist zunächst über die Gründe, die dazu führten, sich intensiv mit dem Hochverratsprozess gegen Fritz Reuter auseinanderzusetzen. Anschließend fasste er seine Untersuchungsergebnisse vor dem interessierten Publikum zusammen.
Schon die vom Gericht letztendlich bejahte grundsätzliche Frage, ob ein Ausländer (in diesem Fall der Mecklenburger Fritz Reuter) im Ausland (Reuter war Student in Jena, also in Thüringen) Hochverrat gegen Preußen begehen kann, widersprach sowohl dem in Preußen geltenden Allgemeinen Landrecht als auch mehreren zuvor gefällten Urteilen preußischer Obergerichte. Auch die vom Gericht ebenfalls bejahte Frage, ob bei Hochverrat der Versuch wie das vollendete Verbrechen zu behandeln ist, widerspricht einem vorangegangenem Urteil der Berufungsinstanz des Kammergerichtes. Lediglich der Vorwurf der Majestätsbeleidigung wird vom Gericht schlüssig begründet. Die Reuter vorgeworfenen Straftaten standen in grobem Missverhältnis zu der gegen ihn verhängten Strafe. Das Resümee der Untersuchung des Juristen Dr. Bake nimmt der Titel seines Buches also schon vorweg.
Das Buch „Vorauseilender Gehorsam oder die unbegrenzte Auslegung“ von Dr. Uwe Bake kann im Fritz-Reuter-Literaturmuseum zum Preis von 15 Euro erworben werden.
In der vergangenen Woche besuchten Mitglieder des Fördervereins Reuter-Museen e. V. aus dem mecklenburgischen Stavenhagen die Wartburgstadt. Die Städte Stavenhagen und Eisenach sind durch den Schriftsteller Fritz Reuter verbunden. Seit gut drei Jahren pflegen sie eine Kooperation, die die beiden Städte weiter ausbauen möchten.
Im Mai dieses Jahres war bereits eine Delegation aus Eisenach nach Stavenhagen im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte gereist. Ein weiterer Schritt zur Vertiefung der partnerschaftlichen Zusammenarbeit der Städte Eisenach und Stavenhagen war der Besuch der Mitglieder des „Fördervereins Reuter-Museen“ aus Stavenhagen. Das Besuchsprogramm führte die Vereinsmitglieder im Beisein von Eisenachs hauptamtlichem Beigeordneten Ingo Wachtmeister und der ehrenamtlichen Beigeordneten für Städtepartnerschaften, Heike Apel-Spengler, unter anderem auf den Hauptfriedhof zu Fritz Reuters Grab sowie in das Reuter-Wagner-Museum.
„Wir sind den Mitgliedern des Fördervereins Reuter-Museen aus Stavenhagen und den Eisenacher Freunden zu großem Dank für ihr unermüdliches Engagement um das Erbe Fritz Reuters verpflichtet. Wir werden in naher Zukunft interessante gemeinsame Projekte auch hier in Eisenach initiieren. Ich freue mich auf die weiteren Begegnungen mit den Bürger aus der Reuterstadt Stavenhagen“, so Ingo Wachtmeister.
Der Eisenacher und ehrenamtliche Reuter-Forscher Hartfried Räder stellte aus Anlass des Besuchs neue Erkenntnisse seiner Forschungen vor. Während seiner Archivrecherche fand er heraus, dass Reuter mehrere Gartengrundstücke aus Privatbesitz gekauft hatte. Zudem müsse Reuters Grundstück, auf dem heute das Museum steht, ursprünglich größer gewesen sein. Das Gartengrundstück der Villa hatte seinerzeit vermutlich einen weiteren Zugang zum heutigen Reuterweg (vormals Schleifweg).
Der Zustand des Reuter-Gartens, der schon länger berechtigter Kritikpunkt ist, soll im Zuge eines Gartenkonzeptes in Angriff genommen werden. Auf Grundlage des Konzeptes werden anschließend konkrete Maßnahmen geplant. Für die Erstellung des Konzeptes erhält die Stadt Eisenach vom Freistaat Thüringen 5000 Euro Fördermittel.
Der Förderverein Reuter-Museen e.V. wurde 1991 gegründet und unterstützt die Reuter-Museen auf vielfältige Weise. Seit seiner Gründung engagiert er sich auch in hohem Maß für das Eisenacher Reuter-Wagner-Museum, so bei Restaurierungen, Publikationen, thematischen Veranstaltungen und museumspädagogischen Projekten. Geleitet wird der Verein von Renate Drefahl. Dem Vorstand gehören weiterhin Ute Mohns (Schatzmeisterin) und Hartfried Räder (Geschäftsführer) an. Der Wiederaufbau der Balkonanlage des Museums wurde vom Verein ebenfalls großzügig unterstützt. Mitglieder des Fördervereins aus Stavenhagen um die Vorsitzende Renate Drefahl hatten nach einem Besuch der Eisenacher Reuter-Villa 2019 spontan ein Spendenkonto eingerichtet und konnten schließlich 3600 Euro für die Balkon-Sanierung beisteuern.
Hintergrund
Fritz Reuter gehörte im 19. Jahrhundert zu den am häufigsten gelesenen deutschen Autoren. 1863 zog er mit seiner Frau Luise nach Eisenach. Hier ließ sich das Paar eine Villa am Fuß der Wartburg bauen. In dem heutigen Museum empfing der Schriftsteller auch zahlreiche bekannte Persönlichkeiten wie August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, Gustav Freytag und Hans Christian Andersen. In der Villa lebte Reuter bis zu seinem Tod am 12. Juli 1874.
(Pressemitteilung der Wartburgstadt Eisenach vom 20. Juli 2022)
Den Wettbewerb um das schönste Plattdeutsche Wort gibt es seit 1995, initiiert vom Fritz-Reuter-Literaturmuseum. Inzwischen verbergen sich hinter dem Plattdeutschen Wort drei Kategorien und der Wettbewerb wird gemeinsam vom Fritz-Reuter-Literaturmuseum und dem Heimatverband Mecklenburg-Vorpommern durchgeführt. Die Einsendungen kommen mittlerweile aus dem halben Bundesgebiet und die Veranstalter verzeichnen eine zunehmende Anzahl an Vorschlägen von jungen Leuten. Ganze Schulklassen als auch Plattdeutschkurse haben Vorschläge zum Plattdeutschen Wort des Jahres eingereicht.
Wie immer hat die Jury aus für sie völlig anonymen Listen ihr Votum abgegeben und folgende Sieger ermittelt:
In der Kategorie Plattdeutsches Wort 2022 gewann Uwe Schmidt aus Neubrandenburg mit dem Wort „Dunnerlüchting“. Dieser Ausdruck des Erstaunens ist eine Zusammensetzung aus Donner und Blitz, in der Bedeutung von Verwunderung und Freude.
Sieger in der Kategorie Bester aktueller Ausdruck wurde Stefan Schewe aus Neubrandenburg mit seinem Vorschlag „Tippschnack“ (für chatten). Leider konnte Herr Schwere seinen Gewinn an diesem Tag nicht persönlich entgegennehmen. Er wird sich aber sicher über eine baldige Paketsendung freuen.
In der letzten Kategorie, Liebste Redensart oder liebstes Sprichwort, konnte die 14jährige Jette Bolz aus Siedenbrünzow punkten. Mit: „Een vergnöögt Hart is better as`n Büdel vull Geld.“ (Ein fröhliches Herz ist besser als ein Beutel voll Geld.) gewann sie in diesem Jahr.
An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal bei allen Teilnehmern für Ihre zahlreichen Einsendungen bedanken.
Am 19. Juni um 13.30 Uhr begann im Fritz-Reuter-Literaturmuseum mit einer Lesung „Reuters Sonntagsspaziergang“ 2022. Museumsleiterin Marit Haferkorn sowie Renate Drefahl und Anja Brinckmann vom Förderverein Reuter Museen e. V. lasen hoch- und niederdeutsche Texte, stimmten so das Publikum mit Fritz Reuters Geschichten vom Uhrmacher Droz auf die anschließende Besichtigung der Werkstatt des Uhrmachermeisters Wilfried Hundt ein. Dort angekommen, trug Renate Drefahl Fritz Reuters Läuschen „De Wedd“ vor: „Hir geiht`e hen, dor geiht`e hen“; wer kennt es nicht, und vor allem: was hätte besser gepasst? Im Anschluss führte Uhrmachermeister Hundt durch seine Werkstatt, sprach vom traditionellen Uhrmacherhandwerk, seinen Perspektiven und beantwortete selbstverständlich auch die Fragen seiner zahlreichen Gäste.
Unter dem Motto „För plietsche Kinner“ gab es am 19. Juni auf dem Hof des Fritz-Reuter-Literaturmuseums ein buntes Unterhaltungsprogramm für Kinder. Vorgestellt wurden traditionelle Handwerksberufe: der Papiermacher, der Buchbinder, der Illustrator, der Schneider und der Nagelschmied. Mehrere Stände luden kleine und große Kinder zum Mitmachen ein. Man konnte basteln, die Altdeutsche Schrift üben, selber Papier schöpfen, sich verkleiden und vieles mehr. Ein gelungener Spaß für Jung und Alt.
Im Rahmen der Veranstaltungen zu Reuters zweitem Sonntagsspaziergang in Stavenhagen lasen Bernd Lubs, Uwe Schmidt und Dietmar Dumjahn vom Bund Niederdeutscher Autoren (BNA) für Mecklenburg-Vorpommern und die Uckermark im Fritz-Reuter-Literaturmuseum. Im Mittelpunkt der Lesung standen heitere, selbstgeschriebene Kurzgeschichten; natürlich durften aber auch Klassiker des plattdeutschen Humors wie Rudolf Tarnow nicht fehlen. Es gab aber auch eine Geschichte von Dietmar Dumjahn, die vom Kriegsende und vom folgenden schweren Neuanfang erzählte, eine Geschichte, die angesichts der aktuellen Ereignisse in der Ukraine das Publikum noch einmal zum Nachdenken anregte.
Nach der Eröffnung der neuen Sonderausstellung gaben am 18. Juni Schülerinnen des Musikgymnasiums „Tudor Jarda“ aus dem rumänischen Kreis Bistrita-Nasaud, dem Partnerkreis des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte, ein kleines Konzert im Fritz-Reuter-Literaturmuseum. Unter dem Motto „Bekanntes aus Folklore und Klassik“ präsentierten sie traditionelle Musik aus ihrer Heimat, aber auch Werke der europäischen Klassik. Besonders die kleine Geigerin Maria-Ionela Pop mit ihrer Darbietung von Vivaldis Jahreszeiten begeisterte das Publikum. Begleitet wurden die Schülerinnen von Herrn Cristian Lepadatu am Klavier.
Am 18. Juni wurde die neue Sonderausstellung des Fritz-Reuter-Literaturmuseums von der amtierenden Museumsleiterin Marit Haferkorn eröffnet. Gezeigt werden vorwiegend Lampen mit hauchdünnen, handgedrechselten Schirmen aus Holz, aber auch Kleinmöbel und Accessoires. Max Strack, einer der beiden Geschäftsführer der 2021 gegründeten MAXLUZI GmbH, stellte sein junges Unternehmen den interessierten Gästen vor, schilderte den zeitaufwendigen Arbeitsablauf vom Grobzuschnitt bis zum fertigen Endprodukt und beantwortete die Fragen des Publikums. Übrigens: Die MAXLUZI GmbH erhielt in diesem Jahr beim Landeswettbewerb „Unternehmer des Jahres“ in Mecklenburg-Vorpommern einen Sonderpreis für faires, regionales und kreatives Wirtschaften. Herzlichen Glückwunsch!
Zu besichtigen ist die Verkaufsausstellung bis zum 18. September 2022 immer mittwochs bis sonntags zwischen 10 und 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Unter dem Motto „Sind Sie auch mit Fritz Reuter verwandt?“ präsentierte am 24. Mai Hans- Georg Kunisch aus Stavenhagen sein Buch „Fritz Reuters Genealogie“ im vollbesetzten Vortragsraum des Fritz-Reuter-Literaturmuseums. Die wohl bisher umfangreichste Datensammlung zur Familiengeschichte Fritz Reuters erschien Anfang des Jahres als Sonderband in der Schriftenreihe des Museums. Unterstützt wurde der Autor von Andreas Parlow, dem 1. Vorsitzenden des Vereins für mecklenburgische Familien- und Personengeschichte e. V. (MFP e. V.).
Zunächst stellte Andreas Parlow den Verein vor, machte das interessierte Publikum mit dem Zweck und den Zielen der Vereinsarbeit bekannt. Er sprach von den Möglichkeiten, die der Verein allen geschichtlich Interessierten bietet, angefangen bei der Nutzung von Datenbanken und Digitalisaten über die vereinseigene Homepage bis hin zur Möglichkeit, eigene geschichtliche Forschungen über den Verein zu publizieren.
Dann war der Hauptakteur an der Reihe: Hans- Georg Kunisch stellte nicht nur sein Buch vor, er berichtete auch von den Motiven, die ihn zu dieser Arbeit veranlasst haben, sprach von den durchgesehenen Quellen und seiner Arbeitsweise. Insgesamt dauerte es zwei Jahre, bis er alle seine Forschungsergebnisse in dem nun vorliegenden Buch vereinen konnte.
Die Frage „Sind Sie auch mit Fritz Reuter verwandt?“ konnten Hans- Georg Kunisch und Andreas Parlow letztendlich nicht beantworten. Wer das wissen will, muss sich schon selbst auf die Suche nach einer Antwort aufmachen. Die Wege dazu haben die beiden Referenten aufgezeigt. Sie haben aber auch deutlich gemacht, dass diese Suche immens zeitaufwendig ist und somit eine sehr lange sein kann.
Museen mit Freude entdecken war das Motto des diesjährigen Internationalen Museumstages, der am 15. Mai an vielen Orten mit unterschiedlichsten Angeboten gefeiert wurde.
Im Fritz-Reuter-Literaturmuseum Stavenhagen sollten 2022 Kinder besondere Museumsfreuden erleben: so wurden zwei Aufführungen von der bekannten Geschichte um „Die drei kleinen Schweinchen“ - in der Adaption von Katharina Sell vom Figurentheater Ernst Heiter aus Neu Schönau - angeboten. Rosa Sülze, die Lehrerin, die sich der verwaisten Schweinchen angenommen hatte, gab ihnen im Unterricht und darüber hinaus alles an die Hand, die Härten des Lebens – z.B. einen gefräßigen Wolf – unbeschadet überstehen zu können. Die Wasserzwerge-, Grünschnabel- und Mischka-KITA-Kinder aus Ritzerow und Stavenhagen hatten eine spannende und lustige Stunde im Museum, und dass es nicht der Sonntag, sondern erst der Tag danach, der 16. Mai, war, tat der Aufregung und dem Spaß überhaupt keinen Abbruch!
Dank gesagt sei an an dieser Stelle dem Landkreis MSE, der die Theateraufführungen mit einem Zuschuss aus seinem Kulturetat fördern will.
Am 4. Mai startete im vollbesetzten Veranstaltungsraum des Fritz-Reuter-Literaturmuseums die diesjährige Mittwochslesungsreihe. 160 Jahre nach der ersten Veröffentlichung lesen wir in diesem Jahr Fritz Reuters „Ut mine Festungstid“, wie immer dat ganze Bauk hinnerannerwech.
Zum Auftakt las Renate Drefahl aus Teterow, die kurzfristig einsprang und den krankheitsbedingten Ausfall der geplanten Vorleserin kompensierte. Dafür möchte sich das Museumsteam an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich bedanken.
Fortgesetzt wird die Reihe am 1. Juni, dann liest Manfred Piontek aus Stavenhagen. Es folgen am 15. Juni Cornelia Nenz aus Neustrelitz und am 29. Juni Dietmar Dumjahn aus Klockow.
Anlässlich des 100. Geburtstages des großen niederdeutschen Erzählers und Dichters Fritz Reuter gründeten ehemalige Mecklenburger am 7. November 1910 in Lübeck den „Plattdütschen Verein Fritz Reuter“. Es fügte sich eine Gemeinschaft zusammen, die Sprache und Brauchtum ihrer Heimat pflegte. Vereinsfeste standen regelmäßig auf dem Programm, mit der Fritz-Reuter-Eiche im Lübecker Stadtpark hatte der Verein seit 1933 auch ein Ehrenmal. Hier fanden im November jährliche Kranzniederlegungen zu Ehren Reuters statt. Das Vereinsbanner mit dem Konterfei Fritz Reuters wurde stets mitgeführt, die Vereinshymne „Ick weit einen Eikbom …“ erklang. Die Mitglieder wurden älter, Nachwuchs gab es nicht. So traf die Vereinsversammlung im August 2021 schweren Herzens die Entscheidung, den Verein 111 Jahre nach seiner Gründung aufzulösen.
Am 3. Mai übergaben die letzten Vereinsmitglieder die Banner des Vereins sowie eine Büste Fritz Reuters in die Obhut des Fritz-Reuter-Literaturmuseums. Es sind zeitgeschichtliche Dokumente, die die Popularität Fritz Reuters über die Grenzen Mecklenburgs hinaus belegen. Zudem werden diese Artefakte als Bestandteil der Sammlungen mit dazu beitragen, dass eine über 100jährige Tradition auch zukünftig nicht in Vergessenheit gerät.
Am 21. April 2022 erlebten die ZuhörerInnen eine stimmungsvolle Aufführung im Veranstaltungsraum des Fritz-Reuter-Literaturmuseums. Herr Pastor Christian Voß aus Rostock las aus seiner plattdeutschen Übertragung der auf der ganzen Welt bekannten Erzählung von Antoine de Saint-Exupéry „Der kleine Prinz“ vor.
In ausgewählten Episoden trat uns „de lütte Prinz“ in seiner neugierig-beharrlichen Art entgegen. Passende Akzente zum Text setzte Frau Lucia Zeißig, Lehrerin an der Kulturschule Malchin, durch alte und moderne Musikstücke, die sie auf verschiedenen Block- und Traversflöten vortrug. Klänge und sprachliche Bilder ergänzten einander in großartiger Weise. Ein gelungener Abend!
Der autobiografische Roman „Ut mine Festungstid“ hat in der Skizze „Eine heitere Episode aus einer traurigen Zeit“, die in 16 Folgen im „Unterhaltungsblatt für beide Mecklenburg und Pommern“ im Jahr 1855 veröffentlicht worden war, eine Art hochdeutschen Vorläufer. Hierin behandelt Reuter jedoch nur heitere Aspekte und komische Begebenheiten der Graudenzer Haftzeit. In der späteren „Festungszeit“ sind das die Kapitel 14 bis 25 des Abschnitts „De Festung Gr.“, die jedoch viel breiter angelegt und weiter ausgeführt sind als in „Eine heitere Episode aus einer traurigen Zeit“.
Im Mittelpunkt der Schilderung steht der triste Alltag im Gefängnis, den Reuter mit Hilfe seiner mitgefangenen Kameraden bewältigte. Heitere Episoden und Erlebnisse lassen größtenteils die Bitterkeit vergessen, die seine Haftzeit ausgemacht haben. Anekdotenhaft schildert er burleske Szenen und heitere Liebesabenteuer seiner Kameraden, seine Versuche, als Maler künstlerisch tätig zu sein und seine Kochversuche in der Zelle. Es ist dies die Art Reuters, seine so einschneidenden und ihn tief treffenden Erlebnisse zu verarbeiten und zu bewältigen. Auch der lange Zeitraum, der bis zur Niederschrift des Romans verging, dürfte Einiges von der Schärfe und Brisanz der Ereignisse vergessen gemacht haben. Dennoch blitzen zwischen den heiteren Episoden auch immer wieder sehr präzise Bemerkungen über das ihm widerfahrene Unrecht durch den preußischen Staat und einige seiner pflichteifrigen Diener hervor. Kommandanten konnten Gefangene zerstören oder durch menschliche Behandlung ihr Los erleichtern. Letzteren und besonders auch seinen Kameraden wollte Reuter mit seinem Buch ein bleibendes Denkmal setzen. Nicht die Abrechnung mit seinen Peinigern steht daher im Mittelpunkt des Werkes, sondern der Humanismus und das Lob der Freundschaft, die sich in schweren Zeiten bewährt. Im Jahr 1862 schrieb Reuter an Julius Wiggers: „… zwischen meinem Jetzt und meinem Damals liegen aber schon 25 Jahre, die mich manche Bitterkeit vergessen lassen konnten und mich in den Stand setzen, sogar diese Zeit meines Lebens in die rosigen Fluthen des Humors zu tauchen; aber alle Momente wollen sich nicht heiter färben lassen, sie bleiben in ihrem scheußlichen Grau gekleidet stehen, und wenn ich die heitern auch ein wenig mit erfundenem Spaß auflasirt habe, die grauen habe ich in ihrer trübseligen Wahrheit stehen lassen.“
Die Termine für die Mittwochslesungen 2022:
4. Mai, 18. Mai, 1. Juni, 15. Juni, 29. Juni. Nach der Sommerpause geht es weiter am 31. August, 14. September, 28. September, 12. Oktober und 26. Oktober.
Am 10. April wurde die neue Sonderausstellung des Fritz-Reuter-Literaturmuseums mit vielen interessierten Gästen eröffnet. Nach einer musikalischen Einstimmung durch Jemery Giese, Gitarrenschüler an der Kulturschule Malchin, stellte sich der Zeichner Andree Kramer aus Stavenhagen mit seinen Stillleben, die er hauptsächlich mit Buntstiften zeichnet, vor. Größtmöglicher Realismus, das Interesse an Lichtbrechung und -spiegelung und an Bewegung bei der Darstellung der abgebildeten Früchte, Gefäße, Stoffe, Flüssigkeiten usw. zeichnen die kleinformatigen Bilder aus. Einen Teil der Zeichnungen kann man bei Interesse erwerben. Zu besichtigen ist die Ausstellung bis zum 12. Juni 2022 immer mittwochs bis sonntags zwischen 10 und 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Im Jahr 1862 erschien erstmals Fritz Reuters autobiographischer Roman „Ut mine Festungstid“, in dem er seine 7jährige Haftzeit in verschiedenen preußischen Gefängnissen literarisch verarbeitet hat. 160 Jahre später liegt mit dem Buch „Vorauseilender Gehorsam oder die unbegrenzte Auslegung“ des Juristen Dr. Uwe Bake erstmals eine juristische Bewertung des Hochverratsprozesses gegen Fritz Reuter vor dem Kammergericht Berlin vor.
Nur wenige wissen, dass der niederdeutsche Dichter als junger, eigentlich unpolitischer Jura-Student und Burschenschaftler 1833 in Berlin verhaftet, nach drei Jahren Untersuchungshaft wegen angeblicher Majestätsbeleidigung und Hochverrats zum Tode verurteilt, dann zu 30 Jahren Festungshaft begnadigt und 1840 schließlich amnestiert wurde. Sein Schicksal steht beispielhaft für das vieler anderer, die von der Demagogenverfolgung, also der Unterdrückung von Freiheitsbestrebungen im Deutschen Bund, durch die preußische Justiz in den 1830er Jahren erfasst worden sind. Im Buch versucht der Autor die Frage zu beantworten, ob das Kammergericht – natürlich gemessen an dem damals geltenden preußischen Recht – ein zutreffendes oder wenigstens vertretbares Urteil gesprochen hat.
Alle Akten über Reuters Zeit im Polizeigefängnis, in der Untersuchungshaft, über die Verhöre und das Urteil sind dafür ausgewertet und im Anhang zum Nachlesen angefügt worden – ein Novum in der Reuterforschung.
Das Buch „Vorauseilender Gehorsam oder die unbegrenzte Auslegung“ von Dr. Uwe Bake erschien als Sonderheft in der Schriftenreihe Kikut des Fritz-Reuter-Literaturmuseums und kann dort zum Preis von 15 Euro erworben werden.
In der Schriftenreihe Kikut des Fritz-Reuter-Literaturmuseums Stavenhagen ist soeben die umfangreichste Sammlung von Daten zur Familiengeschichte Fritz Reuters erschienen, die es bis heute gegeben hat. Autor des Buches ist der Stavenhäger Familienforscher Hans-Georg Kunisch. Mit großer Genauigkeit und hohem Zeitaufwand hat er über 1.300 Personen erfasst und den Stammbaum Fritz Reuters neu überarbeitet. Dazu wurden von ihm zahlreiche Kirchenbucheintragungen, Volkszählungslisten, Ortsfamilienbücher u.a. ausgewertet. Neben allen Reuterforschern, die mit dieser Zusammenstellung ein übersichtliches und leicht zu handhabendes Nachschlagewerk erhalten, kann diese Sammlung jeder und jedem die Frage nach der möglichen eigenen familiären Beziehung zum Schriftsteller beantworten. Ein umfangreiches Register erleichtert die Arbeit mit dem Buch. Abgerundet wird diese Publikation durch eine Fotogalerie mit nahen oder auch entfernteren Verwandten Fritz Reuters, deren Fotografien an dieser Stelle größtenteils erstmalig veröffentlicht werden.
Das Buch Fritz Reuters Genealogie. Ein Familienbuch über Herkunft und verwandtschaftliche Beziehungen des Heinrich Ludwig Christian Friederich Reuter von Hans-Georg Kunisch kann ab sofort zum Preis von 15 EUR im Fritz-Reuter-Literaturmuseum erworben werden.
Viel Vergnügen hatten die Gäste am 18. November beim märchenhaften Puppentheater im Schloss Stavenhagen. Katharina Sell und Frank Hirrich vom Figurentheater Ernst-Heiter (Alt Schönau) zeigten am Vormittag „Drei kleine Schweinchen“ für die Kinder aus der Kita „Lütt Matten“ sowie in der Abendvorstellung „Der Froschkönig“ und „Rotkäppchen“ für Erwachsene, jeweils in adaptierter Form.
Mit wunderbaren Kulissen, Kostümen und Handpuppen verzauberten sie Klein und Groß mit diesen Märchen, die – gut erzählt – einmal mehr ihre anhaltende Gültigkeit bewiesen haben.
Die Veranstaltungen wurden durch den Kulturförderetat des Landkreis Mecklenburgische Seenplatte kofinanziert, wofür wir uns an dieser Stelle noch einmal herzlich bedanken wollen!
Mehr als fünf Jahre ist es her, dass Heft Nr. 37 der Schriftenreihe Kikut des Fritz-Reuter-Literaturmuseums erschienen ist. Auch die zwischenzeitlich herausgegebenen Sonderhefte – inhaltlich unbestreitbar anspruchsvoll und spannend – konnten den Eindruck, das Museum sei in einen Dornröschenschlaf gefallen, nicht wegwischen. Im Laufe der Zeit erreichten uns verwunderte oder verärgerte Nachfragen, einige Interessierte hatten vielleicht schon die Hoffnung auf eine Fortsetzung der früher fast immer jährlich erschienenen Schriftenreihe aufgegeben.
Nun kommt sozusagen „ein Zeichen des Erwachens“, Kikut Nr. 38, verbunden mit der Hoffnung, Ihnen damit wieder in bewährter Weise einen Mix aus Unterhaltung und Wissensmehrung anbieten zu können.
Unser Dank gilt den Autoren und der Autorin, die mit ihren witzigen und nachdenklichen (plattdeutschen) Prosatexten und (hochdeutschen) Essays zu Aspekten aus Fritz Reuters Leben, zu seinem Nachruhm oder zur Rezeptionsgeschichte seines Werkes viel zum Gelingen dieses Heftes beigetragen haben. Die Zeichnungen von Miriam Uhlig sind bereits vor vier Jahren entstanden; sie geben Ihnen einen Eindruck, wie der Reutersche Lebenslauf auf eine Jugendliche wirken kann – auch ihr sei für ihren Beitrag zur Gestaltung des Heftes gedankt.
Der neue Kikut kann ab sofort zum Preis von 6 Euro über das Fritz-Reuter-Literaturmuseum Stavenhagen bezogen werden.
Am 7. November 2021, dem Geburtstag Fritz Reuters, wurde im Schloss von Stavenhagen zum 23. Mal der nach dem Dichter benannte Preis verliehen. Mit ihm werden von der Stadt Stavenhagen, der Sparkasse Neubrandenburg-Demmin und dem Fritz-Reuter-Literaturmuseum Verdienste um die plattdeutsche Sprache oder die wissenschaftliche Beschäftigung mit Fritz Reuter oder anderen niederdeutschen Schriftstellern und Schriftstellerinnen geehrt.
Edeltraud Richter, die Preisträgerin dieses Jahres, die in dem kleinen Ort Trittelwitz nahe Demmin lebt, hielt eine berührende und zugleich erfrischende Dankesrede – up Platt; Gleiches gilt für die Laudatio von Joachim Meier, der, als ihr Lektor, die Autorin und ihr Werk bestens kennt. Für alle Gäste war auf diese Weise viel Gelegenheit, die geliebte Sprache zu hören. Vier Mitglieder der Demminer Jagdhornbläser, einem Ensemble, dem Frau Richter Inspirationen für die Texte ihres ersten Buches verdankt, begleiteten die Feier mit Jagdsignalen und bekannten Liedmelodien.
Die drei Bücher von Edeltraud Richter, die sie im Selbstverlag herausgegeben hat, können im Fritz-Reuter-Literaturmuseum erworben werden.
Am 28. Oktober wurden 30 Jahre Stadtsanierung Stavenhagen mit einem Tag der Altstadt gewürdigt. Um 10 Uhr begrüßte der Bürgermeister Stefan Guzu die Gäste im Fritz-Reuter-Literaturmuseum und eröffnete die Ausstellung „30 Jahre Stadtsanierung in der Reuterstadt Stavenhagen“.
Seit 1991 wurden insgesamt 24,4 Millionen Euro Städtebauförderungsmittel von Bund, Land und Gemeinde für die Sanierung und Verschönerung der historischen Altstadt und 4,7 Millionen Euro für das Neubaugebiet Weststadt eingesetzt. Straßen und Plätze konnten neugestaltet werden, die ehemals grauen Straßenzüge sind Geschichte. Farbenfrohe Fassaden prägen heute das Stadtbild und machen die Altstadt liebenswert.
Nach der Ausstellungseröffnung wurde auf einem Spaziergang die Route des neuen interaktiven Stadtrundganges vorgestellt. Wer diesen Rundgang verpasst hat, kann jederzeit mit seinem Smartphone selbst auf Tour gehen: Einfach den QR-Code scannen und schon kann es losgehen. Durch den Klick auf die digitale Karte sehen Sie an den einzelnen Stationen des Rundgangs alte und neue Fotos und erfahren spannende Fakten zu den Highlights der Stadtsanierung in Stavenhagen. Eine mögliche Ergänzung durch historische Stätten, insbesondere zu Personen und Themen aus den Werken Fritz Reuters, ist bereits angedacht.
Die Ausstellung „30 Jahre Stadtsanierung“ samt Fotodokumentation ist bis zum 22. Dezember im Fritz-Reuter-Literaturmuseum zu besichtigen. Der Eintritt zur Sonderausstellung ist kostenfrei.
Rein in die Bahn und raus ins kleine Abenteuer: Mit dieser Idee schickt DB Regio Ingo Ruff, die Stimme der Bahn und Kult-Moderator sowie Bahnfan Alexander Dieck von Antenne Brandenburg quer durch MV. Das witzige Duo lässt sich treiben, mal beim Stadtbummel, mal im Kanu oder mit dem Tandem.
Die Podcaster treffen tolle Typen, testen ihr Talent und teilen mit ihrem Publikum die Schätze, die ihnen unterwegs begegnen. Hören Sie einfach mal rein und lassen Sie sich überraschen.
Folge 19: Reuter-Riemels und Rieseneichen in Stavenhagen
Sein Leben taugt zum Krimi, erfahren Ingo & Alex im Literaturmuseum über Fritz Reuter: Der Häftling und Trunkenbold wurde zum Bestsellerautor – in Plattdeutsch. An seinen „Riemels“ knobeln auch die zwei, bevor sie zum Ivenacker Tiergarten wandern. Staunend stehen sie vor einem Phänomen: tausendjährige Eichen, dick und hohl, aber vital und grün. Wie viele Kinder in den Baumstamm passen, wie Baumyoga geht und was der Baumkronenpfad so alles offenbart, hören Sie hier:
Am 12. September eröffnete die stellvertretende Museumsleiterin, Frau Marit Haferkorn, die Wanderausstellung Was bleibet aber ... Literatur im Land der Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten (ALG) im Fritz-Reuter-Literaturmuseum.
„Was bleibet aber, stiften die Dichter.“ Friedrich Hölderlin schrieb diese Zeile vor über zweihundert Jahren. Mittlerweile ist sie ein geflügeltes Wort und im kulturellen Gedächtnis verankert. Nicht jeder kennt dieses Zitat, weiß, von wem es stammt oder wer Hölderlin war. Doch seine Dichtung bleibt.
Die Ausstellung Was bleibet aber ... – Literatur im Land der Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten zeigt Szenarien, die vor unserer Haustür stattfinden und literarische Schauplätze, die unserer Wirklichkeit so sehr ähneln, dass sie auch heute beschrieben werden könnten: Denn ob Krieg oder Bündnis, Widerstand oder Flucht, Zensur oder Freiheit – es gibt Ereignisse, die einzelne Leben, das Land oder die ganze Welt verändern und Fragen aufwerfen, auf die Menschen vor Jahrhunderten Antworten suchten und die uns bis heute nicht loslassen.
Die Wanderausstellung ist bis zum 10. Oktober im Fritz-Reuter-Literaturmuseum zu sehen. Der Eintritt ist frei.
Die Wahl der Jury fiel einstimmig auf Edeltraud Richter aus Schönfeld/Trittelwitz bei Demmin, die für ihr Buch Plietschen Kram: Plattdüütsche Gedichte un Geschichten ut uns Dag` mit dem diesjährigen Fritz-Reuter-Literaturpreis ausgezeichnet wird.
Mit Edeltraud Richter wird eine Autorin geehrt, die auf Grund ihrer steten Nähe zum Niederdeutschen diese Sprache genau kennt und in ihren Texten gekonnt anzuwenden versteht. In ernsten und lustigen Geschichten beschreibt sie, oft mit einem kleinen Augenzwinkern, (uns) Menschen mit allen Freuden und Sorgen des alltäglichen Lebens. Die Schönheit und der Reichtum der Natur, wie etwa Wetterereignisse oder der Wechsel der Jahreszeiten, werden insbesondere in ihren Gedichten erlebbar; auch in ihrer Lyrik nutzt Edeltraud Richter souverän die vielfältigen Ausdrucksstärken des Niederdeutschen.
Die Autorin nimmt kritisch und heiter zugleich die Ungereimtheiten des gesellschaftlichen Lebens aufs Korn. Sie sucht nach Ursachen solcher Missgeschicke und ungünstiger Entwicklungen und deutet Wege zur Besserung derselben an. Aktuelle Probleme sind eingefangen im Verständnis für die große, ewig gleiche Bandbreite menschlichen Verhaltens zwischen Herzensgüte und Niedertracht.
Ihre Gedichte und Kurzgeschichten hat Edeltraud Richter in die sechs Kapitel Kinner- un Jugendtiet, Öllertiet, Politik, Gesett un Rägeln, Lachen und Heimat geordnet, so dass eine thematische Auswahl beim Lesen ermöglicht wird. Das 2019 in Stavenhagen erschienene Buch wurde von Jim Schütz aus Neu Ziddorf bei Teterow mit von leichter Hand gezeichneten Illustrationen versehen und fällt durch seinen leuchtend gelben Umschlag ins Auge.
Edeltraud Richter stammt vom Fischland, hat in Greifswald Germanistik und Kunsterziehung studiert und viele Jahre als Lehrerin in Franzburg, Ribnitz und Schönfeld gearbeitet. Seit 1995 ist sie Mitglied des Bundes Niederdeutscher Autoren e.V. und hat in Anthologien und ihren Büchern Bi August Voß geiht alls nah achtern los und So is dat Läben viele niederdeutsche Texte und Gedichte veröffentlicht. Ihr trockener, pointierter Vortrag eigener - oder gelegentlich fremder - Texte hat sie darüber hinaus als Vorleserin bekannt und gefragt gemacht.
Der mit 2.000 Euro dotierte Fritz-Reuter-Literaturpreis wird seit 1999 jährlich vom Fritz-Reuter-Literaturmuseum und der Stadt Stavenhagen vergeben. Gegenstand der Würdigung sind neue Literatur in niederdeutscher Sprache, sprach- bzw. literaturwissenschaftliche Arbeiten sowie die Förderung des Niederdeutschen. Finanziert wird der Preis zu gleichen Teilen durch die Reuterstadt Stavenhagen und die Sparkasse Neubrandenburg-Demmin. Verliehen wird der Preis traditionell am 7. November, dem Geburtstag Fritz Reuters, im Schloss seiner Heimatstadt Stavenhagen.
Am 27. August besuchte der haushaltspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Eckhardt Rehberg, zusammen mit Marc Reinhardt und Dr. Stephan Bunge das Fritz-Reuter-Literaturmuseum in Stavenhagen.
Eckhardt Rehberg hat sich maßgeblich für die Bezuschussung der Förderung von Sanierungsmaßnahmen am Fritz-Reuter-Literaturmuseum im Rahmen des Denkmalschutz-Sonderprogrammes X eingesetzt. So sollen an unserem Haus zwei Außentüren denkmalgerecht aufgearbeitet, vier Gaubenfenster und das Hoftor neu hergestellt, die Schornsteinköpfe saniert und umfangreiche Fassadenarbeiten am Seitenflügel durchgeführt werden. Das Investitionsvolumen wird auf 100 T € geschätzt, davon werden 40 T € als Zuschuss bereitgestellt.
Herr Rehberg, Herr Reinhardt und Herr Dr. Bunge konnten sich bei Ihrem Besuch von der Notwendigkeit der Arbeiten überzeugen. An dieser Stelle möchte sich auch das Team des Museums recht herzlich für ihr Engagement zum Erhalt des Hauses bedanken.
Was machen eigentlich Polizisten im Ruhestand? Wer sich das fragt, dem können wir sagen:
Sie besuchen unter anderem unsere schöne Reuterstadt und besichtigen das Fritz-Reuter-Literaturmuseum.
Bei strahlendem Sonnenschein und warmen Temperaturen empfingen am 13. August Frau Dr. Cornelia Nenz (ehemalige Museumsleiterin) und Frau Christine Buchmann (Bauamtsleiterin) eine Delegation von 33 ehemaligen Polizisten aus Rheinland-Pfalz auf dem Museumshof.
Nach der Eröffnung durch Frau Buchmann erhielten die ehemaligen Mitarbeiter der Polizei Einblicke in das Leben und Wirken Fritz Reuters durch Frau Dr. Nenz. Aufgrund der Größe der Gruppe wurden keine Führungen durchgeführt, aber jeder Besucher und jede Besucherin konnte das Museum in Eigenregie besichtigen.
Auf Wunsch signierte Frau Dr. Nenz Bücher über die 750-jährige Geschichte Stavenhagens, die als Gastgeschenk bereitlagen und beantwortete viele Fragen der Teilnehmer, von denen einige auch selbst ehrenamtlich in Museen mitarbeiten.
Wer Interesse am Stavenhagener Schloss hatte, konnte dieses mit Frau Buchmann besichtigen und erfuhr Wissenswertes über dessen Geschichte.
Wir freuen uns, dass es den Teilnehmern sehr gefallen hat und hoffen, sie nehmen schöne Eindrücke aus unserem Literaturmuseum und der Reuterstadt mit nach Rheinland-Pfalz.
Nachdem die traditionelle Museumshoffete pandemiebedingt im vergangenen Jahr abgesagt werden musste, hatten das Fritz-Reuter-Literaturmuseum und der Vorstand des Fördervereins Reuter-Museen e. V. am 6. August wieder auf den Museumshof eingeladen. Den Bestimmungen der aktuellen Landesverordnung geschuldet, war die Zahl der Gäste in diesem Jahr allerdings stark begrenzt.
Äten, Drinken, Vertellen und Verpusten, für alles war aufgrund der Tatkraft und des Engagements der Mitglieder des Fördervereins und der Mitarbeiter von Museum und Stadtbauhof gesorgt. Anfangs schien das Wetter den Veranstaltern einen Strich durch die Rechnung machen zu wollen. Schließlich aber hatte Petrus ein Einsehen, und so stand auch dem Kulturerlebnis nichts mehr im Wege.
Nach ihrem Erfolg mit „Unerhörte Ostfrauen“ im Jahr 2019 stellten die Autorinnen Ellen Händler und Uta Mitsching-Viertel ihr neues Buch „Problemzone Ostmann?“ vor, in dem sie hinter Klischees schauen und ein differenziertes, vielschichtiges Bild der Lebenswirklichkeiten in Ostdeutschland vor und nach der Wende zeichnen. Die Autorinnen nahmen die Zuhörerinnen und Zuhörer mit auf eine Reise durch achtzig Jahre deutsche Geschichte, warmherzig erzählt, zuweilen aber auch mit tragischen Untertönen.
Die Mitarbeiter des Museums und die Mitglieder des Fördervereins Reuter-Museen e. V. möchten sich noch einmal bei allen bedanken, die zu dieser wiederum gelungenen Veranstaltung beigetragen haben, bei den fleißigen Kuchenbäckerinnen ebenso wie bei den Sponsoren des einfachen Büffets.
Durch die pandemiebedingten Einschränkungen konnte das Fritz-Reuter-Literaturmuseum erst am 25. Juli die erste Sonderausstellung in diesem Jahr eröffnen. „Weiße Schönheiten vom Kummerower See“ – unter diesem Motto präsentiert das maluka-Porzellanatelier der Gnevezower Künstlerin Marie-Luise Franz Unikate und Kleinserien aus Porzellan, darunter Vasen, Schalen und Leuchten, aber auch Schmuckgegenstände.
Mehr als zwei Dutzend interessierter Gäste hatten sich pünktlich zur Vernissage eingefunden. Musikalisch umrahmt von der Singer Songwriterin Ada von Weiss, wurde auf dem Museumshof zunächst die obligate Eröffnungsrede gehalten und die Künstlerin vorgestellt. Anschließend wurde die Ausstellung für das Publikum freigegeben, viele der Besucher nutzten die Möglichkeit, mit Marie-Luise Franz ins Gespräch zu kommen.
Die Verkaufsausstellung kann noch bis zum 5. September zu den üblichen Öffnungszeiten des Museums besucht werden. Der Eintritt ist frei.
Am 16. Juli 2021 endete mit einer Finissage die wohl längste Sonderausstellung, die das Fritz-Reuter-Literaturmuseum je hatte.
Die Ausstellung von Peter Wall, einem Maler, Zeichner und Illustrator aus Seedorf am Malchiner See, sollte eigentlich ab dem 1. November 2020 gezeigt werden. Doch das Museum war vom 2. November bis in den Mai 2021 mit einer kurzen vorösterlichen Unterbrechung wegen der Corvid-19-Situation geschlossen.
Umso mehr freuen wir uns, dass wir den Museumsgästen in den vergangenen Wochen die Acrylmalereien und Federzeichnungen von Peter Wall zeigen und zum Ende der Ausstellung mit dem Künstler angeregt ins Gespräch kommen konnten.
Nach so langer Schließzeit war es für die Mitarbeiter des Fritz-Reuter-Literaturmuseums wie bei einer Neueröffnung. Weil es immerhin viereinhalb Monate geschlossen war, bekamen die ersten Besucher einen Blumenstrauß von Marit Haferkorn, stellvertretende Leiterin überreicht.
Das waren Ulrich Ganschow aus Stavenhagen mit seinem achtjährigen Enkel Carlo Spradau. „Er geht in Jürgenstorf zur Schule und hat dort Plattdeutsch“, sagte Ganschow. Deswegen sei er interessiert gewesen. Beide hätten sich schon länger für einen Museumsbesuch verabredet. Doch bis sie tatsächlich durch die Ausstellung über das Leben und die Literatur von Fritz Reuter streifen konnten, mussten sie wegen der Corona-Beschränkungen einige Monate warten.
„Es war höchste Zeit, dass wir wieder öffnen“, sagte auch Marit Haferkorn. Am ersten Tag fanden zwar nur vier Besucher den Weg in das Museum am Stavenhagener Markt. Doch der Besucherbetrieb müsse nach einer so langen Zeit erst wieder anlaufen, meinte sie. Ohne Touristen im Land sei das aber gar nicht so einfach. So waren die ersten Interessierten auch aus der Reuterstadt selbst. Man hofft natürlich auf mehr. Auf Busse und Touristen-PKW mit eher fremden Kennzeichen.
Die Besucher schauten sich die Dauerausstellung und auch die Sonderschau mit Ölmalerei und Zeichnungen von Peter Wall aus Seedorf am Malchiner See an. Letztere war eigentlich nie eröffnet worden, berichtete Marit Haferkorn. Denn nach dem geplanten Eröffnungstermin am 1. November musste das Museum geschlossen werden. Deswegen habe man den Termin abgesagt. Die zumeist surrealen Arbeiten des freiberuflichen Malers und Illustrators unter dem Motto „Das, was wir sehen in Zeit und Raum, ist nur ein Traum in einem Traum“ werden noch ein paar Wochen zu sehen sein. Im Museum denkt man aber schon darüber nach, wenigstens zum Abschluss der Ausstellung eine Finissage zu veranstalten.