Der zirka 30 km südlich von Weimar gelegene ehemalige Landsitz der Familie von Stein erlangte Berühmtheit durch Goethes Liebe zu Charlotte von Stein und dessen häufige Besuche zwischen 1775 und 1788. Das Rittergut ist fast vollständig erhalten mit Schloss, Park, Gärtnerei, Patronatskirche, umgebenden Hofgebäuden und einem frei stehenden Theater.
Das Wasserschloss wurde um 1600 im Stil der Renaissance erbaut. 1733 ging Kochberg in den Besitz der Freiherren von Stein über, die es als Landsitz nutzten und einige Umbauten durchführen ließen. Charlotte von Stein und ihr ältester Sohn Carl machten Schloss Kochberg im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert zu einem musischen und geselligen Zentrum. Das Museum im Schloss erinnert an Goethes Besuche bei seiner engsten Freundin und Vertrauten der ersten Weimarer Jahre. In dem Raum, in dem er bei seinen Aufenthalten auf Kochberg gewohnt haben soll, ist als wertvollstes Möbelstück der Schreibschrank zu bewundern, auf dem der Dichter mit Tinte einige Daten seiner Besuche vermerkte. Weitere Räume mit Möbeln und Kunstgegenständen aus dem Originalbestand des Schlosses lassen das Interieur der Goethe-Zeit wieder aufleben. Außerdem erzählen Porträts zur Familiengeschichte der von Steins, Zeichnungen von Goethes Hand sowie handschriftliche Zeugnisse von der Bedeutung des Ortes. Im Erdgeschoss ist eine Ausstellung zur Geschichte des Schlosses und der Gutsherrschaft sowie zum Liebhabertheater zu sehen.