Station: [11] Deiler Mühle
Unterhalb des Deilmannschen Bauernhofs klapperte früher die Deiler Mühle am rauschenden Deilbach. Sie gehörte zum Deilmannschen Bauernhof und wurde wohl zeitgleich gegründet und von dessen Bauern auch vornehmlich betrieben. Die erste urkundliche Erwähnung ist zwar erst für das Jahr 1522 bekannt, aber man kann annehmen, dass die Mühle wesentlich älter ist. Gemahlen wurde hauptsächlich Korn. Ab dem 17. Jahrhundert wurde aber auch Öl geschlagen. Das heute erhaltene Mühlengebäude ist aus Bruchstein errichtet und stammt ebenfalls aus dem 19. Jahrhundert. Es ist damit die älteste noch erhaltene Wassermühle auf Essener Stadtgebiet. Es birgt noch das originale, funktionsfähige technische Inventar mit Zahnrädern aus Holz. Der älteste Mahlstein stammt aus dem Jahr 1662. Der Mahlmechanismus zieht sich durch alle drei Stockwerke der Mühle und das Dachgeschoss. Mit den Maschinen konnten alle Arbeitsgänge auf dem Weg vom Korn zum Mehl erledigt werden: Von der Vorreinigung, über die Hauptreinigung, bis zur Verarbeitung. Ein Sackaufzug und zwei Elevatoren transportierten das Mahlgut über mehrere Stockwerke von einer Maschine zur nächsten. Alle maschinellen Einrichtungen der Deiler Mühle wurden durch die Wasserkraft des Deilbachs angetrieben. Sie wurde durch ein „Poncelet-Rad“, einer Weiterentwicklung des unterschlächtigen Wasserrads, nutzbar gemacht. Das restaurierte Rad können Sie auf der Rückseite des Mühlgebäudes besichtigen. Sehen Sie die Gräben im Gelände hinter der Mühle? Das sind die Relikte der früheren Wasserführung. Die Versorgung mit Wasserkraft musste, wie bereits erwähnt, mit dem Deiler Eisenhammer geteilt werden. Dafür wurde der Bach in der Höhe der Hundebrücke gestaut und ein Stauteich angelegt. So konnte auch das ungünstige Gefälle des Deilbachs ausgeglichen werden.
In den 1950er Jahren lief die Mühle letztmalig mit Wasserkraft. Heute nutzt der Pächter die Deiler Mühle als Standort für seinen Futtermittelhandel. Seine Familie bewirtschaftet die Mühle in dritter Generation. Ähnlich wie den Kupferhammer und den Deilmannschen Bauernhof möchte die Stadt Essen das Denkmal per Erbpacht an den jetzigen Nutzer abgeben. So sollen notwendige Investitionen ermöglicht und das Objekt auch in Zukunft erhalten werden. Die Deiler Mühle kann nach Absprache im Rahmen von Gruppenführungen besichtigt werden.