Die 14 Nothelfer
Wer kennt sie nicht, die 14 Nothelfer? Den hünenhaften hl. Christophorus, der das Jesuskind auf seinen Schultern trägt, die schlagfertige hl. Katharina mit dem Rad, die standhafte hl. Barbara mit dem Turm und allen voran den heldenhaften hl. Georg, der den Drachen besiegt.
Schon seit der Spätantike werden Märtyrer als Heilige verehrt – hauptsächlich Menschen, die zur Zeit des frühen Christentums bzw. der Christenverfolgungen gelebt haben und für ihren Glauben gestorben sind. Mit der Erhebung des Christentums zur Staatsreligion 380 unter Kaiser Theodosius I breitete sich das Christentum nicht nur weiter im Mittelmeerraum aus, sondern auch gen Norden, was vor allem einer Vielzahl von Missionaren zu verdanken ist. In dieser Zeit der Ausbreitung und Stabilisierung des Christentums – dem frühen Mittelalter – werden nun nicht mehr nur Märtyrer als Heilige verehrt, sondern auch jene Menschen, die sich durch ihren frommen Lebenswandel, Verdienste für das Christentum und die Kirche, Taten und Wunder ausgezeichnet haben und im christlichen Sinn vollkommen sind.
Im Laufe der Jahrhunderte wuchs die Zahl der Heiligen beträchtlich und so ist es kaum verwunderlich, dass eine Vielzahl von Heiligen nur national oder sogar nur regional bekannt ist bzw. angerufen wird. Unter den Tausenden Heiligen gibt es jedoch eine kleine Gruppe Heiliger, die jedem katholischen Christen bekannt sein dürfte: Die 14 Nothelfer.
Die Verehrung von Nothelfern – ursprünglich einfach Heilige, die in der Not angerufen werden – ist seit dem 9. Jh. bekannt, jedoch handelte es sich um regional unterschiedliche Heilige. Im Lauf der Jahrhunderte bildete sich ein kleiner Kreis Heiliger heraus, die überregional als Nothelfer verehrt und angerufen wurden, bis sich im 13. und 14. Jh. die bis heute als Nothelfer verehrte Gruppe von Heiligen herausgebildet hatte: die drei Bischöfe Blasius, Dionysius und Erasmus; die drei Ritter Achatius, Eustachius und Georg; die drei Jungfrauen Margareta, Barbara und Katharina; der Diakon Cyriacus und der Einsiedler Ägidius; der junge Vitus und der Christusträger Christophorus. Auch wenn es bei der Anrufung als Nothelfer regionale Unterschiede gab und bis heute gibt – so wird im bayrischen Raum anstatt Eustachius Hubertus und statt Cyriacus Leonhard angerufen – bleibt der Kern doch seit dem 14. Jh. bestehen.
In den vier Führungen „Die 14 Nothelfer – Heilige für das Volk“ werden ausgewählte Nothelfer und deren Verehrung anhand von Kunstwerken vorgestellt.
Dabei wird in der ersten Führung am 29.04.15, 19.30 Uhr ein Überblick über die 14 Nothelfer, ihre Verehrung und ihre Darstellung in der Kunst gegeben.
Am 13.05.15 bilden die „Drei heiligen Madl“ Margareta, Barbara und Katharina das Thema der Führung und werden bildlich erläutert. In der darauffolgenden Führung am 17.06.15 werden die „Ritter für das Volk“ vorgestellt, während die letzte Führung dieses Themas am 15.07.15 die „Jungmänner für das Volk“ beinhaltet.